BURG ALTENBERG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Basel-Landschaft | Bezirk Liestal | Füllinsdorf |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die 1986/87 vollständig ausgegrabene und konservierte Ruine Altenberg ist ein einmaliges Beispiel einer frühen Adelsburg in der Region Basel. Ums Jahr 1000 gegründet, wurde sie bereits vor dem Ende des 11. Jhdts. wieder aufgegeben. Die unbekannten Bewohner müssen wohlhabend gewesen sein, wie das reiche Fundgut belegt. Die Anlage bestand aus einem monumentalen Turm mit anschliessendem Torbau und Ringmauer, verfügte über einen hölzernen Wohntrakt mit doppeltem Abortschacht und in einer frühen Phase auch über ein beheizbares Badehaus. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner - Burgenbau und Herrschaftsbildung zwischen Alpen und Rhein im Zeitalter der salischen Herrscher | In: Böhme, Horst Wolfgang (Hg.) - Burgen der Salierzeit, Teil 2: In den südlichen Landschaften des Reiches | Sigmaringen, 1991 | S. 314 | überarbeitet von O. Steimann, 2006/2015 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die heute unter dem Namen «Altenberg» bekannte Burg oberhalb von Füllinsdorf wird in keiner mittelalterlichen Quelle erwähnt. Sämtliche Erkenntnisse zu ihrer Geschichte basieren deshalb auf allgemeinen Überlegungen und den Ausgrabungsbefunden. Letztere haben eine Entstehungszeit um das Jahr 1000 ergeben. Das Zentrum der Anlage bildete ein monumentaler Wohnturm mit einem Grundriss von 9 x 15 Metern und rund 1,6 Meter dicken Mauern, zugänglich über einen Hocheingang. Nordwestlich davon erstreckte sich der von einer Umfassungsmauer umgebene, 35 Meter lange Burghof. Auf seiner Nordseite war an den Bering ein Grubenhaus in Pfostenbauweise angelehnt, und auf der Aussenseite der Umfassungsmauer ist ein doppelter Abortschacht erhalten geblieben. Im Hof befand sich des weiteren ein Ofen- bzw. Badehaus, das in der letzten Besiedlungsphase aber aufgegeben wurde. Den Zugang zur Anlage bildete der Torbau in der südlichen Ecke. Er muss mehrmals umgestaltet worden sein. Das äussere Tor gegen Südosten wurde in einer späten Phase zugemauert – wahrscheinlich erfolgte der Zugang danach von Südwesten. Die gesamte Anlage war durch insgesamt vier Abschnittsgräben geschützt, dazwischen wurden Wälle künstlich aufgeschüttet.
Über die Bauherrschaft von Altenberg kann nur spekuliert werden. Die frühe Datierung, die Lage im Grenzgebiet zwischen dem deutschen Reich und dem damals noch eigenständigen Königreich Hochburgund, sowie die Kleinfunde, die von einem sehr gehobenen Lebensstandard der Bewohner zeugen, geben wichtige Anhaltspunkte. Es muss sich um ein edelfreies Geschlecht gehandelt haben, das mit dieser Höhenburg ein neues Zentrum für einen älteren Herrschaftskomplex schuf. Wenige Urkunden und die späteren Rechtsverhältnisse weisen darauf hin, dass diese Herrschaft im unteren Ergolztal Füllinsdorf, Frenkendorf und das heute verschwundene Munzach umfasste. Ihr nachmaliges Zentrum war die spätestens im 12. Jhdt. errichtete Neu-Schauenburg. Die Herren von Schauenburg besassen viele Güter in diesem Gebiet als lehnsfreies Eigengut. Diese Indizien legen nahe, dass ihre Rechtsvorgänger oder sogar ihre allenfalls hochadligen Ahnen zuvor die Burg Altenberg gegründet haben. Die Familie von Schauenburg war zudem nahe verwandt mit den Turchsessen von Rheinfelden – einem Geschlecht aus der Gefolgschaft der Grafen von Rheinfelden (und später der Zähringer), das ab dem 11. Jhdt. zu den führenden Adelsfamilien der Region zählte. Nach einem Brand um 1050 musste Altenberg teilweise neu aufgebaut werden. Davon betroffen war vor allem der Turm, der aber sehr rasch wieder in Stand gestellt wurde. Dennoch wurde die Burg kurz vor dem Ende des 11. Jhdts. aufgegeben. Die archäologische Untersuchung hat ergeben, dass man den hölzernen Innenausbau und die besten Architekturstücke aus dem Turm systematisch entfernte, bevor das Bauwerk dem Zerfall überlassen wurde. Auf eine kriegerische Auseinandersetzung gibt es keinerlei Hinweise. Eine mögliche Erklärung für die Aufgabe der Burg sind die Machtverschiebungen in der Region nach dem Tod des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden im Jahr 1080. Eine andere ist der schlechte Baugrund, der die Fundamente mit der Zeit instabil werden liess. Im 17. und 18 Jhdt. war die Burg als Ruine noch klar erkennbar. In einer der frühesten Nennungen bezeichnete sie der Geometer Georg Friedrich Meyer als «Filisberg». Es ist darum denkbar, dass die Burg in Analogie zum bereits 825 erwähnten Ort Füllindsdorf ursprünglich «Füllinsberg» hiess. Die Bezeichnung Altenberg entstand jedenfalls erst in nachmittelalterlicher Zeit. Im 20. Jhdt. sah man von der Burg nur noch den markanten Hügel mit spärlichen Mauerspuren. Es wurde hier eine einfache Motte vermutet, bis die Ergebnisse einer 1982 durchgeführten Sondiergrabung auf eine massive, frühe Steinburg hinwiesen. 1986 und 1987 wurde schliesslich die gesamte Anlage freigelegt und konserviert. Das beachtliche Fundensemble von Altenberg umfasst Ofenkeramik und Scherben von mindestens 250 verschiedenen Töpfen, Geschirr aus Bronze und Glas, eine Sichel, Fragmente von Brettspielen, Münzen und Teile der ritterlichen Ausrüstung. Darunter auch sehr wertvolle vergoldete Stücke mit silbernen Einlagen. Die vielen ausgewerteten Tierknochen verweisen zudem auf die abwechslungsreiche Ernährung der Burgbewohner. Es fanden sich neben Vieh- und Geflügelknochen auch Überreste von diversen Wildtieren (darunter Bären, Biber, Siebenschläfer und sogar Frösche) und einer ganzen Reihe von einheimischen Fischen und – als besondere Rarität auf einer Schweizer Burg – Hering. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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