BURGSTELLE FAHR
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Allgemeine Informationen
Durch zwei Gräben gekennzeichnete Burgstelle zwischen Reuss und Autobahn, unweit östlich von Burg und Stadtbefestigung Alt-Eschenbach. Das gemäss Keramikfunden ab dem 11. Jhdt. bis ins frühe 13. Jhdt. bewohnte Areal könnte der Standort einer Vorgängeranlage der Burg Alt-Eschenbach gewesen sein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 07' 03.86" N, 08° 21' 43.55" E
Höhe: 423 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 670.080 / 218.940
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A14 bei der Ausfahrt Gisikon-Root verlassen, von da der Hauptstrasse in westlicher Richtung nach Inwil folgen. Der letzte südseitige Abzweiger vor dem Dorfzentrum führt zur Reuss hinunter. Kostenlose Parkplätze bei der Ruine von Alt-Eschenbach.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Luzern regelmässige Busverbindungen nach Inwil, Haltestelle Post.
Wanderung zur Burg
Ab Inwil führt ein Wanderweg in rund 20 Min. zur Ruine. Nach dem Parkplatz bei Alt-Eschenbach die Brücke über den Rotbach überqueren und in östlicher Richtung unter der Autobahn hindurch zum Reussufer. Dem Weg noch 200 Meter weiter in östlicher Richtung folgen, wo sich direkt am Fluss der Burghügel erhebt.
Öffnungszeiten
Der Burghügel ist Teil einer Weidefläche und sollte nur bei niedrigem Gras betreten werden.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Fahr
Quelle: Rickenbach, Judith - Alt Eschenbach: Eine spätmittelalterliche Stadtwüstung [Archäologische Schriften Luzern, Bd. 3] | Luzern, 1995 | S. 170 | überarbeitet von O. Steimann, 2010
Historie
Die Burgstelle Fahr liegt 500 Meter östlich von Burg und Stadt Alt-Eschenbach, auf halbem Weg zum ehemaligen Kloster St. Katharina, das ebenfalls von den Freiherren von Eschenbach gegründet wurde. Es sind nur unscheinbare Spuren, die heute noch auf diesen mittelalterlichen Siedlungsplatz hinweisen. Der längliche Molassehügel liegt parallel zur Reuss und fällt gegen diese hin steil ab. Auf der West- und Oststeite ist er jeweils durch einen etwa 4 Meter tiefen Graben geschützt. Auf der Nordseite, wo heute die Autobahn nahe an der Burgstelle vorbeiführt, hebt sich diese nur leicht vom Umland ab.
Als Erster beschrieb Franx Xaver Schwytzer 1853 diese Stelle, verwarf jedoch die These, dass es sich um eine ehemalige Burg handle. Seine Erklärung: Die Gräben seien ehemalige Abfahrtstrassen zum Reussufer, wo einst eine Fähre angelegt habe.

Das Areal auf dem Hügel misst etwa 50 x 30 Meter. Auf ihm stehen heute ein kleiner Schuppen und ein Bienenhaus, ansonsten dient es als Viehweide. Anlässlich des Baus der Autobahn wurde der Hügel 1977 stellenweise archäologisch untersucht. Die Befunde sind allerdings nicht eindeutig. Die beiden künstlich angelegten Gräben waren ursprünglich breiter und tiefer, wurden aber teilweise wieder zugeschüttet. Auf dem Burgareal fand man keine Mauer- oder Mörtelspuren, doch ist die Fläche im Mittelalter offensichtlich planiert und teilweise erhöht worden. Die Ausgräber interpretierten dies als geplante, aber nicht ausgeführte Burganlage.
Eine neuere Datierung der aufgefundenen Keramik zeigt allerdings, dass die Burgstelle Fahr ab der Mitte des 11. Jhdts. bis ins frühe 13. Jhdt. besiedelt gewesen sein muss. Die Archäologen hatten 1977 gezielt nach Mauerresten gesucht – und Spuren von Erdhäusern und Pfostenbauten möglicherweise übersehen.

Schriftliche Quellen zur Burgstelle Fahr sind nicht vorhanden. Die archäologischen Erkenntnisse lassen aber den Schluss zu, dass sich an dieser verkehrstechnisch günstigen Stelle im Hochmittelalter ein kleiner Adelssitz befand. Es ist durchaus möglich, dass die ab 1153 erwähnten Herren von Eschenbach hier wohnten, bevor sie im frühen 13. Jhdt. die nahe Burg Alt-Eschenbach gründeten. Dass die Besiedlung der Burgstelle Fahr zeimlich genau zum selben Zeitpunkt abbrach, als jene von Alt-Eschenbach begann, dürfte kaum ein Zufall sein.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Karrer, Peter - Burgenarchäologie im Kanton Luzern – ein Lauf durch die Forschungsgeschichte | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 17. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2012 | S. 75
  • Rickenbach, Judith - Alt Eschenbach: Eine spätmittelalterliche Stadtwüstung [Archäologische Schriften Luzern, Bd. 3] | Luzern, 1995 | S. 170-177
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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