BURG SOLA
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Allgemeine Informationen
Konservierte Ruine einer Höhenburg mit starkem inneren Bering und daran angelehnten Gebäuden. Der äussere Bering ist nicht konserviert und nur noch schwach erkennbar. Die Burg Sola taucht in keiner zeitgenössischen Quelle auf, über ihre Bewohner besteht deshalb keine Klarheit. Gemäss den Kleinfunden wurde die Anlage in der zweiten Hälfte des 12. Jhdts. gegründet und bereits um 1250 wieder verlassen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 00’ 25.04“ N, 09° 05’ 17.37“ E
Höhe: 695 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 725.430 / 207.530
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Glarus der Hauptstrasse 17 in südlicher Richtung bis nach Mitlödi folgen. Im Dorf links abbiegen, die Linth überqueren und der Soolerstrasse aufwärts bis nach Sool folgen. Parkmöglichkeiten vor Ort. In Ober-Sool dem markierten Wanderweg in nördlicher Richtung folgen. Nach dem letzten Bauernhof steigt der Weg steil an und führt auf die Ostseite des Burghügels.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Glarus mit der S-Bahn (Linie 3 in Richtung Linthal) bis nach Schwanden fahren. Ab hier weiter mit der Buslinie 543 bis nach Sool, Schulhaus (Endhaltestelle). Zustieg zur Burg: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Feuerstelle auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Sola
Quelle: Meyer, Werner - Die mittelalterlichen Burgen und Wehranlagen des Kantons Glarus | Glarus, 1974 | S. 225 | bearbeitet von O. Steimann, 2006
Historie
Zur Geschichte der Burg Sola liegen keine schriftlichen Nachrichten vor. Die Fundgegenstände vom Burgareal zeugen von einer Besiedlung der Anlage vom späten 12. bis in die Mitte des 13. Jhdts. Sola war offenbar das Zentrum einer kleinen Rodungsherrschaft, entsprechend bescheiden war die Burg ausgestattet.
Der steile Burghügel, auf der Ostseite zusätzlich durch einen Graben geschützt, war über eine gemauerte Rampe zugänglich, von der heute noch Überreste zu erkennen sind. Die Burg war von einem äusseren Bering umgeben, der auf der Ostseite über eine schmale Pforte verfügte. Das eigentliche Burgtor wird in der nordöstlichen Ecke vermutet. Den Kern der Anlage bildete ein Mauerviereck von 15 x 24 Metern Ausdehnung. Dieses wurde früher fälschlicherweise als Turm gedeutet, doch handelt es sich um einen starken inneren Bering mit Innenhof und zwei in den Ecken angeordneten Gebäuden. Auch das Fundgut lässt auf einen eher bescheidenen Lebensstil der Burgbewohner schliessen: Unglasierte Ofenkacheln, Fragmente von Töpfen, einige Pfeileisen, Messer, Hufeisen, Schlüssel und landwirtschaftliche Geräte.

In Sola wird der Sitz der Ritter von Glarus vermutet. Einerseits ist dies die einzige bekannte Adelsfamilie im Glarnerland, der bislang keine Burg einwandfrei zugeordnet werden konnte. Andererseits passt das Datum der Aufgabe von Sola (um 1250) zur historischen Tatsache, dass die Herren von Glarus zu jener Zeit ins Zürcher Gebiet abgewandert sind.
Der älteste indirekte Hinweis auf die Burganlage stammt aus der Zeit um 1460: Das Zinsrodel der Kirchgemeinde Schwanden verzeichnet ein Gut «uff burghalden» bei Sool. Die Angaben späterer Chronisten, dass Sola Sitz einer gleichnamigen Familie gewesen und 1298 durch die Habsburger zerstört worden sei, gelten hingegen als unglaubwürdig und widersprechen auch dem archäologischen Befund.

Die Umgebung der Ruine wurde in späterer Zeit aufgeteilt. Stellenweise noch heute erkannbare Trockenmäuerchen am Burghügel zeigen die einstigen Grundstücksgrenzen an. Als 1715 ein Teil des nahen Dorfes Sool durch einen Brand zerstört wurde, nutzte man die Burg als Steinbruch für den Wiederaufbau. Zu Beginn des 20. Jhdts. waren nur noch wenige Mauerzüge erkennbar. Von 1927 bis 1929 unternahm der Historische Verein des Kantons Glarus, dem die Ruine heute gehört, eine Ausgrabung auf Sola. Die Kernburg wurde dabei freigelegt und konserviert, den äusseren Bering liess man hingegen unangetastet. Die bei der Grabung gemachten Kleinfunde befinden sich im Museum des Freulerpalasts in Näfels.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 249
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 6: Urschweiz und Glarus | Kreuzlingen, 1970 | S. 133-135
  • Kamm, Rolf - Glarner Burgen | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 15. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2010 | S. 52-53
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 1: Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug | Zürich, 1981 | S. 76
  • Meyer, Werner - Die mittelalterlichen Burgen und Wehranlagen des Kantons Glarus | Glarus, 1974 | S. 225-227 und S. 232-238
  • Winteler-Marty, Jakob - Die Burgen des Kantons Glarus | Basel, 1946 | S. 45-51
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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