TORRE FIORENZANA Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Moesa | Grono |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gut erhaltener fünfstöckiger Wohnturm, der wohl im 12. Jhdt. durch die Herren von Grono erbaut wurde. Spätestens um 1314 gehörte er den Sax-Misox – eine Seiteninie dieser mächtigen Adelsfamilie nannte sich vom 14. bis ins 16. Jhdt. nach dem Turm. Später diente er als bäuerlicher Wohnsitz, bis ihn 1950 das Museo Moesano übernehmen konnte. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 259 | bearbeitet von O. Steimann, 2005/2019 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der Torre Fiorenzana in Grono präsentiert sich als repräsentativer Wohnturm ohne ausgeprägten Wehrcharakter. Seine Grundmauern sind lediglich 0,85 Meter stark. Ob er einst von einer Wehrmauer umgeben war, ist heute nicht mehr erkennbar. Auffallend ist das aufwändige Mauerwerk aus kleinen, quaderähnlich zugehauenen Gneissteinen und Eckverbänden mit Bossenquadern. Der ursprüngliche Hocheingang befand sich im zweiten Stockwerk in der Südostwand, wurde später aber auf die Nordwestseite verlegt. Gewohnt wurde wohl hauptsächlich im dritten Stockwerk, mit zwei Rundbogenfenstern zur Talseite und einem Abortschacht bei der östlichen Ecke. Das vierte Stockwerk des Turms verfügte früher nordostseitig über eine hölzerne Laube mit Pultdach. Die oberste, fünfte Etage diente eventuell zum Trocknen von Fleisch und Früchten, denn die Wände weisen hier zahlreiche kleine Belüftungslöcher auf. Es könnte sich aber auch um Fluglöcher für Tauben handeln.
Als Erbauer der wohl im späten 12. Jhdt. entstandenen Turmburg darf man eine lokale Adelsfamilie annehmen. 1219 werden in einer Urkunde ein Albert von Grono und sein Sohn Johannes erwähnt. Sie werden dabei als Herren bezeichnet, was auf ihren Adelsstand hindeutet. In Schriftstücken von 1286 und 1288 tauchen weitere Vertreter der Familie auf. Mit der letzten bekannten Generation, dem Probst Heinrich und seinem Bruder, dem Kanoniker Bernardinus von Grono, scheint das Geschlecht erloschen zu sein. Spätestens 1314 gehörte der Torre Fiorenzana den Herren von Sax-Misox, die dabei waren, im ganzen Tal eine geschlossene Grundherrschaft zu errichten. Ein Teil dieser weitverzweigten, mächtigen Adelsfamilie machte den Turm nun zu seinem ständigen Wohnsitz. Im 14. Jhdt. nannten sich verschiedene Vertreter der Familie «de Saco de Grono», während im 15. Jhdt. die Doppelbezeichnung «de Saco de Fiorenzana» verwendet wurde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die beiden Linien identisch sind. Der Turm wurde unter den Sax verändert. So wurden beispielsweise die dekorativen Schwalbenschwanzzinnen (heute ohne Spitzen) auf den Dachgiebeln wohl erst im 14. Jhdt. angebracht. Nach einer ungesicherten Nachricht wurde 1406 Albert von Sax, einer der mächtigsten Vertreter des Geschlechts, in der Torre Fiorenzana ermordet. Der Turm scheint der Familie aber noch das ganze 15. Jhdt. hindurch als Wohnsitz gedient zu haben. Noch 1510 stiftete sie den Flügelaltar in der ehemaligen Kapelle San Nicolao in Grono. In nachmittelalterlicher Zeit wechselte der Turm wohl bald in bäuerlichen Besitz über. In einer späten Ausbauphase wurde ein vom Erdgeschoss des Gebäudes zugängliches Kellergewölbe angelegt. An der südlichen Turmfassade wurde im 16. Jhdt. eine heraldische Malerei mit den Wappen der drei Bünde angebracht, die heute wegen Verwitterung aber nicht mehr erkennbar ist. Der Torre Fiorenzana diente später als Wohnbau ohne herrschaftlichen Charakter, die Zwischenböden wurden in nachmittelalterlicher Zeit komplett erneuert. 1950 konnte das Museo Moesano den Turm erwerben. 1978 wurde eine Bauuntersuchung und genaue Dokumentation des Gebäudes durchgeführt. Diese wurde 1991 durch eine Untersuchung des Turminnern ergänzt, bevor der Innenausbau zeitgemäss modernisiert wurde. Seither dient das Gebäude dem Museum als Archiv und Raum für temporäre Ausstellungen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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