KIRCHENBURG BOSWIL Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Muri | Boswil |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Um die alte Kirche von Boswil, deren Vorgängerbauten bis in die Karolingerzeit zurückreichen, wurde im Laufe des Hochmittelalters eine Wehranlage errichtet. Diese bestand aus einem Bering, der wahrscheinlich einen Wehrgang trug, sowie einem Turmhaus und mindestens einem weiteren Nebengebäude. Die im Spätmittelalter aufgegebene Anlage wurde ab 1934 ausgegraben und konserviert. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Frey, Peter - Die Burgen des Kantons Aargau: Mittelalterliche Adelssitze | Brugg, 2023 | S. 106-107 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2023 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Entstehung der hochmittelalterlichen Kirchenburg
Im 874 erstmals erwähnten «Bozwila» befand sich bereits in der Karolingerzeit ein Königshof, dessen Güter im 9. Jhdt. der Fraumünsterabtei in Zürich übertragen wurden. Zum Hof gehörte auch die Kirche St. Pankraz, deren Zehntrechte hingegen dem Zürcher Grossmüster gehörten. Den Ausgrabungsergebnissen zufolge könnte dieser erste Kirchenbau sogar schon im 8. Jhdt. entstanden sein. Er stand auf einer niedrigen Anhöhe am südöstlichen Rand des heutigen Dorfkerns von Boswil. Im Hochmittelalter entstand rund um diese Kirche ein Friedhof, und im 10. oder 11. Jhdt. wurde sie durch einen neuen, geräumigeren Sakralbau mit rechteckigem Chor ersetzt. Diese zweite Kirche wurde in einer nächsten Bauphase mit einer 1,1 Meter dicken Wehrmauer umgeben. Sie bestand aus Bollensteinen und umfasste eine etwa 42 x 32 Meter weite, ovale Fläche. Vermutlich war diese Mauer mit einem Wehrgang ausgestattet. Ein nach innen abzweigender Winkel auf der Südostseite wird als Rest eines Treppenaufgangs gedeutet. Die bauliche Ausstattung im Innern Entlang der Innenseite des Berings wurden gleichzeitig oder später weitere Gebäude errichtet. Archäologisch nachgewiesen werden konnte eine Quermauer im nördlichen Abschnitt, deren Zusammenhang aber ungeklärt geblieben ist. Noch heute gut sichtbar sind hingegen die Ruinen eines Turmhauses auf der Südostseite. Es misst im Grundriss 7,75 x 7,05 Meter. Seine Wände sind am Mauerfuss bis zu 1,45 Meter dick, verjüngen sich gegen oben aber auf 0,8 Meter. Auch hier springt auf der Nordwestseite ein Mauerwinkel ab, der den Überrest eines Treppenaufgangs bilden dürfte. Im Innern fand man die Reste eines mit roten Tonplatten belegten Mörtelbodens aus dem Spätmittelalter. Eine eindeutige Datierung des Turmhauses ist bisher nicht gelungen. Es kann im 12., 13. oder auch erst im 14. Jhdt. entstanden sein. Von der frühen Forschung wurde dieses Gebäude als Wohnturm der Ritter von Boswil gedeutet. Dieses 1244 erstmals genannte Geschlecht besass im Ort aber nie bedeutende Rechte und zog schon bald weiter ins Fricktal. Auch die kleine Grundfläche des Hauses sowie das Fehlen von Nebengebäuden und einer Abgrenzung zur Kirche sprechen gegen diese Theorie. Wahrscheinlicher ist, dass in diesem Wohnbau der Kirchenburg der Pfarrer residierte. Aufgabe der Wehranlage Gegen Ende des Mittelalters wurde die Kirchenburg aufgegeben. Dies geschah möglicherweise schon um 1343, als die Fraumünsterabtei ihre alten Rechte zu Boswil an Ritter Johann I. von Hallwyl verkaufte, spätestens aber 1498, als der Kirchenchor von St. Pankraz neu gebaut und die Beinhauskapelle St. Odilo errichtet wurde. Erforschung im 20. Jhdt. Die Kirchenburg geriet später in Vergessenheit. Erst 1934 stiess man beim Bau einer Treppe überraschend auf mittelalterliches Mauerwerk, worauf die noch vorhandenen Reste der Wehranlage freigelegt wurden. Bei Nachgrabungen wurde 1938 der gesamte Verlauf des Berings erforscht, und im selben Jahr wurden die Mauerreste teilweise konserviert. 1964/65 konnte schliesslich auch die Baugeschichte der Kirche durch Grabungen besser erforscht werden. Heute wird die gesamte Anlage nicht mehr für religiöse Zwecke, sondern als kultureller Veranstaltungsort genutzt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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