BURG FALKENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Ruine einer Höhenburg auf einem hohen Felszahn östlich von Igis (Gemeinde Landquart). Sichtbar sind noch Mauern des Hauptturms, des Wohntrakts und des etwas tiefer gelegenen Berings. Am Fuss des Burgfelsens befand sich einst eine weitläufige Vorburg. Die 1338 erstmals erwähnte Anlage war als Lehen des Bischofs von Chur zunächst an die Freiherren von Vaz, später an die Grafen von Toggenburg vergeben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 56’ 24.70“ N, 09° 35’ 15.80“ E
Höhe: 928 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 763.610 / 201.030
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Im Rheintal die Autobahn A13 bei der Ausfahrt Zizers verlassen und in östlicher Richtung fahren. Im Verkehrskreisel nach Norden halten und der Hauptstrasse durch Zizers hindurch folgen. Am Dorfausgang rechts in die Igiserstrasse und kurz darauf nachmals rechts in den Rebhaldenweg abbiegen. Nach weiteren 450 Metern zweigt rechts die Magergasse ab. Dieser folgen bis zu einem Viehgatter (Parkmöglichkeit am Wegrand). Ab hier dem ausgeschilderten Wanderweg in den Wald hinauf folgen, wo links der markierte Bergweg zur Burgruine abzweigt (Zustieg rund 45 Min.)
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab dem Bahnhof Landquart mit der Buslinie 23 bis zur Haltesstelle Igis, Dorfplatz. Ab hier dem ausgeschilderten Wanderweg in südöstlicher Richtung bis in den Wald und dann in nördlicher Richtung steil bergauf zur Burgruine folgen (Zustieg rund 1 Std.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
einfache Feuerstelle auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Falkenstein (GR)
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 303 | überarbeitet von O. Steimann, 2019
Historie
Die Ruine der Burg Falkenstein steht auf einem steilen Felszahn auf der Ostseite des Rheintals, hoch über dem Dorf Igis. Wer an diesem nur mühsam zu erreichenden Ort eine Wehranlage erbaute, ist nicht bekannt. In der älteren Literatur werden die Herren von Falkenstein aus dem Raum St. Gallen als mögliche Gründer vorgeschlagen, doch ist in den mittelalterlichen Quellen keine Verbindung erkennbar. In einer Urkunde von 1338 wird die Burg als «Valkenstain» erstmals erwähnt. Damals fiel sie nach dem Aussterben der Freiherren von Vaz als erledigtes Lehen ans Bistum Chur zurück. Die Besitzverhältnisse waren aber umstritten: Graf Friedrich V. von Toggenburg als Haupterbe der Vazer wollte die Rechtslage genauer klären.
Was danach geschah, ist nicht überliefert. Doch im «Buoch der Vestinen» von 1410 wird Falkenstein in der Liste der bischöflichen Burgen aufgeführt. Es ist deshalb anzunehmen, dass die Toggenburger die Lehnshoheit des Bischofs anerkennen mussten. Zur Verwaltung setzten sie wohl einen Dienstmann ein. Von 1365 bis 1389 taucht ein Ulrich von Falkenstein in den Schriftquellen auf, unter anderem als Schiedsrichter in einem Streit um Zehnten in Zizers. Seine adlige Herkunft ist allerdings nicht sicher belegt.

Wer nach dem Aussterben der Toggenburger (1436) über die Burg verfügte, ist nicht bekannt. Möglicherweise wurde sie damals aufgegeben. Um 1520 legte sich ein Kuri Butgy aus Zizers den Beinamen «von Facklenstain» zu und führte ein Wappen mit zwei Fackeln. Es handelt sich um eine Verballhornung des ursprünglichen Burgnamens, die allerdings in späteren Chroniken Eingang fand und bis ins 20 Jhdt. hinein für Verwirrung sorgte. Butgy war nicht adligen Standes und hat wahrscheinlich nie auf der Burg gewohnt. Im 1645 angelegten Katalog des Churer Bischofs Johann VI. Flugi über die vom Bistum verliehenen Burgen werden sogar nacheinander «Falckenstein» und «Fackelenstein» aufgezählt – gemeint ist aber zweimal dieselbe Anlage.

Die Kernburg, die sich auf dem höchsten Punkt des Felsens erhob, bestand in einer ersten Phase offenbar nur aus einem Wohnturm. Er war aus plattigen, zugehauenen Steinen gefügt, mass im Grundriss rund 8 x 12 Meter und verfügte über eine Mauerstärke von 1,9 Metern. In einer zweiten Phase wurde talseitig ein Wohntrakt angebaut, von dem heute noch ein Teil der Nordmauer aufrecht steht. Etwas tiefer schloss auf der West- und Südwestseite ein ummauerter Burghof an, wo vielleicht weitere Gebäude standen. Der teilweise noch erhaltene Bering folgt der unregelmässigen Felskante. Der Zugang zum Hof muss entlang der Südseite von Turm und Wohntrakt erfolgt sein.
Wie andere Bündner Höhenburgen (siehe Hoch-Juvalt und Inner-Juvalt) verfügte auch Falkenstein über eine Vorburg am Fuss des hohen Burgfelsens. Deren Reste, heute im dichten Bergwald verborgen, bestehen aus einem weitläufigen Bering, der vermutlich gegen Norden und Süden über je eine Toranlage verfügte. Über die einstige Innenbebauung ist nichts bekannt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 288
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 189-190
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 302-303
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 168-169
  • Poeschel Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. VII: Chur und der Kreis Fünf Dörfer | Basel, 1948 | S. 387
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, I. Teil: Herrschaft, Prätigau, V Dörfer, Chur und Umgebung, mit Schanfigg, Domleschg | Basel, 1940 | S. 46
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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