STADTBEFESTIGUNG ESTAVAYER Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Freiburg | District de la Broye | Estavayer |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Estavayer war der Mittelpunkt einer seit der Zeit um 1100 existierenden Adelsherrschaft am südlichen Ufer des Neuenburgersees. Die Herren von Estavayer errichteten in und um die Stadt drei Burgen, darunter das Château de Savoie und das Château de Chenaux. Die ab 1245 Savoyen unterstellte Siedlung wurde im Spätmittelalter mit zahlreichen Toren und Türmen befestigt, von denen heute viele noch gut erhalten sind. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können! Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2020 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gemäss einer Legende wurde Estavayer im Jahr 512 durch einen germanischen Heerführer namens Stavius gegründet. Historisch ist dies allerdings nicht zu belegen, auch wenn auf dem Stadtgebiet Funde aus der Zeit des Burgunderreichs gemacht wurden. Der Ortsname ist wohl eher eine Ableitung des lateinischen Begriffs «stabulum» (Stallung) oder des keltischen Worts «stavaia» (Gebäude).
Die erste urkundliche Erwähnung als «Stavaiel» geht auf das Jahr 1158 zurück. Estavayer bildete vermutlich seit der Zeit um 1100 das Zentrum einer Herrschaft, die 13 umliegende Dörfer umfasste. Sie gehörte Reynaud I. von Estavayer, der als erster Vertreter dieser Adelsfamilie von 1135 bis 1150 fassbar ist. Sein Wohnsitz dürfte die Burg von La Motte-Châtel gewesen sein – sie stand auf einer Anhöhe im westlichen Teil der Altstadt, wo sich heute ein Schulhaus befindet. Ab der Mitte des 12. Jhdts. wurde die Herrschaft jeweils von mehreren Familienmitgliedern verwaltet, die verschiedene Seitenlinien vertraten. Im 13. Jhdt. errichteten diese Mitregenten mit dem Château de Savoie und dem Château de Chenaux weitere Burgen als repräsentative Wohnsitze am Stadtrand. Die Eigenständigkeit der Herrschaft liess sich in den unsicheren Zeit des Interregnums aber nicht länger aufrechterhalten: 1245 schwor Wilhelm II. von Estavayer den Treueeid gegenüber den Grafen von Savoyen. Wann mit dem Bau einer Stadtbefestigung begonnen wurde, ist nicht bekannt. In einer ersten Phase umfasste sie wohl nur den Hügel von La Motte-Châtel sowie die umligenden Häuser auf der Süd- und Ostseite. Gegen Ende des 13. Jhdts. wurde die befestigte Stadt in beide diese Richtungen erweitert. Damals entstand auch die Porte des Dominicaines (Porte des Religieuses) neben dem 1316 gegründeten Kloster der Dominikanerinnen. Wesentliche Teile de heute noch sichtbaren Befestigungsanlagen wurden ab dem späten 14. Jhdt. errichtet, als das Quartier von la Batiaz im Osten der Stadt miteinbezogen wurde. Damals entstand die Porte de Grandcourt (Porte du Camus), die 1402 durch den Tour d’Ecureuil ergänzt wurde. Bereits im 14. Jhdt. gelang es dem Haus Savoyen, seinen Einfluss auf Estavayer deutlich zu stärken. 1349 konnte es das Château de Savoie und die damit verbundenen Anteile der Herrschaft erwerben. 1432 brachte der Bastard Humbert von Savoyen zusätzlich das Château de Chenaux in seinen Besitz. Unter seiner (Mit-)Herrschaft wurde die Stadtbefestigung weiter verstärkt. Als er 1443 starb, fielen seine Besitzungen der Hauptlinie des Hauses Savoyen zu. Der Ausbau der Befestigungsanlagen wurde auch danach fortgesetzt. So entstand zwischen 1443 und 1473 der Tour des Dominicaines, ein vierstöckiger Kanonenturm direkt neben dem gleichnamigen Stadttor. 1474 wurde zudem der Tour de Lombardie als Verstärkung der südseitigen Stadtmauer errichtet. 1475 wurde Estavayer in die Burgunderkriege hineingezogen. Im Herbst zogen eidgenössische Truppen aus Freiburg und Bern vor die Stadt und konnten sie am 27. Oktober erobern. Der Überlieferung zufolge sollen sie beim Tour de la Trahison (Turm des Verrats) in die Stadt gelangt sein. Die Verteidiger unter der Führung von Claude von Estavayer, die sich zuletzt im Château de Chenaux verschanzt hatten, wurden gemäss zeitgenössischen Quellen massakriert. 1536 eroberten Bern und Freiburg das Waadtland endgültig. Estavayer wurde nun eine freiburgische Landvogtei, die vom Château de Chenaux aus verwaltet wurde. Die letzten Teile der früheren Adelsherrschaft gelangten allerdings erst um 1632 an Freiburg, nachdem die Herren von Estavayer ausgestorben waren. Nach dem politischen Umbruch von 1798 wurde Estavayer Hauptort eines gleichnamigen Bezirks, seit 1848 ist es Hauptort des Bezirks Broye. Wie andernorts begann man auch in Estavayer im 19. Jhdt. mit der Entfestigung. 1835 wurde die Porte du Grand Port abgebrochen, 1840 die Porte de Rives und um 1870 die Türme an der Porte d’Outrepont sowie die Porte de Vucheret. Dennoch sind bis heute weite Teile der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung mit vielen interessanten baulichen Details erhalten geblieben. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln entlang der Stadtbefestigung | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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