SPITZBURG (ALTSCHLOSS) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Basel-Landschaft | Bezirk Liestal | Ramlinsburg |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Kleine Burgstelle mit geringen Mauerresten auf einem bewaldeten Felskopf, rund 200 Meter südlich des Dorfes Ramlinsburg. Die historische Bedeutung der erst im 16. Jhdt. als Spitzburg erwähnten Anlage ist umstritten. Möglicherweise war sie ein Wohnsitz der Herren von Bubendorf. Erreichtet um die Mitte des 13. Jhdts., wurde die Burg schon bald nach 1300 wieder aufgegeben – wahrscheinlich nach einem Brandereignis. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Heid, Karl - Die Spitzburg bei Ramlinsburg | In: Baselbieter Heimatbuch, Bd. 2 | Liestal, 1943 | S. 241 | überarbeitet von O. Steimann, 2022 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Anlage mit Turm und Innenhof oder kompakter Baukörper?
Über die Spitzburg ist historisch so gut wie nichts bekannt. Nahezu alle Erkenntnisse stützen sich auf Grabungen, die während dem Zweiten Weltkrieg – auf leider nicht sehr fachgerechte Weise – durchgeführt worden sind. Fest steht: Auf dem kleinen Burghügel, der sich unterhalb von Ramlinsburg am Rand eines kleinen Seitentals der Vorderen Frenke befindet, entstand um die Mitte des 13. Jhdts. ein Baukörper mit einer Gesamtausdehnung von 26,5 x 11,5 Metern. Er nahm das gesamte Areal der Anhöhe ein, die zum Schutz auf drei Seiten mit einem bis zu 8,5 Meter breiten Graben umgeben wurde. Gegen Süden hin war dies unnötig, weil das Gelände hier steil abfällt. Der Grundriss war dem Gelände angepasst, das auf verschiedenen Ebenen terrassiert wurde. Ob die bei den Ausgrabungen den einzelnen Bauteilen zugewiesenen Funktionen zulässig sind, ist heute umstritten. Damals ging man von einer Anlage mit Turm und Palas auf der Ostseite sowie Hof und Ökonomiegebäude auf der Westseite aus. Die Grundmauern des «Turms» sind allerdings vergleichsweise schmal. Die neuere Literatur geht eher davon aus, dass die Kernburg einen kompakten Baukörper bildete – wie bei der 8,5 km weiter nordwestlich gelegenen Burg Madeln. Unbestritten scheint, dass der östlichste Teil der Burg Wohnzwecken diente. Hier wurden auch die Reste von zwei kaminartigen Feuerstellen entdeckt. Das Burgtor wird auf der Nordseite vermutet. Unklar ist, wie die heute noch sichtbaren, aus dem Fels gehauenen Treppenstufen auf der Westseite einzuordnen sind. Möglicher Wohnsitz der Herren von Bubendorf In der älteren Literatur wird vermutet, dass die Burg ein Wohnsitz der Herren von Bubendorf gewesen sein könnte. Diese übten bis zur Mitte des 13. Jhdts. das Meieramt auf dem Dinghof im benachbarten Bubendorf aus, einem Besitztum der Domprobstei Basel. Gemäss archäologischem Befund ist die Spitzburg aber erst nach diesem Zeitpunkt entstanden, weshalb diese These später angezweifelt wurde. Widerlegt ist sie damit allerdings nicht. Die Bubendorfer dienten in späteren Jahren den Grafen von Frohburg bzw. von Neu-Homberg. Zu deren Herrschaftsgebiet zählte nebst Ramlinsburg auch Hölstein, in dessen Gemeindebann die Spitzburg im Spätmittelalter stand. Eine aus dem 13. Jhdt. stammende Jahrzeitstiftung eines Burchardus von Bubendorf in Basel verweist auf dessen Haus «in Monte Acus». Damit könnte «Spitzberg» gemeint sein, oder auch der Nadelberg – eine Örtlichkeit in der Basler Altstadt. Späte Erwähnungen, verlorene Fundstücke In den Schriftquellen erwähnt wird die Wehranlage erst bei den Chronisten des 16. Jhdts. Schon damals wurde sie konsequent als «Spitzburg» bezeichnet, doch wussten die Autoren bereits nichts mehr über ihre Besitzer und historische Bedeutung zu berichten. Im 19. Jhdt. geriet der Standort ganz in Vergessenheit, die Existenz der Burg wurde sogar angezweifelt. Dies änderte sich erst wieder, als ein Lehrer aus der Region eine Ausgrabung auf dem Burghügel anregte. 1939 wurde mit den Arbeiten begonnen. Leider war die damalige Untersuchung vor allem am Grundriss der Burg interessiert. Die Grabung wurde nur unzureichend dokumentiert, und die meisten Fundstücke gingen später verloren. Der Fundkomplex umfasste Fragmente von mindestens zwei Öfen (Napf- und Becherkacheln), aber auch einige Werkzeuge, Hufeisen und Nägel. Offensichtlich war die Spitzburg bis ins frühe 14. Jhdt. bewohnt. Dann dürfte sie einem Feuer zum Opfer gefallen sein, denn bei den Ausgrabungen wurde eine auffällige Brandschicht nachgewiesen. Nach der Untersuchung wurde die Ruine wieder zugedeckt, um sie vor Verwitterung zu schützen. Heute ist von der Burganlage nur noch ein letzter, versteckter Mauerrest auf der Südseite erkennbar. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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