HOF ZU WIL Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Wil | Wil |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der Hof ist das dominierende Gebäude am höchstgelegenen Punkt der Altstadt von Wil. Im Kern des mächtigen Baus ist noch ein Wohnturm der Toggenburger aus dem späten 12. Jhdt. erhalten, der heute als Treppenhaus dient. 1227 kam die Anlage ans Kloster St. Gallen, dessen Äbte sie mehrfach erweitern und um 1481 schliesslich zu einer repräsentativen Abtspfalz ausbauen liessen. Als solche diente sie bis 1798. 1990 ging der Hof in den Besitz einer Stiftung über und wurde seither in mehreren Etappen rundum saniert. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021 | auf Basis von: Stiftung Hof zu Wil - 3. Bauetappe: Renovations- und Innovationsprojekt | Wil, 2020 | S. 26 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Anfänge unter den Toggenburgern
Der Hof zu Wil steht am höchsten Punkt der befestigten Altstadt und ist auch heute noch der dominierende Gebäudekomplex des mittelalterlichen Ortskerns. Seine Ursprünge gehen auf das späte 12. Jhdt. zurück, als die Toggenburger hier einen grossen Wohnturm errichteten. Das mittelalterliche Bauwerk ist im Innern des aktuellen Gebäudes noch erhalten und dient heute als Treppenhaus. Sein Mauerwerk wurde im Ährenverband aufgeführt und reichte ursprünglich vier Stockwerke hoch. Das Erdgeschoss mass vier Meter, die darüberliegenden Stockwerke wiesen Raumhöhen von rund drei Metern auf. Zugänglich war der Turm über einen südseitigen Hocheingang im ersten Obergeschoss. Es wird vermutet, dass der Bau von einer Mauer umgeben war, die einen Hof mit eigenem kleinem Rechtsbezirk bildete – dieser dürfte dem späteren Gebäude den Namen gegeben haben. Übergang an die Abtei St. Gallen 1226 liess Diethelm II. von Toggenburg seinen Bruder Friedrich I. auf der Burg Rengerswil ermorden. Im Folgejahr übertrug der Vater der beiden, Graf Diethelm I., die Alt-Toggenburg und die Stadt Wil dem Kloster St. Gallen. Dessen Äbte liessen wohl noch im 13. Jhdt. auf der Ostseite des Turms einen Palas errichten. Unklar ist, wie stark diese frühe Anlage in Mittleidenschaft gezogen wurde, als habsburgische Truppen im Jahr 1292 Wil zerstörten. Beim Wiederaufbau der Stadt ab 1301 wurde der Hof in die Stadtbefestigung miteinbezogen. In einer Urkunde von Abt Heinrich von Ramstein wird das Gebäude 1302 dann erstmals direkt erwähnt. Seine nächste Ausbauphase erfolgte ab 1391: Nun wurde über den Umfassungsmauern des Burghofs ein weiterer Gebäudekomplex errichtet, die Räumlichkeiten damit massiv erweitert. Ausbau zur Abtspfalz Seine heutige Gestalt erhielt der Hof zu Wil unter Fürstabt Ulrich Rösch um 1481. Er liess den alten Wohnturm und alle Erweiterungen in einem Baukomplex zusammenfassen, der mit einem einzigen grossen Walmdach gedeckt wurde. Die dicken Turmmauern wurden in dieser Bauphase an vielen Stellen durchbrochen, um Platz zu schaffen für neue Luftschlitze, Fenster und Türen. Der Hof zu Wil wurde damals nicht nur zur Abtspfalz, sondern auch zu einem wichtigen Verwaltungszentrum, von dem aus die von Abt Ulrich gekaufte Grafschaft Toggenburg verwaltet wurde. Auch unter den nachfolgenden Äbten wurden die Räumlichkeiten zu Repräsentationszwecken genutzt, wie besipielsweise Wandmalerein im Turm zeigen, die aus der Zeit von Abt Diethelm Blarer von Wartensee († 1564) stammen. Blarer, der wegen der Reformation im Exil gewählt worden war, baute von Wil aus seine Macht wieder auf und liess auch den Hof erweitern. Unter ihm entstanden um 1540 auf der Nordostseite eine Kapelle und ein Haus für die Bediensteten. Seine Nachfolger setzten die Bautätigkeiten fort und verwandelten den Hof zu einer Residenz im Stil der Renaissance. Einen weiteren Umbau erfuhr die Anlage unter dem aus Mailand stammenden Abt Coelestin Sfondrati († 1696). Nun prägte der Barock ihr Aussehen, insbesondere in den Innenräumen. Danach allerdings verlor der Hof rasch an Bedeutung. Nachdem Wil im zweiten Villmergerkrieg 1712 von Truppen aus Bern und Zürich erobert worden war, nutzen ihn diese vorübergehend als Hauptquartier. Im 18. Jhdt. wurde nur noch wenig in den Bau investiert, letzte Renovationsarbeiten erfolgten 1774. Lazarett, Brauerei, Museum 1798 brach die alte Ordnung zusammen, französische Revolutionssoldaten besetzten Wil und nutzen den Hof als Unterkunft und Lazarett. Nach der Aufhebung des Klosters St. Gallen 1805 wurde er von der Stadt Wil verwaltet und ab 1810 verkauft. Grosse Teile der Anlage erwarb damals der Baron Johann Nepomuk Wirz à Rudenz-Grüebler, um darin eine Bierbrauerei einzurichten. Um die Mitte des 19. Jhdts. wurde das Erdgeschoss des alten Turms um etwa zwei Meter abgesenkt, um einen Reifekeller zu schaffen. Darüber wurde eine Betondecke eingezogen. 1971 folgte der Verkauf an die Zürcher Brauerei Hürlimann, die den Hof restaurieren und 1978 unter Bundesschutz stellen liess. 1983 wurde die Brauerei aber eingestellt. Die Stadt Wil konnte ihr Wahrzeichen erst 1990 zurückerwerben, indem sie eine Stiftung einrichtete, an der sich auch private Geldgeber beteiligten. Nach archäologischen Untersuchungen begann man 1994 mit einer ersten Umbauetappe, bei der auch störende Anbauten aus jüngerer Zeit wieder entfernt wurden. 1998 konnte der Hof neu eröffnet werden – er beherbergt seither untere anderem ein Gasthaus und das Stadtmuseum. In der zweiten Etappe (ab 2008) wurde im Innern des Gebäudes der alte Wohnturm wieder sichtbar gemacht. Eine dritte Umbauetappe, die 25,5 Mio. Franken kosten soll, beginnt im Frühling 2021. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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