TUOR PLANTA
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Allgemeine Informationen
Der Tuor Planta ist neben dem Tuor la Praschun der zweite noch erhaltene mittelalterliche Wohnturm in Susch (Gemeinde Zernez) und steht neben der Kirche am Ufer des Inn. Das markante fünfstöckige Bauwerk trägt als Dach eine Zwiebelhaube aus dem 17. Jhdt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 45' 03.73“ N, 10° 04' 54.75“ E
Höhe: 1424 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 801.930 / 181.160
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Susch liegt an der Hauptstrasse 27 durch das Unterengadin, direkt am Fuss des Flüelapasses und nur 3 km südwestlich vom Südportal des Vereinatunnels (Autoverlad ab Klosters). Parkmöglichkeiten im Dorfzentrum. Hier die untere Innbrücke überqueren und dem Wanderweg nach Lavin folgen, der kurz danach am Turm vorbei führt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab allen Stationen im Unter- und im Oberengadin stündliche Bahnverbindungen nach Susch.
Wanderung zur Burg
Der Turm liegt direkt am Jakobsweg Graubünden und an der Via Engiadina.
Öffnungszeiten
Der Turm befindet sich in Privatbesitz und ist nur von aussen zu besichtigen.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Tuor Planta
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2005
Historie
Gemäss Angaben des Bündner Chronisten Ulrich Campell existierten in Susch um 1570 noch drei mittelalterliche Wohntürme. Erhalten geblieben sind allerdings nur zwei davon. Und wie beim benachbarten Tuor la Praschun gibt es auch zum Tuor Planta keine schriftlichen Nachrichten aus dem Mittelalter. Erbaut wurde er vermutlich im 13. Jhdt. und könnte den Herren von Susch als Wohnsitz gedient haben. Diese tauchen mit Conradus und Albrandus, den Söhnen eines «dominus Albertus de Soxio» 1283 erstmals in den Schriftquellen auf. Die Familie wird auch im 14. Jhdt. mehrfach erwähnt und stand in Diensten des Churer Bischofs.

Die heutige Bezeichnung des Bauwerks als «Tuor Planta» verweist auf die weit verzweigte Familie von Planta, die ursprünglich in Zuoz im Oberengadin beheimatet war. Zu Beginn des 16. Jhdts. liess sich eine Seitenlinie in Susch nieder und nannte sich fortan «Planta von Susch» oder «Planta della Turre». Um 1520 residierte Ritter Heinrich als bischöflicher Statthalter im Ort.

Der fünfstöckige, schlanke Turm misst im Grundriss 8 x 8 Meter und weist schönes, lagerhaftes Mauerwerk auf. Die Ecksteine sind mit Bossen und Kantenschlag versehen. In der Südostwand ist heute noch ein zugemauerter Durchgang erkennbar, der einst auf eine Galerie geführt haben muss. In nachmittelalterlicher Zeit wurde der Turm aussen wie innen mehrfach verändert. Das barocke Zwiebeldach stammt wohl aus dem 17. Jhdt.. Ebenso wurden an den Turm nachträglich weitere Bauten angelehnt, wie das heute noch sichtbare Wohnhaus. Auch ist das oberste Turmgeschoss nicht mehr im ursprünglichen Zustand. Auf einer Abbildung von 1888 weist dieses noch zahlreiche viereckige Maueröffnungen auf, die heute zugemauert sind. Sie dienten wahrscheinlich zur Belüftung, weil hier oben Fleisch und Früchte getrocknet wurden. Um 1900 wurde der gesamte Turm inwendig umgebaut, die neuen Zimmer auf den unteren Etagen erhielten moderne Fensteröffnungen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 353
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 198
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 9: Graubünden 2 und Tessin | Kreuzlingen, 1973 | S. 61-64
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 288
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, III. Teil: Viamala, Schams, Schyn, Albulatal, Oberhalbstein, Bergell, Engadin | Basel, 1944 | S. 67-70
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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