CASAULTA
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Allgemeine Informationen
Schlichter Wohnturm aus dem 14. Jhdt. am westlichen Dorfrand von Lumbrein (Gemeinde Lumnezia). Das fünfstöckige Gebäude war vielleicht der Wohnsitz eines Familienzweigs der Herren von Lumbrein. Als ihm wegen Baufälligkeit der Abbruch drohte, wurde 1971/72 der mittelalterliche Ursprung des Turms entdeckt und beim nachfolgenden Umbau wieder sichtbar gemacht.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 41’ 00.60“ N, 09° 08’ 01.90" E
Höhe: 1412 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 729.680 / 171.660
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 das Rheintal aufwärts bis zur Ausfahrt Reichenau. Nun auf der Hauptstrasse 19 das Vorderrheintal hinauf über Flims bis nach Ilanz. Ab hier weiter der Strasse ins Lugnez (Via Sogn Martin) folgen, durch Cumbel, Vella und Vignogn bis nach Lumbrein. Parkmöglichkeiten im Ort. Der Turm steht am westlichen Dorfrand oberhalb der Hauptstrasse.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindung von Chur nach Ilanz. Ab hier weiter mit dem Postauto (Linie 441, in Richtung Vrin) bis zur Haltestelle Lumbrein, vitg. Der Turm steht etwa 200 Meter weiter westlich oberhalb der Hauptstrasse.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Casaulta
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2020 | auf Basis von: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 96
Historie
Der Casaulta genannte Turm am westlichen Dorfrand ist einer von zwei mittelalterlichen Wohntürmen in Lumbrein. Der gut erhaltene, fünfgeschossige Bau misst im Grundriss ca. 9,5 x 8 Meter, seine Mauern sind bis zu 0,95 Meter dick. Der heute wieder benutzbare Hocheingang befindet sich im zweiten Stockwerk auf der Nordseite und ist mit einem einfachen Tuffsteingewände umfasst. Aus Tuff sind auch die Eckquader des Turms sowie die Gewände mehrerer Doppel-Spitzbogenfenster.
Die im Mittelalter bewohnten Räume befinden sich im dritten und vierten Stockwerk: Sie sind mit Feuerstellen und Austritten auf nach Süden gerichtete Holzlauben ausgestattet. Die grösseren Fensteröfnungen im vierten Stockwerk deuten darauf hin, dass diese Etage möglicherweise nur im Sommer genutzt wurde.

In den mittelalterlichen Quellen findet der Turm keine Erwähnung. Bauhistorische Untersuchungen haben 1971/72 ergeben, dass er im frühen 14. Jhdt. entstanden sein muss. Vielleicht wohnte hier ein Familienzweig der Herren von Lumbrein, die bis ins 16. Jhdt. zahlreiche wichtige Ämter im Lugnez und der angrenzenden Surselva besetzten. Im frühen 20. Jhdt. lebte die Familie Casaulta im Turm.
Um 1970 hatte sich der Zustand des Bauwerks derart verschlechtert, dass ein Abbruch in Erwägung gezogen wurde. Damals war der mittelalterliche Ursprung des stark veränderten Turms nicht mehr bekannt. Als 1971 dennoch Sanierungs- und Umbauarbeiten in Angriff genommen wurden, stiess man aber rasch auf sehr alte Bauelemente, worauf das ganze Mauerwerk gründlich untersucht wurde. Im Zuge der bis 1974 dauernden Arbeiten wurde die ursprüngliche Gestalt des Turms so weit wie möglich wieder sichtbar gemacht. Das Gebäude befindet sich auch heute noch in Privatbesitz.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 294
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 95-96
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 3: Kanton Graubünden (deutschsprachiger und romanischer Teil) | Zürich, 1983 | S. 54-55
  • Meyer, Werner - Die Casa Cas’aulta in Lumbrein (GR), ein spätmittelalterlicher Wohnturm | In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 47. Jhg./Nr. 1 | Basel, 1974 | S. 58-61
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 250
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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