SCHLOSS COTTBUS | COTTBUSER SCHLOSSBERG
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Ehemaliges Schloss des 15./16. Jahrhundert, welches aus einer Burg des 13. Jahrhundert hervorgegangen ist.
Lage Es befand sich auf dem Schlossberg an der Südostecke der Cottbuser Altstadt über der Spree.
Nutzung Auf dem Gelände des Schlosses befinden sich heute die Gebäude des Amtsgerichts sowie des Landgerichts Cottbus.
Bau/Zustand Der gut erhaltene Schloss- bzw. Gerichtsturm ist der letzte Rest des ehemaligen Schlosses. Alle weiteren Gebäude wurden ab 1877 wegen Baufälligkeit vermutlich restlos abgetragen.
Typologie Höhenburg
Sehenswert
  • Der 46 m hohe Schloss- bzw. Gerichtsturm.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°45'41.4" N, 14°20'20.5" E
Höhe: 80 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Landgericht Cottbus | Gerichtsstraße 3 | D-03046 Cottbus
Tel: +49 0355 637010 | Fax: +49 0355 6371360 | E-Mail: pressesprecher@lgcb.brandenburg.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Cottbus erreicht man von Berlin aus auf der A13, welche in die A15 übergeht. Über die Abfahrten Cottbus-West oder Cottbus-Süd gelangt man auf die B169 bzw. die B168, welche in Richtung der Innenstadt führen.
Ab dem Stadtring auf der Straße der Jugend bis zur Altstadt fahren. Am Spremberger Turm vorbei der Burgstraße bis zu deren Ende folgen, dort links in die Gertraudtenstraße und gleich danach rechts in die Mühlenstraße einbiegen.
Letztere führt auf den Gerichtsplatz, an welchem sich das Amtsgericht Cottbus befindet.
Parkmöglichkeit am Oberkirchplatz.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Hofbesichtigung nur bei offenem Hoftor.
Innenbesichtigung des Turms nicht möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Cottbus
  1. Torturm
  2. Schlosshof
  3. Bergfried
Quelle: Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996 | S. 141
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Chotibuz“ als Zeuge genannt.
1199 In einer Urkunde des Markgrafen Konrad II. von Meißen wird Thymo von Cottbus als Zeuge genannt. Er ist der erste nachweisbare Vertreter der Herren von Cottbus.
frühes 13. Jh. Der untere Teil des Schlossturms stammt aus dieser Zeit.
1233 Eike von Repgow schrieb in seinem Sachsenspiegel: „De von Chlodent, de von Crouzke, de von Kotebuz, di sint alle Vranken“, was bedeutet, dass die Cottbuser Herren aus Franken stammen.
1301 In einem Vertrag zwischen dem Markgrafen v. Meißen und dem Erzbischof v. Magdeburg findet sich die erste direkte Erwähnung der Cottbuser Burg als „Novum castum apud Kohebuz cum oppido et castro Kohebuz“. Um diese Zeit hat es folglich zwei Burgen in Cottbus gegeben hat - die Burg Cottbus auf dem alten Burgwall und die Neue Burg, welche sich außerhalb dieses Areals befunden hat. Zwei Burgen deuten auf eine Zweiteilung der Herrschaft Cottbus hin. Diese Vermutung wird durch die Tatsache gestützt, dass im Jahre 1304 die beiden Vettern Fredehelm und Johann von Cottbus von den Brandenburger Markgrafen gemeinsam belehnt wurden.
1364 Die zwei Burgen werden als "das Niehaus bi kotebus dem wibilde un de Hus tzu kothebuz" in einer Urkunde des Brandenburgischen Kurfürsten genannt. Im selben Jahr genehmigt Kaiser Karl IV. die Teilung der Güter zwischen den Brüdern Heinrich und Johannes II. von Cottbus.
15. Jh. Eine Verstärkung der Burgmauern wird durchgeführt.
1445 Die Herrschaft derer von Cottbus endete. Reinhard von Cottbus verkauft seinen Anteil an der Herrschaft für 5.500 Schock böhmische Groschen an den Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg. Nach dem Tod seines Bruders Luther von Cottbus übernimmt der Brandenburger Kursfürst auch den zweiten Teil der Herrschaft, welche von da an durch Amtshauptmänner verwaltet wurde.
1459 Friedrich II. von Brandenburg veranstaltete auf dem Schloss Cottbus einen Fürstentag.
1564 Der Cottbuser Amtshauptmann Berthold von Mandelsloh empfängt Kaiser Maximilian I. mit einem großen Festessen auf dem Schloss.
1571 Nachdem Kurfürst Joachim I. von Brandenburg die Mark unter seinen beiden Söhnen Johann und Joachim II aufgeteilt hatte, Johann von Brandenburg-Küstrin jedoch ohne männliche Erben verstarb, fiel dieser Teil der Neumark und somit auch Cottbus wieder an Kurbandenburg zurück.
1600 Schloss und Stadt wurden durch einen Brand sehr stark verwüstet. Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg unterstützte die Bürger daraufhin beim Wiederaufbau durch Zurverfügungstellung von Bauholz, Steuerbefreiung für fünf Jahre und die Rückgabe des geliehenen Kirchensilbers.
1606 Die Amtsverwalter wechselten häufig. So residierte bis 1610 Wedig R. Edler von Putlitz auf dem Cottbuser Schloss, danach Weichmann von Winterfeld bis 1625. Ihm wiederum folgten von 1625-27 Amtshauptmann Gebhardt von Alvensleben und 1628-36 Vitztum von Eckstädt.
1667 Etwa 4000 sorbische Bauern aus der Region erhoben sich und forderten die Befreiung von Diensten und Abgaben. Im Sommer desselben Jahres wurden ihre Anführer auf das Schloss geladen, um ihre Beschwerden vorzutragen. Kurz darauf wurde der Aufstand jedoch endgültig niedergeschlagen und die Anführer zu Strafarbeiten in Küstrin gezwungen. Friedrich W. von Brandenburg forderte die Abschaffung der sorbischen Sprache in der Neumark, was durch ein Edikt über das Verbot gedruckter sorbischer Bibeln bekräftigt wurde.
1722 Friedrich Wilhelm von Pannwitz wurde zum Amtshauptmann ernannt. Nach seinem Tod 1731 übernahm Baron Gotter den Posten. Er überließ die Geschäfte jedoch seinem Stellvertreter Gottlob Leopold von Klitzing.
1748 Gottlob L. von Klitzing stirbt als letzter Cottbuser Amtshauptmann. Dieses Amt wurde seither nicht wiederbesetzt. Landräte der preußischen Provinz Brandenburg übernahmen seither die Verwaltung.
1768 Die letzten Ämter ziehen aus dem Schloss aus. Im Erdgeschoß wurde ein Salzmagazin eingerichtet und die Stadtgarnison nutzte die darüber liegende Etage als Montierungskammer.
1815 Nach dem Wiener Kongresses verblieb Cottbus mit der gesamten Niederlausitz in preußischer Hand, wurde aber dem neu gebildeten Regierungsbezirk Frankfurt/Oder zugewiesen.
1816 Das Cottbuser Schloss wird an die aus Belgien stammenden Brüder und Unternehmer John und William Cockerill verpachtet. Sie richteten eine „Wollgarn-Spinnerei“ ein und nahmen 1818 die erste Cottbuser Dampfmaschine auf dem Schloss in Betrieb.
1832 Die Gebrüder Cockerill übernahmen auch die restlichen Schlossgebäude und nutzten sie zur Fabrikation von Tuchen und Stoffen.
1857 Das Schloss brennt ab und verwahrloste danach als Ruine.
1876 Der Schlossturm wurde im neogotischen Stil wiederaufgebaut, wobei man sich jedoch nicht am historischen Original orientierte.
1877 Die preußische Verwaltung lässt die Schlossruine endgültig abtragen und errichtete an ihrer Stelle das Landtagsgebäude.
1905 - 1907 Neben dem Landgerichtsgebäude entsteht ein weiteres Gebäude für das Amtsgericht Cottbus.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Hinweistafel am Schlossturm.
Literatur
  • Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996 | S. 141
  • Krestin, Steffen - Cottbuser Stadtchronik 772-2000. Cottbuser Blätter. Sonderheft 2002 | Cottbus, 2003
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [14.12.2016] - Neuerstellung.
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