Ende des 12. Jh.
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In einer im Kloster Nienburg verfassten Handschrift wird erstmals ein Markt und eine Kirche unterhalb der Cottbuser Burg erwähnt.
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Um 1220
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Cottbus erhält vermutlich das Stadtrecht, was jedoch noch nicht belegt werden konnte.
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14. Jh.
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Die vormals hölzernen Stadtbefestigungen wurden durch die teilweise noch heute sichtbaren Bauten aus Back- und Feldstein ersetzt. Der Bau des Spremberger Turms geht jedoch noch auf das 13. Jh. zurück.
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1429
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Hussitentruppen belagern Cottbus ohne Erfolg, was den weiteren Ausbau der Befestigungen nach sich zog.
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1544
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Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin ließ schwere Geschütze aus der Stadt auf die neu errichtete Festung Küstrin bringen. Andere Geschütze wurden auf die ebenfalls neu errichtete Festung Peitz geschafft. Damit verlor Cottbus seine militärisch bedeutsame Funktion in der Niederlausitz.
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1599
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Unter den damals ca. 3500 Einwohnern der Stadt wurde eine Bürgerzählung durchgeführt, bei welcher jedoch nur die innerhalb der Stadtmauern lebenden 490 Personen mit Bürgerrecht erfasst wurden. Gleichzeitig erfolgte auch eine Musterung der Waffen, nach welcher 118 Personen mit neuen Harnischen, Hellebarden und Federspießen, 6 weitere mit Äxten und Spaten registriert sind. Verstärkt wurde diese Streitmacht durch 211 Vorstadteinwohner mit Spießen und Äxten.
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1600
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Cottbus wird durch einen Stadtbrand sehr stark verwüstet. Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg unterstützte daraufhin den Wiederaufbau der Stadt durch Zurverfügungstellung von Bauholz, Steuerbefreiung für fünf Jahre und die Rückgabe des geliehenen Kirchensilbers.
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1626
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Ein Blitz schlug in das Luckauer Tor ein, welches mühsam wieder aufgebaut wurde. Zu dieser Zeit waren die Stadtwehranlagen schon in einem maroden Zustand, da bereits 1614 ein Teil der Mauer hinter der Brettmühle eingestürzt war. Somit hatte die Stadtmauer besonders während des Dreißigjährigen Krieges geringe Widerstandsfähigkeit, wie auch die ständigen Belagerungen und Einquartierungen von schwedischen, kaiserlichen und Unionstruppen zeigen.
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1652
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Eine durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg in Auftrag gegebene Visitation sollte einen Überblick über den Zustand seines Landes nach dem Krieg ermöglichen. In dieser wird auch erwähnt, dass die Mauern der Stadt stark beschädigt waren. Jedoch diente die Mauer selbst zu diesem Zeitpunkt nur noch als Zollgrenze.
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1718
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Preußischen Autarkiebestrebungen brachten die Seidenraupenzucht nach Cottbus. In diesem Jahr ordnete der Landesherr die Pflanzung von 1.200 Maulbeerbäumen auf den hiesigen Wallanlagen an. Jedoch blieb der Erfolg aus, sodass Mitte des 19. Jh. das Projekt verworfen wurde.
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1720
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Der erste Cottbuser Stadtplan zeigt, dass die Stadt zu dieser Zeit noch komplett von den mittelalterlichen Wehranlagen umgeben war.
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1733
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Ein neues Tor wurde in der Stadtmauer für die Bewohner der ab 1726 planmäßig angelegten Neustadt gebrochen.
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1754
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Der Torturm des Sandower Tores wird niedergerissen und durch ein einfaches Tor ersetzt.
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1815
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Nach dem Wiener Kongresses verblieb Cottbus mit der gesamten Niederlausitz in preußischer Hand, wurde aber dem neu gebildeten Regierungsbezirk Frankfurt/Oder zugewiesen.
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1823
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Der endgültige Abriss des Sandower Tores erfolgt.
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1823 - 1825
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Der Cottbuser Architekt Friedrich W. Kahle verlieh dem Spremberger Turm sein bis heute erhaltenes Aussehen im neogotischen Stil.
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1832/33
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Nachdem bereits im Jahr zuvor das Klostertor in die nördliche Stadtmauer, welche einst keine Tore besaß, gebrochen worden war, wurde nun an selbiger Stelle auch ein Torwärterhäuschen errichtet.
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1843
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Auf Geheiß des Magistrats wurde das mittlerweile zu klein und gewordene und baufällige Luckauer Tor abgerissen. Unter der Leitung von Friedrich W. Schneider errichtete man ein neues Torgebäude, welches ein Jahr später gemeinsam mit der dazugehörigen Straße den Namen Berliner Tor bzw. Berliner Straße erhielt.
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1864
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Das Mühlentor wird abgetragen.
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1865
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Im Zuge der Stadterweiterung wurde auch das neu errichtete Berliner Tor endgültig abgetragen.
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1872
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Das Neustädter Tor wird niedergerissen.
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1873
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Der städtische Verschönerungsverein beginnt die Puschkinpromenade vor der Nordmauer anzulegen.
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1878/79
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Die Barbakane des Spremberger Tors wurde abgebrochen, da sie den Verkehr behinderte.
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1879
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Die "Lindenpforte" ensteht als Durchbruch in einem ursprünglich torlosen Mauerturm. Grund war die Schaffung eines kurzen Weges zwischen der Altstadt den Markt in der Neustadt.
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1906
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Die alten Wallanlagen erfahren eine Umgestaltung. Nachdem bereits der alte Platz am Neustädter Tor gestaltet wurde, unterstützte der Verschönerungsverein auch die Gestaltung des Luckauer Walls. Mit der feierlichen Eröffnung des Japanischen Pavillons war der grüne Promenadenring um die Altstadt an Stelle der ehemaligen Erdwälle fertiggestellt.
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um 1950
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Der Spremberger Wall wird als letzter Wall der Stadtbefestigung eingeebnet. Später wurde der Niederlegung der historischen Stadtwehranlagen Einhalt geboten, die Mauer wurde unter Denkmalschutz gestellt und an verschiedenen Stellen konserviert und restauriert.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
„Die Stadtmauer im Wandel der Zeiten.“ Artikel in der Lausitzer Rundschau, 20. Juni 2009
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