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BURG PAYRSBERG | CASTEL BAVARO
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Südtirol
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Burggrafenamt
| Nals (Fraktion Sirmian) |
Informationen für Besucher |
Bilder |
Grundriss |
Historie |
Literatur |
Links
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Quelle: Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 85
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Allgemeine Informationen
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Bedeutung |
Die Burg Payrsberg wurde Anfang des 13. Jahrhundert durch die Herren von Payr errichtet. Sie gehörte zum Burgenring, den die bedeutenden Grafen von Eppan, deren Ministerialen die Payr waren, um ihre Stammburg anlegten. Sie kam jedoch bereits bald darauf an einen Zweig der Herren von Boymont, die sie bis 1791 in Besitz hatten.
Der Bauplatz der Burg ermöglichte eine weite Sicht ins Etschtal und den Bozner Talkessel. |
Lage |
Die Burg liegt südwestlich von Nals am Eingang zum Bergdorf Untersirmian auf einem Felskopf, der nach Südosten in das Tal des Sirmianer Baches hineinragt. Die durch natürliche Gegebenheiten kaum geschützte Angrifsseite lag nach Nordwesten. |
Nutzung |
Der wieder hergerichtete, nördliche Teil der Burg, der hauptsächlich aus dem 16. Jahrhundert stammt, wird durch die Eigentümer zu Wohn- und Wirtschaftszwecken genutzt. |
Bau/Zustand |
Die Burg Payrsberg zeigt sich dem Betrachter heute als stattliche Halbruine.
Auffälligster Bauteil ist der erhaltene, wuchtige Bergfried, mit dem der Bau der Burg begonnen wurde. Er war bewohnbar und weist ein Obergeschoss mit einem Kamin und einem großen Halbrundfenster auf, wie wir es auch bei der Burg Boymont vorfinden. Südöstlich unterhalb des Turmes, in dessen unmittelbarem Schutz, befinden sich die Ruinen der Wohn- und Wirtschaftsbauten der alten Burg direkt auf dem Felssporn über dem Tal. Nördlich des Turmes finden wir die wieder hergestellten Bauteile aus der Zeit des Umbaus im 16. Jahrhundert. Von den Verteidigungsbauten aus dieser Zeit hat sich ein Rondell ganz an der Nordspitze des Burgplatzes erhalten. |
Typologie |
Payrsberg war im Ursprung eine spätromanische Burg.
Höhenburg - Spornburg - Ministerialensitz |
Sehenswert |
- der wuchtige Bergfried
- das Rondell an der Nordspitze des Burgplatzes
- die Palasruine südlich unterhalb des Bergfrieds
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Bewertung |
Es ist sehr schade, das die baulich durchaus interessante Burg nicht besichtigt werden kann. |
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Informationen für Besucher
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Geografische Lage (GPS)
WGS84:
46°32'08.4"N 11°11'53.8"E
Höhe: ca. 540 m ü. NN |
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Topografische Karte/n
Burg Payrsberg auf der Karte von OpenTopoMap |
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Kontaktdaten
keine |
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Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das Betreten des Burggeländes ist verboten! |
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Anfahrt mit dem PKW
Die MEBO (Schnellstraße zwischen Bozen und Meran) am Abzweig Vilpian-Nals in Richtung Nals verlassen. Durch Nals in Richtung Sirmian/Sirmiano fahren. Am Ansitz Stachelburg vorbei der Sirmianer Straße bergauf folgen. Sie führt direkt an der Burg Payrsberg vorbei.
Parkmöglichkeiten am Rand der Straße |
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Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Zugverbindung von Bozen nach Meran bis zum Bahnhof Vilpian (Terlan) fahren. Von hier aus mit dem Linienbus nach Nals fahren. Vom Nalser Zentrum zu Fuß die Schwanburger und dann die Sirmianer Straße bergauf bis zur Burg laufen. |
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Wanderung zur Burg
Von Nals im Etschtal (331 m) stets der Mark. 9 folgend auf der Sirmianer Straße zuerst an der Schwan burg vorbei hinauf zu einer Wiesenterrasse und zu dem links abzweigenden alten Burgweg (weiterhin Mark 9). Nun auf diesem durch Buschwald hinauf und zuletzt wieder auf dem Sträßchen zum Schloß Payrsberg (563 m); ab Nals 1 Std. - Abstieg: Entweder wie Aufstieg (¼ Std .) oder auf folgender Route: Von der Burg noch kurz auf der Straße bergan, dann auf dem zu den Höfen Bittner und Regele führenden Sträßchen links ab, den Sirmianer Graben querend hinüber zum Bittnerhof (ca. 600 m) und weiter zum Regelehof (554 m; in beiden Höfen Einkehrmöglichkeit), bald danach links ab und auf dem Fahrweg durch die Buschhänge hinunter nach Nals; ab Payrsberg 1½ Std .
Höhenunterschied: ca. 300 Meter | Gesamtgehzeit: ca. 2½ Std. | Orientierung und Schwierigkeit: In jeder
Hinsicht leichte und problemlose Wanderung.
Quelle: Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 84-85
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Öffnungszeiten
Die Burgruine ist in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden. |
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Eintrittspreise
- |
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Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Bitte respektieren Sie beim Fotografieren und Filmen die Privatsphäre der Eigentümer. |
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Gastronomie auf der Burg
keine |
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Öffentlicher Rastplatz
keiner |
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Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine |
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Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine |
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Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A. |
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Bilder
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Grundriss
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- Zugang zur Burg seit der Zeit des Umbaus im 16. Jahrhundert
- Rondell
- vorderer Burghof
Die Gebäude am vorderen Burghof werden heute noch bewohnt
- Apsis der Burgkapelle über der Sirmianschlucht
- hinterer Burghof
- Palasbau
Ruine
- bewohnbarer Bergfried
18 Meter hoch, rechteckiger Grundriss bei 7x8 Meter Kantenlänge, 1,6 Meter Mauerstärke
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Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Weltbild-Verlag, 1996 | S. 566
(durch Autor leicht aktualisiert)
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Historie
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590
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wird von den Franken das Lombardenkastell Sermiano zerstört, das einige Historiker an der Stelle der späteren Burg vermuten.
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1165
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sind die Payr Ministeriale der Grafen von Eppan.
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Im frühen 13. Jh.
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wird die Burg durch die sich nun Payrsberg nennenden Herren von Payr zunächst als Wohnturm erbaut.
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1244
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geht die Burg bereits an die Herren von Boymont über, als Dietmar von Boymont Elisabeth von Payrsberg, die letzte ihres Geschlechtes, heiratet. Dieser Familienzweig nennt sich fortan Boymont zu Payrsberg. Sohn des Dietmar ist Otto, Enkel Reimprecht von Boymont-Payrsberg.
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1308
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erfolgt die erste urkundliche Erwähnung der Boymont zu Payrsberg, als Reimprecht von Boymont zu Payrsberg Güter an Ulrich Fuchs von Eppan verkauft.
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Mitte des 15. Jh.
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stirbt diese Linie der Boymont zu Payrsberg aus und die Linie des Bruders von Otto übernimmt die Herrschaft auf Payrsberg.
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Um 1560
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wird die Burg wird von dem Ritter Jakob Boymont von Payrsberg, der im Dienste des Landesfürsten Ferdinand von Tirol eine bedeutende Rolle spielt, umgebaut und mit modernen Wehranlagen versehen.
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1568
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werden die Brüder Jakob und Martin Payrsberg in den Freiherrenstand erhoben.
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Um 1600
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wütet ein Brand auf der Burg, von dem nur das Rondell ganz im Norden verschont bleibt. Wenig später wird Payrsberg in der Landesbeschreibung des Marx Sittich von Wolkenstein als kaum noch bewohnbar bezeichnet. Die Herren von Payrsberg siedeln nun endgültig in ihren nur wenige 100 Meter talwärts gelegenen, wohnlichen Ansitz Schwanburg um.
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1791
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stirbt die Familie Boymont-Payrsberg aus.
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1890
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erwirbt eine Bauernfamilie das Anwesen. Der nördliche Teil der Ruine wird wieder bewohnbar gemacht. In der Burg wird zeitweilig eine Gastwirtschaft eingerichtet.
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In den 1990er Jahren
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werden Restaurierungsarbeiten an der Burg ausgeführt.
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Heute
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ist die Burg im Besitz der Familie Malpaga, die Wohnung und Wirtschaftsgebäude für den dazugehörigen Bauernhof nutzen.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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- Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 2: Burggrafenamt | Bozen, 1973
- Gufler, Christoph - Schloß Payrsberg. Ein Burgenkundliches Kleinod im Etschtal (In: ARX, Jg. 32, Nr. 2) | Bozen, 2010 | S. 36-40
- Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 165-166
- Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 84-85
- Bitterli-Waldvogel, Thomas & Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.) - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
- Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
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Webseiten mit weiterführenden Informationen
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Sonstiges
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Sage: Die goldene Taube
Die Goldene Taube
Ober dem Dorf Nals thront das Schloß Payrsberg. Vor alten Zeiten hauste auf dieser Burg ein reicher und mächtiger Herr und lebte lange Zeit glücklich mit seiner edlen Gattin, welche ihm ein Söhnlein geschenkt hatte.
Aber einmal mußte der Ritter weit fort in den Krieg ziehen, und weil er inzwischen einen feindlichen überfall fürchtete, wollte er seine Schätze in Sicherheit bringen. So goß er goldene Kugeln, überzog sie mit Blei und vergrub sie. Aus einem Teile des Goldes aber goß er Tauben und andere Vögel, strich sie schwarz an, so daß sie aus Eisen gemacht schienen, und stellte sie auf Kästen und Fensternischen, wie zur Zierde, hin.
Dann zog er fort. Lange, lange Zeit verfloß, bis er wieder heimkehrte. Doch ach, unterdessen waren Gattin und Söhnlein gestorben; auch der Ritter starb bald darauf aus Gram, ohne jemandem vom Schatz etwas gesagt zu haben. Ein anderes Geschlecht gelangte in den Besitz des Schlosses. Die Kindsmagd, die allein noch von den früheren Ehehalten auf dem Schlosse geblieben war, erbat sich von der neuen Herrschaft ein Andenken an ihre frühere, der sie stets in Liebe und Treue ergeben war. Weil man sie wählen ließ, nahm sie eine von den schwarzen Tauben, mit welchen das Knäblein der früheren Herrschaft, ihr Augapfel, so oft gespielt hatte. Damit zog die Dirn ins Dorf hinunter und lebte dort in größter Armut und Niedrigkeit.
Einmal fügte es der Zufall, daß sie hinter den großen Wert kam, den der schwarze Vogel besaß; er war aus purlauterem Gold. jetzt kam die arme Dirn auf einmal zu großer Geltung; sie heiratete einen braven Bauern, und von ihnen stammte ein reiches Bauerngeschlecht, das noch heute blüht. Die Kugeln aber liegen immer noch im Schlosse Payrsberg vergraben und harren des glücklichen Finders.
Quelle: Heyl, Johann Adolf - Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol | Brixen, 1897 | S. 507
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