TOUR DE CHALAIS
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Allgemeine Informationen
Ruine eines grossen Wohnturms aus der Mitte des 13. Jhdts., der 1936 zur Hälfte eingestürzt ist. Errichtet haben ihn vermutlich die Herren von Bluvignoud, nachdem sie das bischöfliche Lehen von den Herren von Chalais übernehmen konnten. 1384 soll die Burg durch Graf Amadeus VII. von Savoyen belagert und zerstört worden sein. Später gehörte sie wechselnden Geschlechtern und ging um 1560 zurück an den Bischof von Sion.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 16’ 01.20“ N, 07° 30’ 33.00“ E
Höhe: 530 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 605.440 / 123.950
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sierre-Ouest verlassen und der Hauptstrasse (Route d’Écosia) in südlicher Richtung über die Rhone und über zwei Verkehrskreisel bis zur Route de Chippis folgen. Rechts abbiegen und dieser Strasse in südwestlicher Richtung bis zum grossen Kreisverkehr am Ortseingang von Chalais folgen. Hier links nach Süden abbiegen, wo man nach wenigen Metern auf den Hügel mit der Turmruine trifft. Parkmöglichkeiten vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Sion mit der Bahn bis nach Sierre. Ab hier weiter mit der Buslinie 441 bis zur Endhaltestelle Chalais, téléphérique, dann zu Fuss der Route du Téléphérique rund 200 Meter in südwestlicher Richtung bis zur Turmruine folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Die Ruine ist nicht zugänglich und kann nur von aussen besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Chalais
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021
Historie
Die Herrschaft Chalais war im Mittelalter ein bischöfliches Lehen, das von Ministerialen verwaltet wurde. Erster bekannter Lehnsträger war ein 1199 erwähnter Boson de Sirro (Sierre), dessen Sohn Guillaume sich ab 1220 «de Chaley» (Chalais) nannte. Ob sie ihren Wohnsitz bereits auf dem Hügel über dem Dorf hatten, ist ungeklärt.
Die heute noch sichtbare Burg entstand wohl erst um die Mitte des 13. Jhdts., als das Lehen an die Herren von Bluvignoud übergegangen war – Boson de Bluvignoud war mit Amphélise de Chalais verheiratet. Das Zentrum dieser Wehranlage bildete ein mächtiger Wohnturm mit nahezu quadratischem Grundriss, mit einer Seitenlänge von ca. 11 Metern. Die Burg dürfte weitere Gebäude umfasst haben, von denen heute aber keine Spuren mehr vorhanden sind.

Im 14. Jhdt. wechselte die Herrschaft mehrfach den Besitzer: Auf die Bluvignoud folgten die Monjovet, die Albi und die Tavelli. 1384 soll die Burg beim Vorstoss des «roten Grafen» Amadeus VII. von Savoyen belagert und in Brand gesteckt worden sein. Um 1450 gelangte sie dann in die Hände der Herren von Chevron. Diese hielten Chalais für mehr als ein Jahrhundert in ihrem Besitz, bis ihr letzter Abkömmling, Nicolas de Chevron, 1560 alle Güter und Rechte dem Bischof von Sion verkaufte. Dieser scheint die Anlage bis ins 18. Jhdt. hinein instand gehalten zu haben.

Mit dem Zusammenbruch der alten Herrschaftordnung um 1798 ging die Burg in den Besitz der Gemeinde Chalais über, die damit aber nichts anzufangen wusste. 1856 versuchte man erfolglos, den mächtigen Turm zum Einsturz zu bringen, um Steine für den Bau einer neuen Kirche zu gewinnen. Der Burghügel wurde später weiter abgegraben, um Flächen für einen Rebberg zu gewinnen. Zusammen mit der Erosion durch Wind und Regen führte dies 1936 zum Einsturz des nördlichen Teils der Turmruine. Um den weiteren Zerfall aufzuhalten, wurden die Abbruchstellen zum Abhang hin mit unschönen Betonelementen untermauert und ausserdem Stützmauern rund um den Hügel angelegt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 723
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 62-63
  • Duruz, Albert (Solandieu) - Les Châteaux Valaisans | Lausanne, 1912 | S. 58-59
  • Tamini, J.-E. / Quaglia, Lucien - Châtellenie de Granges, Lens, Grône, St-Léonard avec Chalais-Chippis | St. Maurice, 1942 | S. 183-188
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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