JOHANNITERKOMMENDE HOHENRAIN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Hochdorf | Hohenrain |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
In grossen Teilen erhaltene ehemalige Kommende des Johanniterordens. Die im 12. und 13. Jhdt. errichtete Anlage liegt mitten im Dorf Hohenrain und wird dominiert von einem mächtigen Wohnturm (Turm Roten) mit hölzernem Aufbau. In ihm ist seit 2010 eine kleine Ausstellung zum Seetal und der Geschichte der Kommende untergebracht. Die übrigen Gebäude beherbergen eine kantonale Sonderschule. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. VI: Das Amt Hochdorf | Basel, 1963 | S. 167 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Im 12. Jhdt. erhob sich auf einem terrassenartigen Geländevorsprung nördlich über dem Luzerner Seetal die Stammburg der Herren von Hohenrain. Sie waren Dienstleute der mächtigen Freiherren von Eschenbach. Rudolf von Hohenrain stiftete, wohl mit Zustimmung der Eschenbacher, seine Burg um 1180 dem Johannesspital von Jerusalem und begründete so eine der ersten Kommenden des Johanniterordens im Gebiet der heutigen Schweiz. Die Familie von Hohenrain zog sich ins benachbarte Dorf Kleinwangen zurück und nannte sich fortan «von Wangen».
Die älteste erhaltene Urkunde der Johanniter zu Hohenrain stammt aus dem Jahr 1182. Bereits drei Jahre später werden in einem anderen Dokument der Meister und zwei Brüder von der Ordensburg erwähnt. Wie Hohenrain damals ausgesehen hat, ist heute kaum noch zu rekonstruieren. Die ursprüngliche Burg wird von bescheidenerem Umfang gewesen sein als die heute noch sichtbare Anlage. Gemäss bauanalytischen Untersuchungen dürfte aber der mächtige zentrale Wohnturm (Turm Roten) bereits im 12. Jhdt. entstanden sein. Der steinerne Sockel wurde um 1490 auf drei Stockwerke erhöht und trägt noch heute einen hölzernen Obergaden. In dieser obersten Etage befindet sich eine vollkommen erhaltene gotische Stube mit stichbogiger Tonnendecke. Ihre Blütezeit erlebte die Kommende aber erst im 13. und frühen 14. Jhdt., als sie durch Schenkungen in den Besitz umfangreicher Güter und Rechte gelangte. Beispielsweise 1304, als Freiherr Berchtold von Eschenbach dem Orden beitrat und ihm den Hof Seengen einbrachte. Der gewachsenen Bedeutung wurde auch durch die bauliche Ausstattung der Burg Ausdruck verliehen: Das Torhaus sowie das Hauptgebäude (Komturei) dürften um diese Zeit entstanden sein. Die ganze Anlage wurde von einer äusserst grösszügig angelegten, turmbewehrten Ringmauer geschützt: Sie umfasste eine Gesamtfläche von rund 170 x 100 Metern. Im 14. und 15. Jhdt. folgte der langsame Niedergang der Johanniterkommende Hohenrain, begleitet von zahlreichen Güterverkäufen und Rechtsstreitigkeiten. Durch den Verlust seines Hauptquartiers auf Rhodos wurde der Orden geschwächt. Ausserdem mussten sich die Ritter auf Hohenrain, traditionell habsburgfreundlich gesinnt, nach dem Sieg der Eidgenossen bei Sempach (1386) politisch neu ausrichten. 1413 schlossen sie einen Burgrechtsvertrag mit Luzern, welcher der Stadt auch ein Aufsichtsrecht zugestand. Als dann in der Refomationszeit mit Peter von Englisperg ein Komtur auf Hohenrain amtete, welcher der neuen Glaubenslehre zuneigte, bestand das katholische Luzern auf Visitationen und setzte einen Kastvogt ein, im ersten Kappelerkrieg belegte es die Ordensburg gar mit einer starken Besatzung samt Artillerie. Die damit verbundenen Streitereien zwischen den Ordensrittern und der Stadt zogen sich durch das ganze 16. Jhdt. weiter. Um 1770 übernahm gar der Luzerner Bürger Caspar Josef Rüttimann vorübergehend die Verwaltung der Kommende. Diese wurde 1807 endgültig aufgehoben, die Güter kamen an den Kanton. Der letzte Komtur, Johann Freiherr von Ligerz, erhielt eine angemessene Rente und starb am 29. Mai 1819 auf Hohenrain. 1847 wurde in den Gebäuden eine kantonale Taubstummenanstalt eingerichtet, die später zur Sonderschule für minderbegabte Kinder erweitert wurde und noch heute besteht. Für den neuen Verwendungszweck wurden zahlreiche Umbauten vorgenommen, die der einstigen Ordensburg einiges von ihrer Wehrhaftigkeit genommen haben. 1984 wurde Hohenrain baugeschichtlich untersucht, wobei man im Mauerwerk des Pfarrhauses auf Elemente eines weiteren Turmes gestossen ist. 1989/90 wurde auch der runde Eckturm genauer erforscht. Hier stiess man auf die ursprüngliche, 0,6 Meter dicke Umfassungsmauer der Kommende. Im sanierten Turm Roten wurde 1986 die Gemeinde- und Sonderschulbibliothek untergebracht. Im Sommer 2010 wurde in seinem Dachstock eine Ausstellung zur Geschichte der Kommende und des Seetals eröffnet. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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