CHÂTEAU DE SAXON
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Allgemeine Informationen
Reste eine zweistufigen Burganlage am Berghang über dem Dorf Saxon. Die wahrscheinlich bis ins 11. Jhdt. zurückreichende Herrschaft gehörte im frühen 13. Jhdt. den Rittern von Saxon, wurde 1266 aber von den Grafen von Savoyen übernommen. 1475 wurde die Burg durch die Oberwalliser zerstört. Erhalten ist nebst der Burgkapelle der runde Donjon aus dem Jahr 1280, der heute als Aussichtspunkt dient.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 08’ 32.10“ N, 07° 10’ 40.25“ E
Höhe: 662 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 579.850 / 110.120
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Saxon verlassen und in südöstlicher Richtung fahren, bis der Autobahnzubringer in die Hauptstrasse 9 mündet. Rechts abbiegen und im ersten Verkehrskreisel wieder rechts abbiegen, von wo der Chemin du Petit-Mont hinauf zum alten Dorfkern von Saxon führt. Auf dem Platz vor der Kirche rechts abbiegen in die Rue des Moulins. Bei der gleich darauf folgenden Kreuzung geradeausfahren und dem Chemin de la Tour steil bergauf bis zur Ruine folgen. Parkmöglichkeiten vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen von Sion nach Saxon. Vom Bahnhof dem ausgeschilderten Wanderweg hinauf zum alten Dorfkern folgen. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben (Zustieg ca. 35 Min.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Picknicktisch auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Saxon
Quelle: Blondel, Louis - Le château de Saxon | In: Vallesia, Bd. 9 | Sion, 1954 | S. 171 | überarbeitet von O. Steimann, 2021
Historie
Der Burghügel von Saxon liegt hoch über dem Rhonetal inmitten von Aprikosenhainen, am Rand der Schlucht des Vellabachs. Die Anlage ist bergseits durch einen Halsgraben geschützt, über dem sich das Plateau der Kernburg erhebt. Von dieser ist heute nur noch der savoyische Rundturm erhalten. Nordseits befindet sich 20 Meter tiefer ein zweites Plateau, das im Mittelalter einer kleinen Burgsiedlung Platz bot. Von ihr sind noch die Kapelle und ein paar wenige Zwinger- oder Terrassierungsmauern erhalten.

Als Ort wird Saxon 1153 erstmals erwähnt, doch die ältesten Teile der Burgkapelle reichen bis ins 11. Jhdt. zurück. Im 12. Jhdt. wurde ihr der heute noch bestehende Turm angefügt. Mangels historischer Quellen lässt sich nicht rekonstruieren, wer damals die Herrschaft innehatte. Zu Beginn des 13. Jhdts. tauchen dann Ritter von Saxon auf, die in jenen Jahren etliche Lehen in der Gegend erwarben und von einem Kastellan verwalten liessen.

Als 1266 die Savoyer unter Graf Peter II. gegen den Bischof von Sion zogen, besetzten sie das Château de Saxon, das damals als «barrium» (Turmburg) bezeichnet wurde. Peters Bruder und Nachfolger Philipp I. entschied sich 1278, die Anlage neu zu befestigen. Zu diesem Zweck erwarb er einige Häuser der Burgsiedlung und liess sie abbrechen. In den Jahren 1279/80 beauftragte er dann die Baumeister Gilet de Saint Georges und Tassin, einen neuen Donjon zu errichten. Mit 9 Metern Durchmesser und einer Mauerstärke von rund 2 Metern (mit verstärktem Sockel) ist dieser nicht ganz so mächtig wie die beiden Rundtürme von La Bâtiaz und Saillon, mit denen Sichtverbindung besteht. Er weist jedoch einige interessante Details auf. Im Innern lassen sich 5 Stockwerke erkennen, die mit Holzböden ausgestattet waren. Die Wehrplattform trug vermutlich ein Zeltdach. Der Hocheingang befindet sich auf der Nordseite in 10 Metern Höhe. Im darüberliegenden dritten Stock ist noch ein Latrinenerker erhalten, während sich im vierten Stock ein grosser Kamin befindet. Südlich des Turms wird der Wohntrakt vermutet, von dem heute aber nichts mehr zu sehen ist.

Für die Jahre 1284/85 sind weitere Bauarbeiten auf dem Château de Saxon belegt, dann wird es ziemlich ruhig um die Burg. In den vielen Konflikten zwischen Savoyen und dem Bischof von Sion spielte sie kaum eine Rolle. Bis um 1350 bildete sie zusammen mit dem Val d’Entremont eine gemeinsame Kastlanei, dann wurden die beiden Herrschaften aufgeteilt. Das Ende der Burg folgte 1475: Nachdem sie am 13. November in der Schlacht auf der Planta ein grosses savoyisches Heer besiegt hatten, drangen die Oberwalliser in Richtung Martigny vor und zerstörten dabei mehrere Burgen. Auch das Château de Saxon wurde in Brand gesteckt und anschliessend abgebrochen.

Während die Burgkapelle ab 1500 umfassend erneuert wurde, blieb der Rest der Ruine sich selbst überlassen. Noch im 19. Jhdt. war von der Kernburg deutlich mehr aufgehendes Mauerwerk zu sehen. 1990 wurde der Donjon schliesslich saniert und über einen ebenerdigen Zugang und eine inwendige Stahltreppe wieder zugänglich gemacht. Heute dient er als Aussichtspunkt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 754
  • Blondel, Louis - Le château de Saxon | In: Vallesia, Bd. 9 | Sion, 1954 | S. 165-174
  • Blondel, Louis - Le château de Saxon: Note complémentaire | In: Vallesia, Bd. 10 | Sion, 1955 | S. 87-88
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 209-212
  • Duruz, Albert (Solandieu) - Les Châteaux Valaisans | Lausanne, 1912 | S. 44-45
  • Farnum, Jerome H. - 20 Ausflüge zu romantischen Burgruinen in der Schweiz | Bern/Stuttgart, 1976 | S. 22-24
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 12: Waadt, Wallis, Genf | Kreuzlingen, 1976 | S. 141-143
  • Moret, Jean-Christophe - Die savoyischen Rundtürme, ein Netzwerk von Wehranlagen im Unterwallis | In: Bastarrechea, Aurélia et al. - Über Berg und Tal: Befestigte Anlagen im Wallis im Laufe der Zeit | Sion, 2021 | S. 93-94
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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