BURG INNER-JUVALT (OBER-JUVALT) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Viamala | Rothenbrunnen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Mit Hoch- und Inner-Juvalt erheben sich zwei Ruinen in schwer zugänglicher Lage über dem Taleingang ins Domleschg. Die innere Burg ist um 1250 entstanden. Bis 1462 gehörte sie der Familie von Juvalt und wurde bald darauf aufgegeben. Die Anlage besteht einerseits aus der sehr exponierten Kernburg mit dem um 1980 wieder hergerichteten Turm, einer Zisterne und Resten von Bering und Wohngebäuden, andererseits aus der am Fuss des Burgfelsens gelegenen Unterburg. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 131 | bearbeitet von O. Steimann, 2008 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Herren von Juvalt treten in den Schriftquellen zum ersten Mal 1140 als Zeugen vor dem Churer Vogtgericht auf, und in den nachfolgenden Jahrzehnten sind sie öfters in bischöflichen Diensten anzutreffen. Noch im 12. Jhdt. erbauten sie an der nördlichen Grenze des Domleschgs die Burg Hoch-Juvalt. Die ähnlich angelegte Festung Inner-Juvalt entstand hingegen erst um die Mitte des 13. Jhdts. rund zwei Kilometer südöstlich der ersten Anlage. In der älteren Literatur wurden die Namen der beiden Burgen immer wieder verwechselt oder falsch gedeutet. Auch die Bezeichnung Ober-Juvalt ist neuzeitlichen Datums und historisch kaum zu begründen.
Die Kernburg von Inner-Juvalt liegt auf einem rundum steil abfallenden Felsvorsprung hoch über Rothenbrunnen und ist bergseitig durch einen Halsgraben geschützt. Die hier erstellten, extrem exponierten Bauten reichten auf allen Seiten bis hart an die Felskante. Als erstes Gebäude wurde ein zweiteiliger Wohntrakt errichtet - als vorläufige Unterkunft und Arbeitsfläche für die weiteren Arbeiten an der Burg. In der unmittelbar anschliessenden zweiten Bauetappe entstand der damals nur zweigeschossige Turm mit seinem südlichen Anbau. Auf den tiefer gelegenen westlichen Partien des Felskopfs wurde der Bering angelegt, der eine Zisterne und einen Backofen umfasste. Der äusserste Bering, heute kaum noch erkennbar, zog sich noch eine Stufe tiefer um die Kernanlage Schliesslich wurde am Fuss des Burgfelsens die Unterburg angelegt: Eine weite Ringmauer, innerhalb derer Mauerspuren auf ein grösseres Gebäude hindeuten. Das Zugangstor lag auf der Südseite, während im nördlichen Vorgelände Spuren landwirtschaftlicher Terrassierungen entdeckt wurden. In der ersten Hälfte des 14. Jhdts. kam es zu einem Erbstreit zwischen den Brüdern Albrecht und Bertram von Juvalt, den 1342 ein Schiedsgericht schlichten musste. Betram verzichtete damals gegen Zusicherung einer Rente auf Inner-Juvalt. Bereits 1372 kam es erneut zu einer Erbteilung, diesmal zwischen Eglof und Friedrich von Juvalt. Eglolf erhielt damals die «vesti genant Jufalt» samt zugehörigen Wiesen, einem Rebberg, sowie einer Mühle, die gemäss Urkunde seit jeher zur Burg gehört hat. Aus dem Jahr 1382 ist ein weiteres Schriftstück erhalten, das Eglofs Gemahlin Ursula «uf miner vesti Juualt» ausgestellt hat. Erneut erwähnt wird Inner-Juvalt im Domleschger Bundesbrief von 1423: Rudolf von Juvalt hatte dem Bund seine Burg jederzeit offen zu halten. Aus einer Urkunde Rudolfs von 1440 lässt sich zudem schliessen, dass die Familie schon damals nicht mehr ständig auf der nur mühsam zugänglichen Anlage gewohnt hat, sondern in «huss und hoff ze Jufalt», womit die Unterburg gemeint ist. Trotzdem wurden im späten 15. Jhdt. auch an der Kernburg noch einmal umfangreiche Bauarbeiten ausgeführt. Dem Turm wurde ein drittes Stockwerk aufgesetzt, das gegen Norden und Osten hin mit einer vorkragenden Wehrlaube versehen war. Die Ostwand des Turms wurde ausserdem durch einen schildmauerartigen Aufsatz verstärkt. 1462 veräusserte Barabara von Juvalt die als «bergkschlos» bezeichnete Burg mit den zugehörigen Gütern an ihren Schwager Pedrutt von Wannis. Um 1500 wurde die Anlage verlassen, denn in einem Streit um Holz- und Weiderechte wird sie 1515 nur noch als «burgstall» bezeichnet. Um 1570 wird Inner-Juvalt bereits als halb zerfallene Ruine beschrieben. Seit 1979 kümmern sich die Burgenvereine Graubünden und Domleschg um die Erhaltung der Anlage. Sie haben die Kernburg restauriert, den Turm neu überdacht und inwendig ausgebaut. Ausgegraben und untersucht wurde die Ruine durch den Archäologischen Dienst Graubünden in Jahren 1980, 1982 und 1990. Dabei wurden in der Zisterne zwei gut erhaltene Helme aus der Zeit um 1430 gefunden. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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