BURGHAUS VELTHEIM
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Allgemeine Informationen
Die massiven Grundmauern des «Burghaus» genannten Gebäudes an der Trottenstrasse 5 in Winterthur-Veltheim gehen auf das Spätmittelalter zurück. Möglicherweise stand hier einst der Wohnturm der ab 1244 erwähnten Herren von Veltheim, Dienstleuten der Grafen von Kyburg. Vermutet wird andererseits aber auch eine ursprüngliche Nutzung als Zehntenspeicher.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 30' 35.20“ N, 08° 42’ 56.67" E
Höhe: 443 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 696.210 / 262.890
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Vom Stadtzentrum Winterthur auf der Hauptstrasse 7 (Wülflingerstrasse) in nordwestlicher Richtung bis ins Quartier Veltheim fahren, wo rechts die Bachtelstrasse abzweigt. Dieser bis zum historischen Kern des Quartiers bei der reformierten Kirche folgen (wenige Parkmöglichkeiten). Der ehem. Wohnturm steht wenige Schritte westlich der Kirche an der Trottenstrasse 5.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Hauptbahnhof Winterthur mit der Buslinie 2 in Richtung Wülflingen bis zur Haltestelle Blumenau fahren. Nun der Bachtelstrasse bis ins alte Zentrum von Veltheim folgen (siehe oben).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Das Haus wird bewohnt und kann nur von aussen besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Veltheim
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2017
Historie
Die wuchtigen Grundmauern des Hauses an der Trottenstrasse 5 in Winterthur-Veltheim springen ins Auge. Das Gebäude, das «Burghaus», «Haus zur Steig», «Schlössli» oder «Türmlihaus» genannt wird, wurde im Spätmittelater errichtet und zählt zusammen mit der nahen Kirche und dem Kehlhof zum historischen Kern des ehemaligen Bauerndorfes. Das massive Kellergeschoss bildet ein Quadrat von 7 Metern Seitenlänge, seine Mauern sind stellenweise bis zu 1,4 Meter dick. Auch das darüber liegende Stockwerk besteht auf drei Seiten aus mittelalterlichem Mauerwerk, während der Rest des turmartigen Hauses jünger und in Fachwerk aufgeführt ist. Der Eingang befindet sich bergseits im ersten Obergeschoss.

Die Bauherrschaft des Burghauses lässt sich nicht mehr feststellen. Denkbar ist, dass es sich um den ehemaligen Wohnturm eines Ministerialengeschlechts handelt. In einer 1244 durch Graf Hartmann IV. von Kyburg ausgestellten Urkunde tritt ein Heinrich von Veltheim, Bürger von Winterthur, als Zeuge auf. Auch Ritter Hugo von Veltheim, der ab 1262 im süddeutschen Raum in Erscheinung tritt, könnte dem Geschlecht angehört haben. Eine eindeutige Zuordnung ist jedoch schwierig, da sich im Spätmittelalter Familien an verschiedenen Orten in der weiteren Region «Veltheim» oder «von Veltheim» nannten. Die meisten von ihnen waren jedoch nachweislich nichtadligen Standes, und manche stammen ursprünglich wohl gar nicht aus der Gegend um Winterthur, sondern aus Veltheim im Aargau.

Ob in Veltheim tatsächlich eine Burg oder ein ritterlicher Wohnturm stand, muss vorläufig offen bleiben. Laut bisherigen Untersuchungen geht der massive Sockel des Burghauses am ehesten auf das 14. Jhdt. zurück, während in den Eintragungen der Gebäudeversicherung als Baujahr einst 1100 notiert wurde. Möglicherweise handelt es sich auch um einen spätmittelalterlichen Zehntenspeicher. In der frühen Neuzeit erfuhr das Haus eine Umgestaltung, und in der Zeit um 1800 wurde ihm das heutige zweite Obergeschoss aufgesetzt. Wohnräume werden erstmals in einem Kaufbrief von 1826 ausdrücklich erwähnt.
1862 erwarb der Tischmacher Salomon Grob das Gebäude für 1300 Gulden. Seither wurde es innerhalb der gleichen Familie stets von der Mutter auf die Tochter vererbt. Im 19. Jhdt. diente der Keller zeitweise auch als Dorfgefängnis. 1980 wurde das Burghaus von den Besitzern mustergültig renoviert und ist seither wieder eines der prägenden Bauwerke des Quartiers.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Informationen von www.burghaus.ch (zuletzt aufgerufen am 14.03.2017)
Literatur
  • Dejung, Emanuel / Zürcher, Richard - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VI: Die Stadt Winterthur | Basel, 1952 | S. 340
  • Pantli, Heinz - Spurensuche: Sassen einst Ritter im Burghaus in Veltheim? | In: Winterthurer Stadtanzeiger | Ausg. vom 28. September 2010
  • Stauber, Emil - Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter [285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur] | Winterthur, 1953 | S. 304-307
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • www.burghaus.ch
    Internetseite zum Burghaus Veltheim mit zahlreichen Informationen
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