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BURG UNTERMATSCH | CASTEL UNTERMATSCH
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Vinschgau
| Mals (Fraktion Matsch-Mazia) |
Informationen für Besucher |
Bilder |
Grundriss |
Historie |
Literatur |
Links
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Allgemeine Informationen
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Die Burgruine Untermatsch bildet mit der Burgruine Obermatsch, die nur ca. 80 Meter höher und 130 Meter entfernt liegt, eine Burgengruppe.
Beide Ruinen stehen im vorderen Teil des Matschertals auf einem Emdmoränenrücken, um den sich westlich der Saldurbach windet. Untermatsch erhebt sich auf dessen südlichsten Teil und war nach Norden (gegen Obermatsch) durch einen Halsgraben gesichert.
Beide Ruinen sollen im 12./13. Jahrhundert durch die seinerzeit sehr bedeutenden Vögte vom Matsch errichtet worden sein und wurden durch verschiedene Familienzweige bewohnt. Es kann vermutet werden, dass Untermatsch die jüngere von beiden ist. Sie ist erst im Ergebnis einer Familienteilung entweder neu erbaut oder von der ehemals einheitlichen Burganlage abgetrennt worden.
So verteidigungstechnisch günstig die Burg lag, so schwierig gestalteten sich vermutlich die Wohnbedingungen auf dem begrenzten Raum in großer Höhe. So wurden die Burgen bereits zeitig aufgegeben und es haben sich nur wenige Mauerreste erhalten; von Untermatsch die eines turmartigen Gebäudes und eines Anbaus mit zwei Fenstern.
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Informationen für Besucher
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Geografische Lage (GPS)
WGS84:
46°40'57.4" N 10°36'38.5" E
Höhe: ca 1380 m ü. NN |
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Topografische Karte/n
keine vorhanden |
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Kontaktdaten
keine vorhanden |
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Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das Ruinengelände ist nicht gesichert. Vorsicht ist also vor allem bei Nässe sowie Schnee- und Eisglätte geboten. |
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Anfahrt mit dem PKW
Die Anfahrt erfolgt auf der Obervinschgauaustraße SS.40. Bei Tartsch zweigt eine Fahrstraße ins Matscher Tal nach Nordosten ab. Nach ca. 5 Kilometer zweigt nach rechts eine Fahrstraße nach Kartatsch (Curtaccia) ab, der man folgt. In diesem Weiler biegt spitzwinklig nach rechts ein befahrbarer Weg ab, der am Schlosshof endet. Hier befinden sich wenige Parkmöglichkeiten. Die Burgruine liegt nur wenige Schritte entfernt hinter der Burgruine Obermatsch
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Anfahrt mit Bus oder Bahn
In Mals befindet sich eine Station der Vinschgaubahn (Meran-Mals). Von hier aus fährt eine Buslinie nach Matsch-Mazia. |
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Wanderung zur Burg
Von Schluderns oder Matsch-Mazia kann man zu den Ruinen der Matscher Burgen wandern.
Die Beschreibung eines schönen Wanderweges ist hier zu finden:
Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze | Bozen, 1999 |
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Öffnungszeiten
ohne Einschränkungen |
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Eintrittspreise
kostenlos
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Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
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Gastronomie auf der Burg
keine
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Öffentlicher Rastplatz
keiner |
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Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
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Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine |
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Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Der Zugang für Rollstuhlfahrer ist nicht möglich. |
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Bilder
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Grundriss
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Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Weltbild-Verlag, 1996 | S. 630
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Historie
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Ende des 11. Jh
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wandert ein Egno/Egino de Mazis, vierter Sohn des Ulrich aus dem Geschlecht derer von Tarasp/Matsch, in das abgelegene Tal im Vinschgau aus und baut vermutlich die später als Obermatsch bezeichntete Burg. Er bringt seinen Namen in Dorf und Tal ein (nach dem Tarasper Lehen "Maz" - heute Mazzo im Veltlin).
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1160
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wird mit einem Nachfahren, der ebenfalls den Namen Egno trägt, erstmals nachweislich ein Matscher als Vogt des Bistums Chur über die Klöster Marienberg und Müstair erwähnt. Er wird Egno I. genannt und gilt als Stammvater der Vögte von Matsch. Die Matscher sind reich, mächtig und gewalttätig und haben Besitz bis ins Veltlin und in die Schweiz. In der Geschichte von Tirol und Chur spielen sie eine bedeutende Rolle.
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1297
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teilen die Vettern Egno IV. und Ulrich II. von Matsch nach längeren Streitigkeiten am vormals gemeinsamen Eigentum dieses untereinander auf. Dabei kommt Ulrich in den alleinigen Besitz der Unterburg. Da die Unterburg zu diesem Zeitpunkt das erste Mal erwähnt wird, ist sie entweder kurze Zeit zuvor erbaut, oder von der ehemals gemeinsamen Burganlage abgetrennt worden.
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1304
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lässt Ulrich II., einer der übelsten Vertreter seines Geschlechtes, den Marienberger Abt Hermann von Schönstein im Schlinigtal enthaupten. Die Bluttat hat den Kirchenbann zur Folge, doch Ulrich kümmert das wenig.
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1309
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wird Ulrich II. von seinem Vetter Egno IV. im Streit erschlagen, weil er dessen Frau belästigt haben soll.
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1313
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geht die Vogtei über Marienberg in direkter Linie an die Herzöge von Österreich über, die sie jedoch, jetzt als Afterlehen, an die Matscher weitergeben.
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1351
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erklären sich die Vögte von Matsch in Anwesenheit von Herzog Konrad von Teck bereit, die Burgen Untermatsch, Tarasp und die Hälfte der Churburg als landesfürstliches Lehen entgegenzunehmen.
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1358
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überfällt Vogt Ulrich III. von Untermatsch seine beiden Vettern Hartwig und Johann in der Burg Obermatsch, zerstört sie und rottete diese ältere Linie der Familie aus.
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1361
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erlangt Ulrich IV. von Matsch die Würde eines Landeshauptmanns an der Etsch und des Burggrafen von Tirol.
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1363
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werden mit der Abtretung Tirols an Herzog Rudolf IV. von Habsburg aus den bis dahin freien rätischen Edelleuten von Matsch Vasallen der Landesfürsten.
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1366
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kommen die Matscher durch die Heirat von Ulrich IV. mit Agnes von Teck in den Besitz der schwäbischen Grafschaft Kirchberg. Nach der Belehnung durch Kaiser Karl IV. nennen sich die Vögte von Matsch auch Grafen von Kirchberg.
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Ende des 14. Jh
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stehen die Matscher auf der höchsten Stufe ihrer Macht. Sie besitzen die Burgen Ober- und Untermatsch, Churburg, Ramüs, Tarasp, Reichenberg, Stadt und Gericht Glurns und Hörtenberg, Steinsberg im Engadin und Greifenstein, dazu die Erbvogtei über die Churer Gotteshausleute im Engadin, Münstertal und Vinschgau sowie über die Klöster Marienberg und Müstair..
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1421
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verlieren die Matscher nach jahrzehntelangem Machtkampf mit den Bischöfen von Chur die Vogtei über Marienberg und Müstair.
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Im 15. Jh
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verlegen die Vögte von Matsch ihren Hauptwohnsitz auf die Churburg, in deren Besitz sie bereits seit spätestens 1297 sind. Andere Quellen geben hierfür bereits die Mitte des 14. Jahrhunderts an. Die Matscher Burgen werden fortan vernachlässigt und beginnen zu verfallen.
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1504
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stirbt mit Gaudenz das Geschlecht derer von Matsch aus.
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1537
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gelangen mit dem gesamten Vinschgauer Besitz der Matscher auch Ober- und Unterburg nach langem Erbstreit mit Erhard von Polhaim an die Neffen des Gaudenz, die steirischen Ritter von Trapp, in deren Besitz sie sich noch heute befinden.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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- Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 1: Vinschgau | Bozen, 1980
- Ladurner, P. Justinian - Die Vögte von Matsch, später auch Grafen von Kirchberg | In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg Ser. 3, Bd. 17/18 (1872/1873)
- Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 266
- Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 24-25
- Weingartner, Josef & Hörmann-Weingartner, Magdalena - Die Burgen Tirols (Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol) | Innsbruck, 1981
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Webseiten mit weiterführenden Informationen
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14.04.2014 [EG] |