BURGSTELLE SARMENSTORF (FLIEHBURG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Bremgarten | Sarmenstorf |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ausgeprägter, durch eine Wall- und Grabenanlage geschützter Burghügel ohne Mauerspuren im Wald oberhalb von Sarmenstorf. Die landläufig als alamannische «Fliehburg» gedeutete Anlage dürfte eine Holz- und Erdburg gewesen sein, die um die erste Jahrtausendwende entstanden ist. Im 19. Jhdt. sollen hier ein Schwert und ein Spiess gefunden worden sein. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2016 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Dem markanten Burghügel im Wald oberhalb von Sarmenstorf wurden in der Vergangenheit ganz unterschiedliche Geschichten zugeschrieben. Im 18. Jhdt. soll ein Josef Anton Stutz hier einen Kellerraum freigelegt und dabei einige Flaschen uralten Weines gefunden haben. Später bezeichnete man die Stelle als «Heidenhügel» oder «Heidenschloss». Im späten 19. Jhdt. kam die Vorstellung auf, hier habe eine stolze Burg der Grafen von Lenzburg gestanden, denn beim Fällen eines Baumes sollen auf dem Areal ein Schwert und ein Spiess gefunden worden sein. Nachdem die historische Vereinigung Seetal 1925 und 1927 bei Sondiergrabungen auf keinerlei Mauerspuren gestossen war, deutete man die Anlage in eine alamannische Erdburg um, die der Dorfbevölkerung in kriegerischen Zeiten als Zuflucht gedient habe. Seither wird der Hügel landläufig «Fliehburg» genannt. Aus heutiger Sicht muss man diese Deutung erneut in Frage stellen.
Die Burgstelle liegt auf einem Sporn, der südostseitig durch einen Halsgraben vom Rest des Hügelzugs abgetrennt wurde. Auf der Nordostseite fällt das Gelände gegen den Erusbach hin steil ab. Gegen Norden und Westen wurde das Burgareal hingegen durch eine halbkreisförmige Wall- und Grabenanlage geschützt. Sie ist heute im Gelände noch gut erkennbar. Die Siedlungsfläche bildet ein Oval mit einer Ausdehnung von ca. 40 x 18 Metern. Auffallend ist die erhöhte, wallartige Kuppe gegen den Halsgraben hin. Die nördliche Hälfte des Areals ist hingegen auffallend flach. Sie wurde 1894 von der Musikgesellschaft Sarmenstorf eingeebnet, um einen Platz für Volksfeste zu schaffen. Damals wurde auch eine Hütte errichtet, die aber längst wieder verschwunden ist. Die gesamte Anlage macht nicht den Eindruck einer temporär benutzten Zuflucht, sondern erinnert sehr stark an hochmittelalterliche Holz- und Erdburgen, wie sie in der weiteren Umgebung häufig anzutreffen sind. Auffallend sind die Parallelen zur archäologisch sehr gut untersuchten Burgstelle von Salbüel bei Hergiswil (Kanton Luzern). Wie diese könnte auch die Burg von Sarmenstorf im 10. Jhdt. entstanden sein. Die Gegend gehörte im 11. und 12. Jhdt. zum Kerngebiet der Grafen von Lenzburg, doch über die früheren Besitzverhältnisse ist kaum etwas bekannt. Es bleibt deshalb offen, wer diese Wehranlage erbaut und bewohnt hat. Eine bei den Sondiergrabungen entdeckte Holzkohleschicht deutet darauf hin, dass die Burg einem Brand zum Opfer gefallen ist. Sie ist danach nicht wieder aufgebaut worden. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, Überlegungen des Autors | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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