TURM IM SAND (HAUS ZUM GEMSJÄGER)
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Allgemeine Informationen
Im Haus zum Gemsjäger, einem Doppelhaus aus dem Jahr 1557 im Dorfkern von Elm, ist gut sichtbar ein steinerner Turm integriert. Auf der Westseite des Hauses reichen die rund 1 Meter dicken Mauern bis ins zweite Obergeschoss. Vermutlich wurde der Bau im 13. oder frühen 14. Jhdt. als Wohnsitz eines Amtsmanns des Klosters Säckingen oder der Habsburger errichtet.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 55’ 05.66“ N, 09° 10’ 21.39“ E
Höhe: 979 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 732.070 / 197.810
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Glarus aus der Hauptstrasse 17 in südlicher Richtung talaufwärts bis nach Schwanden folgen. Vor dem Ortseingang links in die Sernftalstrasse abbiegen und auf dieser via Engi und Matt bis nach Elm fahren. Parkmöglichkeiten am östlichen Dorfrand. Das Haus mit dem integrierten Wohnturm steht wenige Schritte südöstlich der Kirche an der Sandgasse.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Glarus mit der S-Bahn (Linie 6) bis nach Schwanden fahren. Ab hier weiter mit der Buslinie 541 bis nach Elm, Haltestelle Dorf. Die Bushaltestelle befindet sich bei der Kirche – das Haus mit dem integrierten Turm wenige Meter weiter südöstlich.
Wanderung zur Burg
Die ViaSuworow und die Via Alpina führen nahe am ehemaligen Turm vorbei.
Öffnungszeiten
Nur Aussenbesichtigung möglich, das Gebäude befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Im Haus zum Gemsjäger befindet sich eine Ferienwohnung, die gemietet werden kann.
Informationen unter: www.elmferien.ch
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Turm im Sand
Quelle: Lageplan gezeichnet von O. Steimann, 2017
Historie
Im abgelegenen Sernftal konnte sich im Mittelalter keine Adelsherrschaft herausbilden, denn grösster Grundbesitzer war hier seit dem 8. Jhdt. das Kloster Säckingen. Entsprechend existierten im ganzen Tal auch keine Burgen. Der Zehnten wurde im 13. Jhdt. durch die Ritter von Schwanden eingezogen, die ihren Sitz wahrscheinlich auf der Burg Benzigen bei Schwanden hatten, wo das Sernftal ins Tal der Linth mündet. Doch um von Schwanden aus bis zuhinterst ins Tal zu gelangen, war damals wohl nahezu eine Tagesreise nötig – dies dürfte die Existenz eines mittelalterlichen Wohnturms im alten Dorfkern von Elm erklären.

Der Turm im Sand wird auf das 13. oder frühe 14. Jhdt. datiert und war wohl der repräsentative Wohnsitz eines Amtsmanns. Es muss offen bleiben, ob dieser noch vom Kloster Säckingen oder den Herren von Schwanden eingesetzt wurde. Denn in den letzten Jahrzehnten vor 1300 konnten die Habsburger ihre Vormacht im Glarnerland immer weiter ausdehnen und setzten eigene Gefolgsleute ein. 1289 ist die Rede von einem «Elmer, unser amman». Und von 1318 bis 1324 erwähnen die Schriftquellen «Wernher der Elmer, Lantamman ze Glarus». Diese Dienstleute aus Elm könnten die Erbauer des Turms gewesen sein.

Heute präsentiert sich der mittelalterliche Steinbau als Teil des Wohnhauses zum Gemsjäger. Dieses entstand 1557 als gestricktes Doppelhaus und wurde 1909 auf der Ostseite erweitert. Der im Grundriss rechteckige Turmsockel wurde integriert und ist heute auf der Westseite (gegen die Sandgasse hin) noch sehr gut sichtbar. Das rund 1 Meter dicke Mauerwerk reicht bis ins zweite Obergeschoss und weist Eckquader und Spuren älterer Fensteröffnungen auf. Es handelt sich dabei um das älteste Gebäude im ganzen Sernftal. Das Haus wird bis heute bewohnt, 2004 wurde der Dachstock zu einer Ferienwohnung ausgebaut.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel am Haus / eigene Überlegungen des Autors
Literatur
  • Davatz, Jürg - Elm [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 302] | Basel/Elm, 1981 | S. 2-3 und S. 27-28
  • Kamm, Rolf - Glarner Burgen | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 15. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2010 | S. 55
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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