BURG GLANZENBERG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Dietikon | Unterengstringen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Vermutlich im 11. Jhdt. von den Freiherren von Regensberg gegründete Burg mit mächtiger Wall- und Grabenanlage. Sie wurde im 13. Jhdt. zusammen mit dem Städtchen Glanzenberg neu erbaut, aber bereits um 1267/68 zerstört oder aufgelassen. Von der einstigen Kernburg ist noch der konservierte Rest einer polygonalen Stützmauer aus Megalithmauerwerk zu sehen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Drack, Walter - Glanzenberg: Burg und Stadt | Unterengstringen, 1983 | S. 22 | überarbeitet von O. Steimann, 2005/2011 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Auf Eigengut westlich von Zürich legten die Vorfahren der Freiherren von Regensberg am Nordufer der Limmat vermutlich schon im 11. Jhdt. eine Burg an. In einer Urkunde aus dem Jahr 1044 treten neben Lütold von Affoltern, der als Ahnherr der Regensberger gilt, auch Ebbo und Adalbero von Fahr als Zeugen auf. Fahr heisst auch das heute noch bestehende Kloster, welches Lütold II. von Regensberg im Jahr 1130 nur 1,2 Kilometer nordöstlich von Glanzenberg gegründet hat. Die archäologischen Untersuchungen der Burg haben denn auch ergeben, dass deren eindrückliche Wall- und Grabenanlage deutlich älter sein muss als die steinerne Kernburg aus dem 13. Jhdt. Vor allem aus den Keramikfunden geht hervor, dass hier bereits im 11. Jhdt. eine Burganlage bestanden hat – auch sie trug wohl den Namen «Fahr». Nordwärts durch zwei tiefe Gräben mit Zwischenwall geschützt, lag sie auf einem Geländevorsprung direkt über dem damaligen Flusslauf.
Um die Mitte des 13. Jhdts. versuchten die Freiherren von Regensberg, ihre Herrschaft abzusichern und auszubauen. Da nach der Eröffnung des Gotthardpasses der Nord-Süd-Verkehr in der Region Zürich stark an Bedeutung gewonnen hatte, war es wohl ihre Absicht, diesen durch ihr Gebiet an der Limmatstadt vorbei zu lenken. Dafür gründeten sie um 1240 die Stadt Glanzenberg unweit westlich der alten Burg Fahr. Die Burg selbst, nun ebenfalls Glanzenberg geheissen, wurde neu errichtet. Die ab 1257 belegte neue Bezeichnung ist als eigentlicher Prunkname zu verstehen, mit dem man wohl die Burg Schönenwerd am gegenüberliegenden Ufer übertrumpfen wollte. Über das Aussehen der neuen Anlage lässt sich nur spekulieren, den von dem Bau erhalten geblieben ist einzig eine Stützmauer im inneren Graben. Diese ist rund 2,5 Meter dick und aussen mit dem für jene Zeit typischen Megalithmauerwerk verkleidet. Den Kern der Anlage dürfte angesichts der engen Platzverhältnisse ein wehrhafter Wohnturm gebildet haben. Im Streit zwischen Probst Eberhard von Fahr und Graf Rudolf von Habsburg um die Pfarreizugehörigkeit der Stadt Glanzenberg wurde 1259 auf der Burg ein Schiedsspruch gefällt, der zugunsten des regensbergischen Klosters ausfiel. Dennoch waren die Regensberger mit ihrer eigentlichen Absicht hinter der Gründung von Glanzenberg gescheitert. Die Stadt Zürich, die hier keinesfalls eine neue Brücke über die Limmat tolerieren wollte, hatte die Herren von Schönenwerd schon 1257 dazu gebracht, auf ein Paktieren mit den Regensbergern zu verzichten. Als Rudolf von Habsburg, der spätere König, 1264 das umfangreiche Erbe der ausgestorbenen Grafen von Kyburg antrat und mögliche Ansprüche der Regensberger überging, kam es zu einem weiteren Konflikt. Diese Fehde, welche die Bischöfe von Basel und Konstanz 1267 vergeblich zu schlichten versuchten, hat höchstwahrscheinlich das Ende der Burg und Stadt Glanzenberg besiegelt. Zeitgenössische Quellen fehlen, doch die spätmittelalterlichen Chronisten berichten von einer gewaltsamen Zerstörung durch die Zürcher und Graf Rudolf im September 1267. Während das Stadtareal über dieses Datum hinaus besiedelt wurde, ist die Burg offenbar aufgegeben worden. Die Erosion durch die Limmat trug in den folgenden Jahrhunderten einen Teil ihres Untergrundes ab, ausserdem wurde sie als Steinbruch genutzt. 1909 musste ein Teil des Burghügels einem Industriegeleise weichen, und der Bau eines Hochwasserdammes 1912 zerstörte weitere Bausubstanz. 1923 bestanden gar Pläne, den Rest der Burg als Kiesgrube für den Bau einer neuen Überlandstrasse zu nutzen. Dagegen wehrte sich jedoch die Antiquarische Gesellschaft Zürich erfolgreich. 1937 wurden erste archäologische Sondierungen vorgenommen, 1980/81 wurde der gesamte Rest der Anlage freigelegt und konserviert. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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