BURG SCHALUN (WILDSCHLOSS)
 Weltweit | Europa | Fürstentum Liechtenstein | Vaduz

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Im 12. Jhdt. wahrscheinlich durch die Ritter von Schalun erbaute Höhenburg, die nach 1200 umgestaltet und im frühen 14. Jhdt. zerstört wurde. Sichtbar sind die noch bis zu 10 Meter hohen Ruinen von Bergfried, Palas und Nebengebäuden, verteilt auf verschiedene Geländestufen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 09' 03.07" N, 09° 32' 00.56" E
Höhe: 861 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 758.860 / 224.330
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Rheintal-Autobahn A13 bei der Ausfahrt Sevelen verlassen und in östlicher Richtung den Rhein überqueren. Dann links halten bis hinein ins Zentrum von Vaduz. Ausgangspunkt des ausgeschilderten Wanderwegs zur Burg ist das Forsthaus Vaduz am Waldrand nordöstlich des Ortes (Parkiermöglichkeiten). Hier zunächst der Forststrasse Richtung Norden folgen, später in Serpentinen bergauf. Das letzte Stück ist ein schmaler Fussweg, der bis zur Ruine führt. Gehzeit ca. 45 Min.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Sargans und Buchs SG regelmässige direkte Busverbindungen nach Vaduz. Bei der Haltestelle Hofkellerei aussteigen und in östlicher Richtung bergauf bis zum Forsthaus beim Waldrand gehen. Ab hier führt ein markierter Rundwanderweg in rund 45 Minuten zur Ruine.
Wanderung zur Burg
Die Burg liegt an der Via Alpina (1. Etappe).
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Schalun
Quelle: Gemäss Infotafel auf der Burg, überarbeitet von O. Steimann 2010.
Historie
Die Burg Schalun, auf einem felsigen Bergvorsprung hoch über dem Rheintal gelegen, entstand im 12. Jhdt.. Errichtet wurde sie vermutlich durch die Herren gleichen Namens – ein Ritter «Uolricus de Schalun» wird 1237 in einer Schenkungsurkunde der Herren von Vaz als Zeuge genannt. Der Name Schalun wird vom alträtoromanischen Wort «scaluna» (grosse Treppe) hergeleitet.

Die erste Burganlage bestand aus wenig wehrhaften Gebäuden mit rund 0,8 Meter dicken Mauern. Die Hauptäume wurden gemäss den Ausgrabungsergebnissen mit mehreren Becherkachelöfen beheizt. Bald nach 1200 wurde Schalun jedoch völlig umgestaltet. Östlich und westlich der Kernburg wurde nun je ein Graben in den Fels getrieben. Die bestehenden Mauern wurden für den Neubau des Palas teilweise auf eine Dicke von 2 Metern verstärkt, und auf dem höchsten Punkt des Plateaus errichtete man den Bergfried.
In der Burgenliteratur kursieren verschiedene Theorien darüber, was anschliessend geschah. Die ältere Forschung ging davon aus, dass die Burg bis ins frühe 14. Jhdt. bewohnt war und dann durch einen Brand zerstört wurde. Nach den Ausgrabungen in den 1980er-Jahren war man hingegen der Meinung, der instabile Baugrund habe die vergrösserte Burg nicht zu tragen vermögen – der Bergfried sei eingestürzt und habe dabei weitere Gebäude zerstört. Eine geologische Untersuchung des Burgfelsens hat diese Theorie 1990 aber widerlegt.

Noch 1299 wird ein Johann von Schalun erwähnt, doch im frühen 14. Jhdt. verschwindet die Ritterfamilie aus der schriftlichen Überlieferung. Möglich wäre, dass nach der Zerstörung von Schalun die Burg Vaduz als Ersatz errichtet wurde. 1616 wird die Ruine in der Emser Chronik «alt Burgstal Schalon» und «Wildenburg» genannt. Auf der Landkarte von Johann Jakob Heber aus dem Jahr 1721 ist sie als «Schallon das alte Schloss Wildberg» verzeichnet

1933 kam das Burgareal in den Besitz der Gemeinde Vaduz, und sechs Jahre später unternahm der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein erste Grabungen und Sanierungsmassnahmen. Eine gründliche archäologische Untersuchung erfolgte von 1982 bis 1985. Dabei wurden nicht nur wesentliche Teile der Burg freigelegt, man stiess auch auf Ofenkacheln, Mailänder Münzen, Pfeilspitzen, Hufeisen, Sporen und Gürtelschnallen. Von 1990 bis 1993 wurde die Ruine in mehreren Etappen gesichert und saniert.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente inkl. Infotafel auf der Burg.
Literatur
  • Bill, Jakob (Red.) - Ergrabene Geschichte: Die archäologischen Ausgrabungen im Fürstentum Liechtenstein 1977-1984 | Vaduz,1985 | S. 66-71
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 836
  • Boxler, Heinrich / Frommelt, Hansjörg - Burgen im Fürstentum Liechtenstein | Vaduz, 2012
  • Herrmann, Cornelia - Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, Neue Ausgabe Bd. II: Das Oberland | Bern, 2007 | S. 275
  • Inhelder, Rudolph / Hauser, Lukas - Die Burgen, Befestigungen und Ansitze Unterrätiens, In: Werdenberger Jahrbuch 1994, 7. Jhg. | Buchs, 1993 | S. 36-37
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein | Basel 1950 | S. 221-224
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.04.2014 [OS]