SCHLOSS STARNBERG
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Quelle: Wening, Michael - Historico-Topographica Descriptio | München, 1701.
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Allgemeine Informationen
Die ursprüngliche mittelalterliche Burg von Starnberg blickt, wie die Burg Wolfratshausen, auf eine bewegte Geschichte zurück, da sie direkt vom Machtkampf um die Vorherrschaft in Bayern zwischen Andechsern und Wittelsbachern betroffen war. Vermutlich entstand das Starnberch Castrum als Gegenburg zu der nur etwa 5 km entfernten Karlsburg der Wittelsbacher.
Nach der endgültigen Übernahme durch die bayerischen Herzöge erfolgte ein sukzessiver Umbau bzw. Neubau zu einem kurfürstlichen Prunkschloss. Daher ist es schon fast ein wenig paradox, dass ausgerechnet das Finanzamt in der heute so schlicht wirkenden Anlage untergebracht ist.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47°59'57.00"N 11°20'22.00"E
Höhe: ca. 612 m ü. NN
Topografische Karte/n
Bayern Atlas
Kontaktdaten
Finanzamt Starnberg | Schloßbergstraße 12 | 82319 Starnberg
eMail: poststelle.fa-sta@finanzamt.bayern.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von München aus über die A95 (in Richtung Garmisch-Partenkirchen) und die A952 in Richtung Starnberg fahren (ca. 27 km). Am Ende der A952 der B2 in Richtung Weilheim folgen und das Zentrum von Starnberg durchqueren. Anschließend rechts in Richtung Söchering in die Söcheringer Strasse abbiegen und dann gleich wieder rechts in sie Schloßbergstrasse abbiegen (Hinweisschildern zum Finanzamt folgen).
Kostenloser Parkplatz am Ende der Schloßbergstraße.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von München aus mit der S6 (Richtung Tutzing) bis zur Haltestelle Starnberg (nicht Starnberg Nord) fahren.
Ca. 20 min Fußweg vom Bahnhof zum Schloss.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Zugang zum Innenhof des Schlosses während der Öffnungszeiten des Servicezentrum Finanzamt Starnberg:
Montag - Freitag: 7.30 - 12.30 Uhr
Donnerstag (November bis Juni): auch 14.00 - 18.00 Uhr
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Eingeschränkt bis zum Innenhof möglich (Kopfsteinpflaster).
Bilder
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Grundriss
kein Grundriss verfügbar
Historie
12. Jh. Die Herren von Starnberg-Acham, sind Ministerlialen der Grafen von Andechs.
1209 bzw. 1210 Nach der Reichsacht gegen Ekbert Graf von Andechs-Meranien (* nach 1173; † 1237), wegen der angeblichen Beteiligung am Mord von König Philipp von Schwaben (* 1177; † 1208), werden die Burgen Starnberg und Wolfratshausen durch Herzog Ludwig I. von Bayern, „der Kehlheimer“ (* 1173; † 1231), eingenommen und wahrscheinlich auch teilweise zerstört.
1244 Erste urkundliche Erwähnung als Starnberch Castrum während einer Auseinandersetzung (Fehde) zwischen den Grafen von Andechs und den Wittelsbacher Herzögen, deren Ministerialen wiederum auf der Karlsburg bei Leutstetten sitzen.
1246 Den Wittelsbacher Herzögen gelingt es die Burg Starnberg einzunehmen.
1360 Ab dieser Zeit geht Starnberg endgültig an die Wittelsbacher über, die nun ihrerseits einen Pfleger auf der Burg einsetzen.
1365 Unter Herzog Stephan II. von Bayern (* 1319; † 1375) wird die Burg Starnberg unmittelbarer herzoglicher Sitz.
1396 Herzog Ernst von Bayern-München (* 1373; † 1438), schenkt seiner frisch angetrauten Gemahlin Elisabetta Visconti die Burg. Der Starnberger See wird zum gern besuchten Ausflugsziel der bayerischen Herzöge.
1446 Der Sohn Herzog Albrecht III. der Fromme (* 1401; † 1460) macht die Burg zu seinem Sommersitz. Wahrscheinlich hatte die mittelalterliche Anlage zu diesem Zeitpunkt bereits einige Umbauten erfahren.
1541 Spätestens unter Herzog Wilhelm IV. der Standhafte (* 1493; † 1550) wird die Burganlage bis 1547 in ein Schloss ausgebaut bzw. durch einen Neubau umgebaut. Das Schloss dient nun als Ausgangspunkt für Jagden und fürstliche Feste.
1560 Anstelle der ehemaligen, südlich gelegenen Vorburg wird bis 1585 ein „Sommerhaus“ mit einer Gartenanlage errichtet.
1646 Während dem dreißigjährigen Krieg (von 1618 bis 1648) erobern die Schweden Starnberg und richten, wie sonst auch überall, entsprechende Verwüstungen an.
1651 Unter dem prachtliebenden Ferdinand Maria von Bayern, genannt der Friedliebende (*1636; † 1679) erlebt das kurfürstliche Jagd- und Lustschloss seine Glanzzeit.
1734 WEs brennt auf Schloss Starnberg. Der Umfang der Schäden ist aber nicht bekannt.
1764 Das im Jahr 1560 errichtete Sommerhaus wird wieder abgetragen.
1765 Anstelle des Sommerhauses wird mit fünfjähriger Bauzeit die Pfarrkirche St. Joseph errichtet.
1803 Da das ehemalige Sommerschloss bereits ab Ende des 18. Jh. als kurfürstliches Rentamt genutzt wird, werden vermutlich zu dieser Zeit die Ecktürme und Zierformen abgebrochen bzw. abgetragen und ab dem 19. Jh. erfolgt die endgültige Umwandlung in einem Behördenbau. Seit dem 20. Jh. ist in dem Bau das Finanzamt untergebracht.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Informationstafel der Stadt Starnberg - Kulturspaziergang 12 - Schloss Starnberg
Literatur
  • Meier, Michael - Die Kunst- und Kulturdenkmäler in der Region München (1. Band: Westlicher Umkreis) | München 1977.
  • Meyer, Werner - Burgen in Oberbayern | Würzburg, 1986.
  • Nöhbauer, Hans F. – Die Wittelsbacher | München, 1979.
  • Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Franz - Schlösser in Bayern | München, 1972.
  • Weithmann, Michael - Inventar der Burgen Oberbayerns | München, 1994.
  • Weithmann, Michael - Ritter und Burgen in Oberbayern | Dachau, 1999.
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