VORDERE BURG BIRSECK Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Basel-Landschaft | Bezirk Arlesheim | Arlesheim |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die südlichste der vier Burgen auf dem Felsgrat über Arlesheim ist die grösste und bedeutendste Anlage. Sie wurde um 1244 durch den Bischof von Basel errichtet – möglicherweise an Stelle einer Vorgängeranlage der Grafen von Frohburg. Sichtbar sind die Ruinen der Kernburg mit dem markanten Rundturm, sowie die noch intakte Vorburg. Der Burgfelsen liegt heute einbettet in die sogenannte Arlesheimer Ermitage, eine Parklandschaft nach englischem Vorbild aus dem späten 18. Jhdt. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 85 | überarbeitet von O. Steimann, 2007 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
In der Forschung ist umstritten, wer den felsigen Juragrat über Arlesheim im Mittelalter gleich mit vier Burgen befestigt hat. Der Hof Arlesheim gehörte seit der Merowingerzeit dem Kloster Odilienberg (Hohenburg) im Elsass, zählte aber zur alten Grafschaft Sisgau, in welcher die Frohburger im 11. und 12. Jhdt. immer stärker auftraten. Bereits im 12. Jhdt. müssen erste Befestigungsanlagen auf dem Grat entstanden sein, denn um jene Zeit begann zwischen der Grafenfamilie und dem Bischof von Basel das machtpolitische Ringen um diesen wichtigen Punkt.
1239 verkaufte das Kloster Odilienberg den Hof Arlesheim ans Bistum, wogegen die Frohburger protestierten. Bischof Lüthold von Basel muss kurz darauf mit dem Bau der vorderen Burg Birseck begonnen haben. Die Ringmauer der Kernburg wurde in einem Zug errichtet, das dabei verwendete Bauholz konnte dendrochronologisch auf den Winter 1243/44 datiert werden. Manche brandgeschwärzte Steine in der Mauer könnten von einem gewaltsam zerstörten frohburgischen Vorgängerbau stammen. Der Palas wurde etwas später an den Bering angebaut. Prägendes Bauelement der Burg ist der runde Bergfried, dessen heute zugemauerter Hocheingang 11,5 Meter über dem Boden lag. Im Jahr 1245 kam es zur Aussöhnung mit den Frohburgern: Graf Ludwig verzichtete zu Gunsten des Bischofs auf alle Ansprüche an den Birseckburgen. Während das Bistum nun die oberen drei Burgen als Lehen vergab, behielt es die vordere Burg Birseck für sich. Hier wurde ein Amtmann eingesetzt, die geräumige Anlage diente dem Bischof nun sogar ab und zu als Residenz. Als der Papst um 1270 den machtbewussten Basler Bischof Heinrich von Neuenburg nach Rom vorlud, zitierte dieser umgekehrt das Kirchenoberhaupt auf die Burg Birseck. Im grossen Basler Erdbeben von 1356 wurde die Anlage grösstenteils zerstört. Der Turm scheint die Katastrophe heil überstanden zu haben, doch Bering und Palas lagen in Trümmern. In Geldnöte geraten, konnte Bischof Johannes von Vienne den Wiederaufbau nicht finanzieren und verpfändete die Ruine um 1373 an die Ritter von Ramstein. Sie mussten sich verpflichten, 500 Gulden in die Bauarbeiten zu investieren. Doch das reichte nicht aus: 1377 wurde diese Summe um 300 Gulden erhöht. Erst 1435 konnte Bischof Johann von Fleckenstein das Pfand, das sich mittlerweile auf 3300 Gulden belief, wieder auslösen. Die Anlage wurde in den folgenden Jahren erneuert, aber noch bis 1460 musste sich der Bischof gegen Ansprüche der Witwe des letzten Ramsteiners, Ursula von Geroldseck, wehren. Auf der Burg sassen nun bischöfliche Vögte, während der Gegenreformation und im Dreissigjährigen Krieg diente sie aber auch dem Fürstbischof selbst wieder als Residenz. Um 1610 wurde auf der Burg rege gebaut, beispielsweise der Palas um ein Stockwerk erhöht und die Toranlage vergrössert. 1626 wurde eine Burgkapelle errichtet. Im 18. Jhdt. allerdings verwahrloste die Anlage zusehends, Obervogt Franz Karl von Andlau verlegte seinen Sitz 1763 schliesslich ins nahe Dorf. Die alte Burg fiel in der Revolutionszeit betrunkenen Bauern zum Opfer, die sie am 10. August 1793 in Brand steckten. Mit Ausnahme des Bergfrieds und der Kapelle wurden damals sämtliche Gebäude zerstört. Als Nationalgut wurde die Ruine bereits ein Jahr später auf Abbruch versteigert. Ihren völligen Zerfall verhinderte der Sohn des letzten Landvogts, Konrad von Andlau, der sie 1808 erwarb und in romantischem Stil wieder herrichten liess. Der Bergfried erhielt damals einen neuen Aufsatz, der 1890 durch ein flacheres, visuell nicht überzeugendes Kegeldach ersetzt wurde. Die vordere Birseck gehörte seit dem 19. Jhdt. wechselnden privaten Besitzern. Heute wird sie von der «Stiftung Ermitage Arlesheim und Schloss Birseck» verwaltet. Im Februar 2000 stürzten unerwartet Teile der nördlichen Ringmauer der Kernburg ein. Während den Reparaturarbeiten zeigte sich, dass weitere Mauerzüge der Anlage vom Einsturz bedroht waren. Von 2004 bis 2006 wurde die Burg deshalb umfassend saniert. Begleitend dazu fanden Bauuntersuchungen statt, die viele neue Erkenntnisse zur Geschichte der Burg hervorbrachten. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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