BURG SUMMERSBERG
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Allgemeine Informationen
Die Burg Summersberg steht auf einem Felshügel, der nach Nord- und Südosten steil ins Tal des Vilnößer Baches abbricht, am östlichen Rand der Hochfläche bei Gufidaun.
Die Burg hat ihren Ursprung in einem Wohnturm, der nach 1200 von den Herren von Summersberg errichtet wurde. Ab 1329 baute der örtliche Richter Georg aus dem bedeutenden Adelsgeschlecht der Villanders neben diesem Turm, auf dem höchsten Niveau des Felskopfes, einen burgähnlichen Ansitz. Später waren die Trautson, Thun und Wolkenstein-Trostburg auf der Burg, bevor sie 1880 der berühmte Tiroler Sagensammler und - forscher Ignaz Zingerle erwarb.
Die etwa dreieckige Anlage ist auf den Ostseiten über dem Tal sturmfrei. Auf der Angriffsseite nach Westen sorgten ein Graben, ein zweiteiliger Zwinger und die Vorburg für ein gestaffeltes Verteidigungssystem vor der Kernburg. In der Trennmauer der Zwingerabschnitte steht der untere Teil des alten Wohnturmes. Von der Burganlage des 14. Jahrhunderts haben sich der Palasbau und der sogenannte "Hexenturm" erhalten. Die Nebengebäude in der Vorburg stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hier befindet sich auch eine einfache Kapelle.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°38'55.3"N 11°36'12.5"E
Höhe: ca. 700 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Summersberg auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Die Burg ist in Privatbesitz.
Anfahrt mit dem PKW
An der Ausfahrt der Brennerautobahn A22 in Klausen zweigt am ersten Kreisverkehr parallel zur Ausfahrt die LS/SP141 ab, auf der man direkt nach Gufidaun gelangt.
Alternativ kann man am nördlich von Klausen von der Brenner-Staatsstraße SS12 in die Straße LS/SP27 ins Villnößtal abbiegen. Ca. 1 Kilometer hinter der Autobahnunterquerung biegt man nach Rechts in Richtung Gufidaun ab.
Ein öffentlicher Parkplatz befindet sich am Dofmuseum (Geodaten: 46°38'54.5"N 11°36'07.2"E)
Anfahrt mit Bus oder Bahn
In Klausen befindet sich ein Bahnhof der Eisenbahnlinie Brenner-Bozen.
Wanderung zur Burg
keine Empfehlungen
Öffnungszeiten
Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Beim Fotografieren und Filmen bitte die Privatsphäre der Bewohner respektieren.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Summersberg
  1. Halsgraben auf der Angriffsseite
  2. Torzwinger/Vorwerk
  3. Wohnturm
  4. nördlicher Zwinger
  5. flankierender Eckturm
  6. Vorburg mit neuzeitlichen Bauten
  7. Kernburghof
  8. kleiner Rundturm, sogenannter "Hexenturm", Bergfried ?
  9. Palas
Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 596
(durch Autor aktualisiert)
Historie
Nach 1200 errichten die Herren von Summersberg einen Wohnturm mit Ringmauer.
1202 werden die Herren von Summersberg mit Rupert und Herbrand erstmals erwähnt.
1211 ist die Existenz einer Burg mit gleichem Namen erstmals urkundlich nachgewiesen.
1329 erhält der Richter in Gufidaun, Georg von Villanders, vom Herzog Heinrich von Kärnten und Tirol die Erlaubnis, auf dem Summersberg, neben dem großen Turm zu Gufidaun (Wohnturm), den er schon zu Lehen hat, einen festen Ansitz zu bauen. Die ehemaligen Besitzer waren zu diesem Zeitpunks wohl nach Albeins übersiedelt.
1342 belehnt nach dem Tode des Georgs von Villanders die Landesfürstin Margarethe Maultasch Georgs Schwiegersohn, Hans von Schlandersberg, mit dem "neuen Bau zu Gufidaun, Summersberg genannt".
1432 geht die Pfandschaft Gufidaun mit Schloss Summersberg an Anton Thun und seine Ehefrau Dorothea von Gufidaun.
1551 gibt König Ferdinand Summersberg an Hans Trautson als Pfandlehen.
Im 15. Jh. werden Um- und Ausbauarbeiten an der Burg vorgenommen.
1591 verleiht Erzherzog Ferdinand Summersberg an seinen Sohn Carl, Markgraf von Burgau.
1619 geht die Herrschaft Gufidaun mit Schloss Summersberg als Pfandlehen an die Grafen von Wolkenstein-Trostburg.
1796 wird das Pfandlehen in ein adeliges Mannslehen umgewandelt. Später wird die Herrschaft Gufidaun durch Franz de Paula Graf Wolkenstein-Trostburg gegen einen jährlichen Bodenzins in allodiales Eigentum umgewandelt.
Im 18. Jh. wird die Burg zur Verbesserung des Wohnkomforts umgebaut.
1814 erwirbt Gräfin Maria Anna Arz-Vasegg, geb. Wolkenstein-Trostburg, den Besitz in Gufidaun, der 1828 gemeinschaftlich an ihre Erben, das sind zwanzig Kinder und Enkel, übergeht.
1857 erwirbt der Bauer Michael Kasseroler, Schlossbauer in Gufidaun, das Anwesen Summersberg.
1880 wird das Schloss wird ohne den zugehörigen Grundbesitz an den Universitätsprofessor und berühmten Sagenforscher Dr. Ignaz Zingerle aus Innsbruck verkauft. Dieser richtet sich die teilweise baufällig gewordene Burg zu einem Landsitz her, der heute noch im Besitz seiner Familie ist.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 4: Eisacktal | Bozen, 1984
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 313-314
  • Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • -
Sonstiges
  • Sage: Der Richter
    Der Richter

    Im Schloss Summersberg ging ein Richter um. Er hatte einen blauen Rock mit langen Schößen und goldenen Knöpfen und erschien an hohen Festabenden und zu den Quatemberzeiten. Da ging er um Mitternacht von dem hintersten Zimmer, wo ein einge-mauerter Kasten mit Eisentüre sich befindet - es soll dort das Geld verwahrt worden sein - in die große Stube. Er trug in der Rechten eine Feder, in der Linken ein Buch. Hier lehnte er sich an den hohen, grünen Kachelofen, blätterte im Buche und strich manchmal etwas durch. Um ein Uhr kehrte er wieder zum Eisenschranke zurück und verschwand. Einige Male wurde er bei helllichtem Tage im zweiten Burghofe gesehen, weiter herunter ist er nie gekommen. Vor sechzig Jahren ist er erlöst worden, und das Schloss hat nun Ruhe.

    Quelle: überliefert
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