BRANDENBURG
Weltweit | Europa | Deutschland |
|||
Die Auswahl des gewünschten Landkreises erfolgt entweder über das Anklicken in der Übersichtskarte oder in der Liste. | |||
Barnim
(4) BAR |
Brandenburg
(1) BRB |
Cottbus
(2) C |
Dahme-Spreewald
(1) LDS |
Elbe-Elster
(5) EE |
Frankfurt/O
(0) FF |
Havelland
(0) HVL |
Märkisch-Oderland
(1) MOL |
Oberhavel
(2) OHV |
Oberspreewald-Lausitz
(2) AS |
Oder-Spree
(4) LOS |
Ostpriegnitz-Ruppin
(7) OPR |
Potsdam Mittelmark &
(6) Stadt Potsdam PM/P |
Prignitz
(7) PR |
Spree-Neiße
(1) SPN |
Teltow-Fläming
(3) TF |
Uckermark
(10) UM |
|||
(55) = Gesamtzahl der Burgen und anderen Wehrbauten | |||
Historische Voraussetzungen | |||
Die Burgenlandschaft Brandenburgs entstand im Zuge der Einwanderung und Eroberung durch Siedler aus dem westlichen Mitteleuropa während der hochmittelalterlichen Ostsiedlung. Bereits seit 927 hatte Heinrich I. die slawischen ostelbischen Gebiete erobert. Von Magdeburg aus wurden die Diözese Brandenburg, vom polnischen Gnesen aus die Diözese Lebus eingerichtet, die bis zur Reformation Bestand haben sollten. Der Eroberungsversuch aus dem Reich scheiterte jedoch mit dem „Slawenaufstand“ von 983. Erst 1147 wurde mit dem „Wendenkreuzzug“ ein neuer Versuch unternommen, die slawisch besiedelten Gebiete zu unterwerfen. In der Folge konkurrierten die Grafen von Aschersleben, die Erzbischöfe von Magdeburg, die Bischöfe von Havelberg, die Herzöge von Sachsen und von Pommern sowie die dänischen Könige um die Herrschaft in der Mittelmark. Burgenbau, Gründung von Städten und Dörfern sowie die Aktivitäten der Zisterzienser und anderer Orden waren wichtige Instrumente des Landesausbaus. Die Grafen von Aschersleben aus dem Haus der Askanier setzten sich schließlich durch. Das faktische Machtvakuum nach ihrem Aussterben 1320 weckte neue Begehrlichkeiten der Herzöge von Pommern und mecklenburgischer Adliger. Einflussreichen Familien wie den Gans zu Putlitz oder den Quitzows gelang es, viele einzelne Herrschaften unter ihrer Kontrolle zusammenzufassen. Im Süden grenzten die Herrschaftsbereiche der Erzbischöfe von Magdeburg und der Kurfürsten von Sachsen an die Mark. Im Osten, in der „terra transoderana“, gab es immer wieder Auseinandersetzungen mit dem christlichen Königreich Polen. Erst unter den Markgrafen und Kurfürsten aus dem Haus der Hohenzollern im 15. Jahrhundert gelang eine langfristige Konsolidierung der Landesherrschaft, die schließlich zur Gründung des brandenburg-preußischen Staates führen sollte. Quelle: Prof.Dr.-Ing. Breitling, Stefan & Dr. Krauskopf, Christof - Webseite des Deutschen Historischen Museums/Webrubrik: Burgen in Berlin und Brandenburg | Berlin, o.J. (mit freundlicher Genehmigung der Autoren) |
|||
Grundzüge in der Entwicklung des Burgenbaus | |||
Entstehung und frühe Entwicklung Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts wurden von den neuen Herren zunächst slawische Burgwälle übernommen, so Brandenburg an der Havel, Lenzen-Neuehaus, Spandau, Cottbus, der „Albrechtsberg“ in Oderberg, der „Grüttpott“ bei Stolpe an der Oder. Die Landesherren errichteten große repräsentative Burganlagen in Spandau, Grimnitz, Lieberose oder Stargard. Hinzu kamen die Burgen der vielen kirchlichen Herren, wie etwa Wittstock, Ziesar, Beeskow, Lebus, Plattenburg, Wiesenburg, Storkow, Goldbeck, Lietzen oder Fürstenwalde. Innerhalb der zumeist aus sorgfältig behauenen Granitquadern errichteten Ringmauern ragten runde Bergfriede über die Wohn- und Wirtschaftsgebäude empor. Zahlreiche kleine Turmhügel- und Turmburgen erhoben sich in allen Landschaften Brandenburgs von Götschendorf über Meseberg bis Mahlenzien. Viele der Anlagen des ländlichen Kleinadels waren einfache, befestigte Höfe, wie etwa die komplett ausgegrabene kleine Wasserburg Gliechow bei Calau oder der spätmittelalterliche Teufelsberg bei Briesnig. Das Spektrum der Burgen reicht – je nach Lage und Wirtschaftskraft der Erbauer – von befestigten Gehöften über Turmhügel oder Turmburgen, kleine eckige Ringmauerburgen – so in Putlitz, Teupitz, Vierraden, Wolfshagen – bis zu den genannten landesherrlichen Anlagen und Burgen der großen Familien und der Bischöfe, die kastellartige oder unregelmäßige Grundrisse zeigen. Wegen der Topografie gibt es nur wenige Ringmauerburgen in Höhenlage, wie z. B. Rabenstein. Stadtburgen fügen sich in die Stadtbefestigungen ein, sind aber auch zur Stadt hin mit einer Befestigung gesichert, so in Angermünde oder Freyenstein. Der Ausbau der Burgen im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts Im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts entstanden auch auf vielen kleineren Burgen steinerne Bauten. Zu einem Turm auf zumeist rechteckigem Grundriss mit Seitenlängen von 8 bis 12 Metern, der die Wohnräume des Burgherren aufnahm – etwa in Bärwalde, Beesdau oder Löwenberg – gesellten sich Nebengebäude unterschiedlicher Funktion. Der Adel baute seine kleineren Turmburgen stetig zu größeren Anlagen aus, nun zumeist in Backstein. In Wolfshagen entstand aus einem zunächst frei stehenden Wohnturm eine viereckige, mit einem Eckturm und einem Wohngebäude ausgestattete Kastellburg. Als Ringmauerburg mit Randhausbebauung entwickelte sich die Burg Greiffenberg in mindestens fünf Phasen aus einer recht kleinen, rechteckigen Anlage zu einem großen Komplex (Abb. 4, Rekonstruktionen von Greiffenberg). Viele der kleineren Anlagen erhielten hohe, schlanke Bergfriede, z. B. Vierraden oder Zichow. Um 1400 wurden neue Wohntürme errichtet, so in Gerswalde, Garz und Stavenow. Die landesherrliche Burgenpolitik der Hohenzollern Zu Beginn des 15. Jahrhunderts erhielten die Nürnberger Burggrafen aus dem Hause Hohenzollern die Kurfürstenwürde. Von den märkischen Eliten als „Tand von Nuremberg“ geschmäht, begannen sie, systematisch den Einfluss des ansässigen Adels zurückzudrängen, erließen Befestigungsverbote und brachen die Burgen opponierender Adliger, beispielsweise die Burgen der Quitzows in Friesack, Plaue, Beuthen und Kletzke sowie der Rochows in Golzow. In Berlin-Cölln errichtete Friedrich II. der Eiserne das Schloss, gegen das sich der „Berliner Unwille“ von 1447 richtete. Eigene Gefolgsleute wurden auf den Burgen eingesetzt. Die Entwicklung von Pulvergeschützen stellte neue Anforderungen an die Verteidigungsanlagen. Diese Waffen konnten sich jedoch nur der Hochadel und reiche Städte leisten. In den Quellen mehren sich die Hinweise auf Bautätigkeiten an Burgen und Stadtbefestigungen. So sollte ein von Arnim die Boitzenburg ausbauen und ständig bewohnen. 1446 bestimmte der Kurfürst, dass die von Greiffenberg die Burg „über ein Jahr wohl bauen und mit guten Büchsen, Armbrust und mit anderen notdürftigen Wehren befestigen“ sollten. In Inventaren wurden die Waffenausstattungen festgehalten. Neuhausen wurde 1438 mit einer starken Mauer mit Schießkammern ausgestattet, das Tor in Tangermünde feuerwaffenfähig ausgebaut. Der Verteidigungswert des 1480 errichteten „Gefängnisturms“ ist jedoch wie derjenige vieler Befestigungen der frühen Feuerwaffenzeit fraglich. Eine wirkungsvolle Verstärkung erhielt die Burg Gerswalde mit der Anfügung eines halbrunden Artillerieturms. Der frühe landesherrliche Festungsbau und der Umbau der Burgen zu frühneuzeitlichen Schlössern Mit den Umwälzungen der Neuzeit veränderte sich die Bedeutung der Burgen. Territorialherrschaft, Militärtechnik und Kriegsführung bedingten, dass nur noch der Landesherr das Befestigungsrecht besaß und einzelne Residenzplätze zu großen Landesfestungen ausbaute. Ein erster brandenburgischer Festungsbau wurde in Zossen vermutlich bald nach der Erwerbung durch Johann Cicero im Jahr 1490 errichtet, ein weiterer folgte mit Peitz. An erster Stelle steht jedoch das auch in preußischen Zeiten als Militärbasis und königliche Festung ausgebaute und hervorragend erhaltene Spandau. Ein besonderes Beispiel spätmittelalterlicher Festungsbaukunst ist im heutigen Brandenburg mit der sächsischen Festung Eisenhardt in Belzig erhalten Die gesamte Anlage wurde bereits seit 1423 mit einer rondellierten Befestigung umgeben. Auch in Senftenberg entstand eine sächsische Festung. Die Macht der Landesherren wuchs während des 16. Jahrhunderts beständig. Die Kurfürsten bauten ihre Residenzen zu gewaltigen Anlagen aus, wie etwa das 1951 gesprengte Berliner Schloss. Daneben richteten sie Jagdschlösser u. a. im Grunewald, in Königs-Wusterhausen, Fürstenberg oder Lichtenberg ein. Viele Herrschaften wurden eingezogen und zu Domänenämtern umgebaut, so Badingen oder Dahlem. Die Befestigungen der ländlichen Adelssitze wurden überall geschleift, aus Burgen wurden Schlösser. Die zugehörigen Häuser nahmen nun alle Funktionen der Adelssitze auf. Vom Wohnstandard der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg mit differenzierten Raumgefügen, prächtig gewölbten Hofstuben, Sälen und Treppentürmen zeugen das Neue Schloss Freyenstein sowie Neudeck, Demerthin oder Fürstlich Drehna. Die überragende Bedeutung der Küchenbauten belegt Wagenitz. Im damals zu Sachsen gehörenden Süden des heutigen Bundeslandes entstanden große Mehrflügelanlagen wie Sallgast, Finsterwalde, Sonnewalde, Großkmehlen, Spremberg oder Doberlug-Kirchhain. Quelle: Prof.Dr.-Ing. Breitling, Stefan & Dr. Krauskopf, Christof - Webseite des Deutschen Historischen Museums/Webrubrik: Burgen in Berlin und Brandenburg | Berlin, o.J. (mit freundlicher Genehmigung der Autoren) |
|||
Literatur | |||
|
|||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||
|
|||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | |||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 02.03.2024 [CR] |