BURG BÄRENFELS (BURG AESCH)
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Allgemeine Informationen
Dreiteilige Höhenburg auf einem zerklüfteten Juragrat beim Hof Oberaesch. Die Anlage wurde im 13. Jhdt. wahrscheinlich durch die Ritter von Aesch gegründet und durch das grosse Erdbeben von Basel 1356 weitgehend zerstört. Sichtbar sind zahlreiche Spuren von Felsbearbeitung, darunter eine längere Treppe, sowie einige Mauerzüge und ein tiefer Halsgraben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 27' 48.15" N, 07° 36' 49.80" E
Höhe: 488 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 613.210 / 256.970
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
einige exponierte Stellen mit Absturzgefahr
Anfahrt mit dem PKW
Ab Basel das Birstal aufwärts bis nach Aesch. Kurz nach dem Dorf bei der Burg Angenstein die Birs überqueren und nach der Brücke links abbiegen, wo am Strassenrand Parkmöglichkeiten bestehen. Weitere Wegbeschreibung siehe unten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Basel mit dem Regionalzug (S3) bis Aesch. Zu Fuss 500 Meter in südlicher Richtung bis nach Angenstein gehen und ab hier dem unten beschriebenen Weg folgen.
Wanderung zur Burg
Von Angenstein aus dem Wanderweg bergauf zum Hof Oberaesch folgen. Dieser liegt unmittelbar östlich des Burgfelsens. Ein schmaler Pfad führt an dessen Südseite entlang hinauf zur Ruine.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Bärenfels
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 152 | bearbeitet von O. Steimann, 2011
Historie
An der Burg Bärenfels fasziniert vor allem ihre extrem exponierte Lage, die im Basler Jura ihresgleichen sucht. Die dreiteilige Anlage erstreckt sich auf einer Länge von rund 100 Metern über einen zerklüfteten Grat schroffer Kalkfelsen. Gegen Süden und Osten fallen diese überall senkrecht ab, und auch auf der Nordostseite ist die Burg durch einen Steilhang bestens geschützt. Ein künstliches Annäherungshindernis in Form eines tiefen Halsgrabens war nur auf der Nordwestseite nötig.

Der in den mittelalterlichen Quellen «castrum antiquum» genannte südöstliche Baukomplex war offenbar der älteste Teil der Burg. Mauern sind hier nahezu keine mehr erhalten, dafür ausserordentlich viele Spuren von Felsbearbeitung. Eine breite Spalte am Südende der Anlage diente offenbar als Zugang und weist zahlreiche Balkenlöcher auf. Sie führt in einen aus dem Fels gehauenen Kellerraum – wohl der Unterbau eines grösseren Gebäudes. Eine zweimal abgewinkelte, ebenfalls gemeisselte Treppe führt weiter zum höchten Punkt der Anlage. Hier könnte einst ein Turm gestanden haben.
Der nordwestlich anschliessende Felsklotz trug einst das «castrum medium» (mittlere Burg). Hier finden sich noch schwache Fundamentspuren eines Wohnturms mit circa 13 Meter Seitenlänge und 2,5 Meter dicken Mauern.
Noch etwas weiter nordwestlich folgt das «castrum novum» (neue Burg). Dieser grösste Teil der Anlage verteilte sich auf mehrere Geländestufen. Über der Steilwand stand ein rechteckiges Gebäude, umgeben von einem inneren Bering. Diesem waren zwei Zwinger vorgelagert, deren Mauern bis in den Halsgraben hinunterreichten. Möglicherweise ist diese «neue Burg» aus der ursprünglichen Vorburg hervorgegangen – mit maximal 1,5 Metern sind ihre Mauerstärken eher gering.

Alle drei Teile der Burg entstanden wohl im Laufe des 13. Jhdts., als die Güter des Hofs Oberaesch durch Rodung erschlossen wurden. Es waren die Ritter von Aesch, die sich als Gefolgsleute der Grafen von Thierstein hier festsetzten. Auch die Burg trug ursprünglich den Namen Aesch. Nach dem Aussterben der Gründerfamilie im späten 13. oder frühen 14. Jhdt. wurde die «alte Burg» an die Basler Ritterfamilie Macerel verliehen. Als Lehnsherr trat nun alledings nicht mehr der Graf von Thierstein, sondern der Bischof von Basel auf. Die beiden anderen Teile der Wehranlage übergab er der Familie Frick, die mit den Macerel eng verwandt war.

Gemäss zeitgenössischen Schilderungen wurde die Burg im grossen Erdbeben von Basel 1356 zerstört. Ob manche Teile wieder aufgebaut wurden, ist unklar. Jedenfalls fiel die gesamte Anlage um 1380 den Herren von Bärenfels zu, deren Name sie fortan tragen sollte. Die Familie stammte von den Rittern von Brombach ab, die ebenfalls Dienstleute des Basler Bischofs waren. Sie hatten bereits im 13. Jhdt. im Wehratal (Südschwarzwald) die dortige Burg Bärenfels gegründet und stellten über mehrere Generationen den Schultheissen von Kleinbasel.
Mangels Grabungen ist die Besiedlungszeit von Bärenfels bei Duggingen nicht mit Sicherheit festzulegen. Vieles spricht aber dafür, dass die Burg spätestens im 15. Jhdt. aufgegeben wurde. Trotzdem blieb das Burglehen noch weit über das Mittelalter hinaus im Besitz der Herren von Bärenfels.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Aeschbacher, Paul - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Jura und Seeland, I. Teil | Basel, 1934 | S. 30-32
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 65
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 152-153
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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