AURELIANISCHE STADTBEFESTIGUNG ROM
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Allgemeine Informationen
Die Aurelianische Mauer stellt den zweiten Stadtmauerring Roms dar, welcher nötig wurde, als die Stadt über die Grenzen der Servianischen Mauer hinausgewachsen war. Die Mauer ist fast 11 m hoch, ca. 3,5 m breit und 19 km lang. Ursprünglich gab es 17 Tore (11 erhalten, von 2 nur schwache Überreste) und 383 Wachtürme in einem Abstand von etwa 30 m. Eine Besonderheit ist, das schon während der Entstehung Aquädukte und Gräber bedeutender Persönlichkeiten (wie z.B. die Cestius-Pyramide) in die Mauer integriert und sogar zu Bollwerken (wie das Hadriansmausoleum) umgestaltet wurden. Die Türme sind schlicht gestaltet: viereckiger Grundriss, keine Zinnen, wobei die Größen variiren. Die Tore waren ursprünglich nach folgendem Prinzip aufgebaut: ein Torhaus mit zwei nebeneinander liegenden Torbögen und einer darüber liegenden Etage, welches von zwei halbrunden, zinnengekrönten Türmen flankiert wurde. Im Laufe der Zeit wurden jedoch die zwei Bögen immer mehr durch einen einzigen ersetzt, die Tore im ganzen umgebaut und manche mit Marmorplatten verkleidet. In den Türmen der Porta San Sebastiano befindet sich heute das Stadtmauermuseum (Museo delle Mura).
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 41°53'18.2" N, 12°27'40.9" E | Porta San Pancrazio
Höhe: 79 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Vom Autobahnring (A90) um Rom den Ausschilderungen zur Innenstadt folgen. Die Aurelianische Mauer umschließt mit wenigen Unterbrechungen die gesamte Altstadt, weswegen man sie nicht verfehlen kann.
Parkplätze im gesamten Stadtbereich und in Nähe der Mauern.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Täglich: von 9:00 - 14:00 Uhr
Montag: geschlossen
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
keine Grundriss verfügbar
Historie
270 - 275 Da für Rom die Gefahr eines Angriffs durch germanische Stämme deutlich angestiegen war und die ständig wachsende Stadt mit der zu klein gewordenen Servianischen Mauer keinen wirksamen Schutz mehr hatte, wurde unter Kaiser Aurelian mit dem Bau eines größeren und stärkeren Befestigungsrings begonnen.
gegen 280 Die Mauer wird unter Kaiser Probus vollendet (damals nur 6 m hoch).
Anfang des 4. Jh. Kaiser Maxentius lässt die Mauer um einige Meter erhöhen. In dieser Zeit wird auch die Porta Praetoriana, ein in die Stadtmauern eingegliedertes Tor des castra praetoria (städt. Prätorianergardelager) abgetragen.
Ende des 4. Jh. Unter Kaiser Honorius wird die Mauer auf 11 m aufgestockt, die meisten Tore werden deutlich verstärkt und die gesamte Anlage erhält im Großen und Ganzen ihr heutiges Erscheinungsbild.
401 Die Porta Pinciana wird errichtet.
nach 536 Die Porta San Sebastiano (damals Porta Appia) wird durch den oström. General Flavius Belisarius nach seiner Besetzung Roms deutlich verstärkt und erhält ihr heutiges Aussehen.
9. Jh. Erste Verschließung der Porta Pinciana (da diese keinen Hauptzugang zur Stadt darstellte, wurde sie in den Folgejahren je nach Bedarf vermauert oder geöffent).
1122 Während der Bauarbeiten an der Marrana Mariana (Wasserleitung, welche die Aqua Iulia ersetzen sollte) wird wahrscheinlich die Porta Metronia vermauert.
13. Jh. Der östl. Turm der Porta Latina wird neu errichtet.
1408 Vorübergehende Schließung der Porta Asinaria und der Porta Latina. Die Porta Latina wurde in den folgenden Jahrhunderten ständig geöffnet und verschlossen.
zweite Hälfte des 15. Jh. Umgestaltung der Porta del Popolo.
1498 Papst Alexander VI. lässt an der Stelle eines zuvor geschleiften antiken Tores die Porta Septimiana, eines der drei Tore am Westufer des Tiber, errichten.
16. Jh. Nanni di Baccio Bigio fürht im Auftrag des Papstes Pius IV. eine "Rekonstruktion" der Porta del Popolo durch, wobei sie ihr heutiges Aussehen bekommt.
1537 - 1540 Bau der sog. "Sangallo-Bastion" durch den Architekten Antonio da Sangallo d. J. im Auftrag von Papst Paul III. Aufgrund eines drohenden Türckeneinfalls sollte die gesamte antike Aurelianische Mauer modernen Befestigungssystemen weichen. Dieses gewaltige Projekt wurde jedoch schnell aus Kostengründen aufgegeben. Im Zuge der Bauarbeiten musste die Porta Ardeatina weichen, welche sich (vermutlich) an der Stelle der heutigen Bastion befand.
1561 - 1565 Bau der Porta Pia durch Michelangelo im Auftrag von Papst Pius IV. Diese sollte die zur gleiche Zeit geschlossene Porta Nomentana ersetzen.
1574 Die im Auftrag von Papst Gregor XIII. erbaute Porta San Giovanni wird eingeweiht. Sie sollte die wegen des starken Geländeanstiegs unbrauchbar gewordene, benachbarte Porta Asinaria ersetzen.
erste Hälfte des 17. Jh. Unter Papst Urban VIII. wird die gesamte antike Stadtmauer des Westufers des Tiber abgetragen und durch ein modernes Befestigungssystem aus Kurtinen und Bastionen auf dem Gianicolo (langgestreckter, von Nord nach Süd verlaufender Hügel am westl. Ufer des Tiber) vom Vatikan bis zur in dieser Zeit entsatndenen Porta Portese (welche die abgetragene Porta Portuensis ersetzte) ersetzt.
1644 Die stark verfallene Porta Aurelia (eines der drei Tore am westl. Tiberufer) wird abgetragen und durch die Porta San Pancrazio ersetzt.
1798 Die Porta Septimiana erhält ihr heutiges Aussehen.
1808 Die Porta Pinciana wird ein letztes Mal zugemauert.
1828 Wegen archäologischen Ausgrabungen an einem Grab wird der südl. Turm der Porta Nomentana abgebrochen.
1849 Die Porta San Pancrazio wird im Zuge des ersten italienischen Unabhängigkeitskriegs durch Beschuss französischer Trupper zerstört.
1854 Die Porta San Pancrazio wird wiedererrichtet und erhält ihr heutiges Erscheinungsbild.
1869 An der Porta Tiburtina, eigentlich ein Bogen für drei Wasserleitungen, welche die Via Tiburtina an dieser Stelle überquerten, werden einige Verstärkungen aus dem 5. Jh. entfernt.
1870 Die beiden Seitentrüme der Porta del Popolo werden abgerissen.
20. 9. 1870 Eine Infanterietruppe des italienischen Heeres (die sog. "Bersaglieri") durchbrechen in Nähe der Porta Pia die Stadtmauern, nehmen Rom als Hauptsatdt des Kirchenstaates (welcher sich unter Papst Pius IX. gegen die Einheit Italiens ausgesprochen hatte) ein und vollenden somit die Italienische Einigung. Durch starken Beschuss wird die Porta Salaria in Mitleidenschaft gezogen und muss abgerissen werden. Zu dieser Zeit war die Mauer schon verfallen und hatte jetzt ihre wehrtechnische Bedeutung endgültig verloren.
1873 Wiederherstellung der Porta Salaria durch Virginio Vespignani.
1879 Bei einer Restaurierung der Porta del Popolo werden Wehrtürme des 16. Jh.'s aus nahen Mauerabschnitten entfernt.
seit 1887 Die Porta Pinciana ist wieder geöffnet.
1888 Ein sich neben der noch erhaltenen Porta San Paolo gelegenes Tor wird abgerissen.
1911 Die Porta Latina wird endgültig geöffnet.
1921 Wegen Straßenerweiterungen muss die Porta Salaria abgetragen werden.
1990 Der touristische Erkundungspfad wird entlang bzw. auf der Aurelianischen Mauer eingerichtet.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Koci-Montanari, Silvia - Die Stadtmauern von Rom | Regensburg, 2009
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [31.10.2016] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
  • [12.04.2012] - Neuerstellung.
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