RIBURG (BÜRKLI) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Rheinfelden | Möhlin |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der Geländesporn zwischen dem Möhlinbach und dem Südufer des Rheins war möglicherweise bereits in prähistorischer Zeit befestigt. Später integrierten ihn die Römer in den Rhein-Limes und erbauten hier mindestens ein turmartiges Gebäude. In karolingischer Zeit wurde der Platz reaktiviert, der mächtige Hauptwall erhöht und mit einer von Türmen flankierten Toranlage versehen, deren konservierte Ruine heute noch sichtbar ist. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Infotafel auf der Burg | überarbeitet von O. Steimann, 2023 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Teil des spätrömischen Rhein-Limes
Bei der Mündung des Möhlinbachs in den Rhein erhebt sich ein Geländesporn mit einer weitläufigen Wehranlage. Die Forschung datierte die Wälle und Gräben lange Zeit in prähistorische Zeit. Mangels Bodenfunden liess sich dies bis jetzt aber nicht abschliessend beweisen – auch wenn in den 1980er-Jahren rund 800 Meter weiter südlich Gräber aus der Urnenfelderkultur (späte Bronzezeit) entdeckt wurden. Mit Sicherheit war die Riburg hingegen Teil des spätantiken Rhein-Limes. Die Wehranlage liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen den römischen Warten von Möhlin-Fahrgraben und Rheinfelden-Heimenholz. Es muss davon ausgegangen werden, dass ihr äusserster Sporn über die Jahrhunderte starker Erosion ausgesetzt war und deshalb heute deutlich schmaler ist als in römischer Zeit. Bei Grabungen 1919 wurden (heute nicht mehr vorhandene) Spuren entdeckt, die als Abdruck einer römischen Turmmauer gedeutet wurden. Sicher nachgewiesen ist hingegen ein turmartiges Gebäude im Ostteil der Riburg, an der Innenseite des Hauptwalls. Es ist heute nur noch schwach erkennbar. Mörtelproben weisen aber auf eine ähnliche Bauzeit wie bei den Limes-Türmen in der Nachbarschaft hin (um 370 n.Chr.). Die Wehranlage der Karolingerzeit Spätestens im 9 Jhdt. wurde die Wehranlage reaktiviert und ausgebaut. Der äusserste Sporn wurde mit einem Doppelgraben mit Zwischenwall vom Hauptplateau abgetrennt und bildete somit eine Art Kernburg, die vielleicht einer Adelsfamilie in Kriegszeiten als Wohnsitz diente. Die südöstlich daran anschliessende, etwa 85 x 70 Meter grosse Fläche bot deren Gefolgsleuten eine Zuflucht. Sie ist auf der Südostseite durch einen bis zu 6 Meter hohen Erdwall geschützt, der im Mittelalter erhöht wurde und eine Mauer oder Palisade getragen haben muss. Diesem Hauptwall vorgelagert befindet sich ein breiter Graben, davor sind noch schwache Spuren weiterer, teilweise verschütteter Gräben erkennbar. Der Zugang zur Riburg erfolgte über ein lange Erdrampe, die zu einer Lücke im Wall führte. Hier befand sich im Mittelalter eine von zwei Türmen flankierte Toranlage, deren konservierte Ruine heute noch sichtbar ist. Der Ostturm misst im Grundriss 6,6 x 6,1 Meter, der Westturm 6,5 x 4,5 Meter. Errichtet wurde diese Torbefestigung teilweise aus römischen Mauerquadern, die hier in Zweitverwendung verbaut wurden. Fluchtburg, früher Adelssitz oder Grenzfestung? Direkte historische Quellen zur Wehranlage Riburg liegen keine vor. Ihre Erforschung begann bereits 1886, ernsthafte Grabungen folgten 1919. Die Toranlage wurde 1941 konserviert, die jüngsten Untersuchungen 2007 und 2014 durchgeführt. Dabei ergab die Datierung eines Holzkohlestücks aus dem Mörtel des westlichen Torturms eine späteste Bauzeit um 892. Somit steht heute fest, dass die Riburg nicht als Reaktion auf die ab 895 einsetzenden Ungarneinfälle erbaut, sondern bereits in den Jahren davor genutzt wurde. Eine Funktion als Fluchtburg ist trotzdem wahrscheinlich. Im Jahr 794 übertrug ein adliger Franke namens Amalrich «ad villam Melina» (Möhlin) verschiedene Gütter in Muttenz ans elsässische Kloster Murbach. Ob ihm auch die Riburg gehörte, muss offen bleiben. Ab dem 9. Jhdt. bildete der Möhlinbach die Grenze zwischen dem Sisgau und dem Frickgau. Deshalb wäre es auch denkbar, dass die Wehranlage im Zusammenhang mit dieser Grenzziehung ausgebaut wurde. Wie lange sie genutzt und wann sie aufgegeben wurde, bleibt vorläufig ungeklärt. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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