STADTBEFESTIGUNG COTTBUS
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Stadtbefestigung des 13./14. Jahrhundert.
Lage Längere Abschnitte der Stadtmauer verlaufen um die Altstadt entlang der Münzstraße, Puschkinpark, Töpferstraße und der Mauerstraße bzw. Friedrich-Ebert-Straße.
An der Spremberger Straße befindet sich der Spremberger Turm. Zwei kleine Abschnitte sind am Neustädter Platz und Am Spreeufer zu finden.
Nutzung Der Spremberger Turm wird als Aussichtspunkt und Ausstellungsraum genutzt.
Bau/Zustand Die Mauer wurde aus Backstein auf einem Feldsteinsockel errichtet. Ihr waren ein Wassergraben und ein bis zwei Erdwälle vorgelagert.
Von den ehemals vier Stadttoren hat sich nur der Torturm des Spremberger Tors erhalten.
Weiterhin haben 11 Mauertürme inkl. Münzturm und Lindenpforte (urspr. kein Tor) die Zeit überdauert.
Die Mauerabschnitte sind gut restauriert, teilweise auch komplett neu errichtet.
Typologie Stadtbefestigung
Sehenswert
  • Der 31 m hohe Spremberger Turm (im Volksmund "Der Dicke" genannt).
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°45'27.7" N, 14°20'00.2" E | Spremberger Turm
Höhe: 75 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Spremberger Turm | Spremberger Straße 21 | D-03046 Cottbus
Tel: +49 0355 49458649 | E-Mail: kontakt@sprembergerturm.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Cottbus erreicht man von Berlin aus auf der A13, welche in die A15 übergeht. Über die Abfahrten Cottbus-West oder Cottbus-Süd gelangt man auf die B169 bzw. die B168, welche in Richtung der Innenstadt führen.
Ab dem Stadtring auf der Straße der Jugend bis zur Altstadt fahren.
Bald kommt der Spremberger Turm in Sicht.
Parkmöglichkeiten im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.

Sonntag - Mittwoch: von 10:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag - Samstag von 10:00 - 20:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 2,00 EUR
Kinder unter 14 Jahren: kostenlos
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Gaststätte "Stadtwächter"
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Übernachtungsmöglichkeiten in und um die Altstadt.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Abzeichnung des ersten Cottbuser Stadtplans von 1720
  1. Luckauer Tor
  2. Lindenpforte
  3. Spremberger Tor
  4. Mühlentor
  5. Schloss
  6. Sandower Tor
  7. Münzturm
  8. Klosterpforte
  9. Rathaus
  10. Oberkirche
Quelle: unbekannt
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Ende des 12. Jh. In einer im Kloster Nienburg verfassten Handschrift wird erstmals ein Markt und eine Kirche unterhalb der Cottbuser Burg erwähnt.
Um 1220 Cottbus erhält vermutlich das Stadtrecht, was jedoch noch nicht belegt werden konnte.
14. Jh. Die vormals hölzernen Stadtbefestigungen wurden durch die teilweise noch heute sichtbaren Bauten aus Back- und Feldstein ersetzt. Der Bau des Spremberger Turms geht jedoch noch auf das 13. Jh. zurück.
1429 Hussitentruppen belagern Cottbus ohne Erfolg, was den weiteren Ausbau der Befestigungen nach sich zog.
1544 Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin ließ schwere Geschütze aus der Stadt auf die neu errichtete Festung Küstrin bringen. Andere Geschütze wurden auf die ebenfalls neu errichtete Festung Peitz geschafft. Damit verlor Cottbus seine militärisch bedeutsame Funktion in der Niederlausitz.
1599 Unter den damals ca. 3500 Einwohnern der Stadt wurde eine Bürgerzählung durchgeführt, bei welcher jedoch nur die innerhalb der Stadtmauern lebenden 490 Personen mit Bürgerrecht erfasst wurden. Gleichzeitig erfolgte auch eine Musterung der Waffen, nach welcher 118 Personen mit neuen Harnischen, Hellebarden und Federspießen, 6 weitere mit Äxten und Spaten registriert sind. Verstärkt wurde diese Streitmacht durch 211 Vorstadteinwohner mit Spießen und Äxten.
1600 Cottbus wird durch einen Stadtbrand sehr stark verwüstet. Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg unterstützte daraufhin den Wiederaufbau der Stadt durch Zurverfügungstellung von Bauholz, Steuerbefreiung für fünf Jahre und die Rückgabe des geliehenen Kirchensilbers.
1626 Ein Blitz schlug in das Luckauer Tor ein, welches mühsam wieder aufgebaut wurde. Zu dieser Zeit waren die Stadtwehranlagen schon in einem maroden Zustand, da bereits 1614 ein Teil der Mauer hinter der Brettmühle eingestürzt war. Somit hatte die Stadtmauer besonders während des Dreißigjährigen Krieges geringe Widerstandsfähigkeit, wie auch die ständigen Belagerungen und Einquartierungen von schwedischen, kaiserlichen und Unionstruppen zeigen.
1652 Eine durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg in Auftrag gegebene Visitation sollte einen Überblick über den Zustand seines Landes nach dem Krieg ermöglichen. In dieser wird auch erwähnt, dass die Mauern der Stadt stark beschädigt waren. Jedoch diente die Mauer selbst zu diesem Zeitpunkt nur noch als Zollgrenze.
1718 Preußischen Autarkiebestrebungen brachten die Seidenraupenzucht nach Cottbus. In diesem Jahr ordnete der Landesherr die Pflanzung von 1.200 Maulbeerbäumen auf den hiesigen Wallanlagen an. Jedoch blieb der Erfolg aus, sodass Mitte des 19. Jh. das Projekt verworfen wurde.
1720 Der erste Cottbuser Stadtplan zeigt, dass die Stadt zu dieser Zeit noch komplett von den mittelalterlichen Wehranlagen umgeben war.
1733 Ein neues Tor wurde in der Stadtmauer für die Bewohner der ab 1726 planmäßig angelegten Neustadt gebrochen.
1754 Der Torturm des Sandower Tores wird niedergerissen und durch ein einfaches Tor ersetzt.
1815 Nach dem Wiener Kongresses verblieb Cottbus mit der gesamten Niederlausitz in preußischer Hand, wurde aber dem neu gebildeten Regierungsbezirk Frankfurt/Oder zugewiesen.
1823 Der endgültige Abriss des Sandower Tores erfolgt.
1823 - 1825 Der Cottbuser Architekt Friedrich W. Kahle verlieh dem Spremberger Turm sein bis heute erhaltenes Aussehen im neogotischen Stil.
1832/33 Nachdem bereits im Jahr zuvor das Klostertor in die nördliche Stadtmauer, welche einst keine Tore besaß, gebrochen worden war, wurde nun an selbiger Stelle auch ein Torwärterhäuschen errichtet.
1843 Auf Geheiß des Magistrats wurde das mittlerweile zu klein und gewordene und baufällige Luckauer Tor abgerissen. Unter der Leitung von Friedrich W. Schneider errichtete man ein neues Torgebäude, welches ein Jahr später gemeinsam mit der dazugehörigen Straße den Namen Berliner Tor bzw. Berliner Straße erhielt.
1864 Das Mühlentor wird abgetragen.
1865 Im Zuge der Stadterweiterung wurde auch das neu errichtete Berliner Tor endgültig abgetragen.
1872 Das Neustädter Tor wird niedergerissen.
1873 Der städtische Verschönerungsverein beginnt die Puschkinpromenade vor der Nordmauer anzulegen.
1878/79 Die Barbakane des Spremberger Tors wurde abgebrochen, da sie den Verkehr behinderte.
1879 Die "Lindenpforte" ensteht als Durchbruch in einem ursprünglich torlosen Mauerturm. Grund war die Schaffung eines kurzen Weges zwischen der Altstadt den Markt in der Neustadt.
1906 Die alten Wallanlagen erfahren eine Umgestaltung. Nachdem bereits der alte Platz am Neustädter Tor gestaltet wurde, unterstützte der Verschönerungsverein auch die Gestaltung des Luckauer Walls. Mit der feierlichen Eröffnung des Japanischen Pavillons war der grüne Promenadenring um die Altstadt an Stelle der ehemaligen Erdwälle fertiggestellt.
um 1950 Der Spremberger Wall wird als letzter Wall der Stadtbefestigung eingeebnet. Später wurde der Niederlegung der historischen Stadtwehranlagen Einhalt geboten, die Mauer wurde unter Denkmalschutz gestellt und an verschiedenen Stellen konserviert und restauriert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
„Die Stadtmauer im Wandel der Zeiten.“ Artikel in der Lausitzer Rundschau, 20. Juni 2009
Literatur
  • Krestin, Steffen - Cottbuser Stadtchronik 772-2000. Cottbuser Blätter. Sonderheft 2002 | Cottbus, 2003
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