um 1294
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Im Festsaal befindet sich ein Holzbrett, welches von einem Baum stammt, der einer dendrochronologischen Untersuchung zufolge in besagtem Jahr gefällt wurde. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die ersten Gebäude der Burg bereits Ende des 13. Jh. errichtet wurden.
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1301
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Der Ort „Pizne“ wird erstmals in einer Urkunde Dietrichs IV., Markgraf der Lausitz, erwähnt.
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Mitte des 14. Jh.
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Erst seit dieser Zeit konnte eine Burg in Peitz eindeutig belegt werden.
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seit 1418
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Die Schenken von Landsberg waren Pfandinhaber der Herrschaft Peitz.
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1431
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Die Schenken von Landsberg stellten sich aufgrund von Hussiten Einfällen unter den Schutz des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg.
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1436
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Johann von Polenz, Landvogt der Lausitz, belagert mit verbündeten sächsischen Truppen die Burg und Stadt Peitz, da er eine brandenburgische Machtinsel in der böhmischen Lausitz fürchtete. Er schaffte es auch, diese einzunehmen, worauf die Schenken von Landsberg den brandenburgischen Kurfürsten um Hilfe baten. Nach Verhandlungen übergab von Polenz die Burg schließlich wieder an ihre rechtmäßigen Besitzer.
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1442
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Heinrich Schenk von Landsberg tritt sein Pfandrecht über Peitz an Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg ab.
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1462
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Friedrich II. von Brandenburg und Georg von Podiebrad, König von Böhmen, legen mit dem Vertrag von Guben ihren Konflikt um den Status der Herrschaft Peitz bei. Der böhmische König stimmte dem endgültigen Verkauf von Peitz an Kurbrandenburg zu, behielt sich jedoch die Lehnshoheit darüber vor.
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1535
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Nach dem Ableben des Kurfürsten Joachim I. wurde Brandenburg unter seinen Söhnen Joachim II. und Johann aufgeteilt. Joachim erhielt die Kurwürde während Johann die Markgrafschaft Brandenburg-Küstrin gründete, welcher unter anderem auch Peitz zugefallen war.
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1559
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Drei Stadtbrände innerhalb von drei Jahren verwüsten Peitz stark. Hinzu kam, dass das Land des Markgrafen Johann eine kleine Exklave innerhalb der böhmischen Niederlausitz war. Wegen Johanns Übertritt zum lutherischen Glauben verschlechterten sich die Beziehungen zu Kaiser Ferdinand I., weshalb er seine Herrschaft bedroht sah. Aber auch die „Turken, Muscowiten unnd andern“ fürchtete der Markgraf, was aus seinem Brief an den Kaiser von 1561 hervorgeht. Nun sah er den Zeitpunkt gekommen, endlich mit dem Bau der seit 1557 geplanten Festung zu beginnen. Hierfür wurden die alte Burg und Stadt vollständig abgetragen, um Baumaterial zu gewinnen. Die große Teichlandschaft wurde in das Verteidigungssystem der Stadt miteinbezogen. Den Bau leitete anfangs Hieronymus Arkanat.
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1562
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Die Zitadelle wird fertiggestellt.
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1560 - 1579
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Der Italiener Francesco Chiaramella de Gandino leitet die Arbeiten. Er wirkte unter anderem auch am Bau der Festung Küstrin und der Zitadelle Spandau mit. In dieser Zeit entstand die neue Festungsstadt.
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1590
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Rochus Quirinus Graf zu Lynar übernahm die Bauleitung.
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1595
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konnte die gesamte Festungsstadt unter den Baumeistern Giovanni B. Aostalli de Sala und Antonio di Fornio vollendet werden.
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1610
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Ein Stadtbrand verwüstet die neu gebaute Stadt.
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1618 - 1648
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Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zu keinerlei Angriffen auf die Festung. Viele Adlige und wohlhabende Bürger aus der Region suchten während der Kriegswirren Schutz in der Stadt. Abgeschnitten vom verwüsteten Umland musste sich die Festung teilweise lange Zeit eigenständig versorgen. Die Amtsmänner unter Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg führten in der Folgezeit weitere kleinere Ausbauarbeiten durch.
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1652/53
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Nach dem Krieg ließ der damalige Festungskommandant Georg Friedrich von Trott die Festung und Stadt umfassend sanieren. Jedoch hatte die Anlage schon damals ihre militärische Bedeutung weitgehend eingebüßt. Die Zitadelle wurde immer mehr als Gefängnis genutzt.
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1744
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Der preußische Generalmajor und Festungsbaumeister Gerhard Cornelius von Walrave beginnt neue Außenwerke anzulegen. Auch sollte die Festung insgesamt einer Modernisierung unterzogen werden. Mit dem Ausbruch des Siebenjährigen Krieges wurden diese Pläne jedoch nicht weiterverfolgt.
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1758
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Eine starke österreichische Armee, angeführt von Gideon Ernst Freiherr von Laudon, zog kampfbereit vor Peitz auf. Die deutliche Übermacht des Feindes eingestehend, übergab der Kommandant Heino von Broesigke die Festung den Österreichern kampflos.
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1759
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Die österreichischen Besatzer waren kurz davor, sämtliche Festungsbauten zu sprengen, was jedoch durch einen plötzlichen Gewitterregen verhindert wurde.
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1767
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König Friedrich II. (der Große) von Preußen veranlasst persönlich die endgültige Einebnung jeglicher Festungswerke, um günstiges Baumaterial zu gewinnen. Auf den Erdwällen und den durch den Abriss entstandenen Grundstücken wurden große Maulbeerbaumplantagen zur Seidenraupenzucht angepflanzt.
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1844
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Das Lieberoser Stadttor wurde abgerissen. Reste davon sollen sich noch in den an seiner Stelle errichteten Wohnhäusern erhalten haben.
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1856/57
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Der östlichen Teil der Malzhausbastei wird abgebrochen.
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1945
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Im Zweiten Weltkrieg bereits beschädigt, wird die Alte Hauptwache abgerissen.
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1970
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Wegen Straßenverbreiterung wurden weitere Teile der Malzhausbastei abgetragen.
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1996/97
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An der Malzhausbastei werden erste substanzerhaltene Maßnahmen durchgeführt, nach dem die Stadt Peitz diese aus privater Hand erworben hatte.
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2006 - 2008
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Umfassende Konservierungs-, Restaurierungsarbeiten wurden am Festungsturm durchgeführt, seine Räume modernisiert und für öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen nutzbar gemacht. Außerdem wurden die angrenzenden öffentlichen Flächen grundlegend neugestaltet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 1,4 Mio. EUR. Das Projekt wurde durch die EU gefördert.
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2007 - 2009
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Die Malzhausbastei konnte mit Hilfe von Spenden umfassend konserviert und saniert werden.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Hinweißtafel am Festungsturm.
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