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Die Burg wurde wahrscheinlich durch die Herren von Staufeneck als staufische Lehensburg erbaut. Sie waren nahe Verwandte der Rechberger und gehörten wie diese zu den führenden Reichsministerialen. Sie entstammen der herzoglich-königlichen Burgmannschaft des Hohenstaufen. Der erste Herr von Staufeneck, Friedrich, 1257 erwähnt, führte das gleiche Siegel als Wappenschild wie Friedrich von Staufen, einen steigenden Löwen.
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Nach dem Untergang der Staufer wurde aus dem Lehen Eigentum. Es umfasste reiche Besitzungen vom Filstal bis nach Stuttgart. Eberhard I. – Domherr zu Konstanz – vermehrte diesen Besitz durch kirchlichen Einfluss. Trotzdem muss das Geschlecht laufend in finanziellen Schwierigkeiten gewesen sein, denn nach 1274 sind nur noch Verkäufe beurkundet, es wird sogar von drückender Not gesprochen. Die letzte urkundliche Nennung eines Herrn von Staufeneck findet sich 1374.
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1236
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Erwähnung eines Friedrich von Staufen, Landrichter.
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um 1240
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Erbauung der Burg Staufeneck unter Friedrich von Staufen, Burgmann auf Hohenstaufen.
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1257
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Erste urkundliche Erwähnung des Friedrich Miles de Stowfinegge, um 1284 gestorben.
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24. Oktober 1266
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Friedrich I. von Staufeneck als Zeuge in einer Urkunde.
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10. Februar 1267
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Friedrich I. von Staufeneck als Zeuge in einer in Augsburg ausgestellten Urkunde für König Konradin.
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1266 – 1287
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Eberhard I. von Staufeneck, Sohn des Friedrich I., seit 1266 Domherr in Konstanz; mehrfach urkundlich nachgewiesen in Pfullendorf, Hohenstaufen, Waldstetten, Buch, Hirnholz und Göppingen.
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1274
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Friedrich von Staufeneck und seine Söhne Eberhard, Friedrich und Ludwig verkaufen an das Kloster Adelberg alle Güter in Oberwalden und Wangen. Konrad I. von Rechberg nennt ich „Avunculus“ des Friedrich I. Hiervon wird die verwandtschaftliche Beziehung der beiden Familien abgeleitet. Es wird angenommen, dass Friedrich mit einer Schwester Konrads verheiratet war.
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1302
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Friedrich III. von Staufeneck, Sohn des Friedrich II., in Diensten der bayrischen Herzöge.
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1325
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Friedrich III. Richter zu Pähl in Oberbayern.
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1333
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Conrad von Rechberg zu Staufeneck und Ramsberg, genannt der Biedermann, in Besitz von Staufeneck. Er wird Burgherr der Wäscherburg.
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1351
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Tod des Conrad von Rechberg zu Staufeneck.
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1377 – 1405
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Albrecht I. von Rechberg zu Staufeneck und Babenhausen, ältester Sohn Conrads, Begründer der Linie Rechberg zu Staufeneck.
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1405 – 1415
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Veit I. von Rechberg zu Staufeneck, Sohn von Albrecht I. Gemahlin: Irmelgard, Herzogin von Teck.
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1414
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Veit I. im Gefolge von Graf Eberhard von Württemberg beim Konzil in Konstanz.
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1415 – 1439
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Albrecht II. von Rechberg zu Staufeneck, Sohn von Veit I. Gemahlinnen:
1. Karla, Gräfin von Montfort
2. Kunigunde, Gräfin von Werdenberg
Sein Bruder Bero I. gründet die Babenberger Linie.
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1432
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Erbauung einer dem Hl. Cyriakus geweihten Kapelle.
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1439 – 1470
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Veit II. von Rechberg zu Staufeneck und Falkenstein, Sohn Albrechts II.
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1468
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Veit II. mit seinen Brüdern Ulrich und Albert im Gefolge des Grafen Eberhard im Bart auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem.
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um 1500
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Erbauung des sogenannten „Neuen Schlosses“. Der berühmte Landsknechtführer Georg von Frundsberg bringt seine Familie auf Staufeneck unter. Seine Mutter ist die Tochter des Bero I. von Babenhausen, ein Verwandter der Staufenecker und Rechberger.
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1485 – 1527
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Georg II. von Rechberg zu Staufeneck, Sohn Veit II. Gemahlin: Margareta, Kämmerin von Worms. Hinterlässt zahlreiche Kinder, von denen drei Söhne geistliche Ämter einnehmen. Friedrich fällt 1524 in Frankreich und Georg III. fällt 1529 bei der Schlacht von Wien.
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30. Mai 1519
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Kampflose Übergabe der Burg an das Heer des Schwäbischen Bundes, das mit 20 000 Mann Fußvolk und 4 000 Berittenen vor der Burg aufzieht.
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1527 – 1558
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Conrad III. von Rechberg zu Staufeneck, Sohn von Georg II., Landvogt zu Hagenau. Erbauer der Familiengruft in der Salacher Margarettenkirche.
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1558 – 1576
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Albrecht V. von Rechberg zu Staufeneck, Sohn Conrad III. Gemahlin: Margaretha von Rechberg.
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1576 – 1592
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Conrad IV. von Rechberg zu Staufeneck und Hohenrechberg, Sohn von Albrecht V. Gemahlin: Gertrud von Burgmilchlingen.
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1592
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Beginn der Bauarbeiten am Ostbau.
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1599
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Tod des achtjährigen Freiherrn Albrecht Hermann, einziger Sohn Conrads IV.
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1599 – 1608
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In den Auseinandersetzungen um das Erbe von Staufeneck, hervorgerufen durch die nicht standesgemäße Verheiratung der Maria Magdalena von Rechberg mit ihrem Schreiber Johann Feigenputz, lässt Herzog Friedrich von Württemberg Staufeneck durch den Vogt von Göppingen gewaltsam besetzen. Der Kaiser muss eingreifen.
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1603
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Erhalten Herzog Friedrich und Gertrud von Burgmilchlingen, die Mutter des verstorbenen Erbfolgers Albrecht Hermann, Staufeneck je zur Hälfte. 1604 verkauft schließlich Friedrich seinen Anteil an die Witwe.
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1642
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Staufeneck in Besitz des österreichischen Ritters Wilhelm von Guyn. Gemahlin: Anna Margareta, Tochter Georg Ludwigs von Freyberg.
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1665
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Verkauf der Herrschaft um 36 000 Gulden an Ferdinand von Degenfeld.
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1672
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Karl Moritz, Amalie Elisabeth und Luise von Degenfeld in Besitz von Staufeneck. Sie lassen am Südhang des Burgberges einen Weinberg anlegen.
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1766 – 1790
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Wilhelm August Christlieb letzter Vogt auf Staufeneck. Danach Verwaltung von Eybach aus.
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1826
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Teilabbruch des mittelalterlichen Palas.
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1828
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Einsturz wesentlicher Teile des „Neuen Schlosses“. Danach wird die Hauptburg nicht wieder aufgebaut.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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