SPERRMAUER PORCLAS (FRAUENTOR)
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Allgemeine Informationen
Rest einer 6 Meter hohen Sperrmauer am Eingang ins Lugnez bei Cumbel (Gemeinde Lumnezia), mit schönem spitzbogigem Durchgang talseits der modernen Strasse. Die wohl um 1300 entstandene Anlage erhielt den Namen «Frauentor», weil gemäss einer Legende die Lugnezer Frauen hier in der Belmonter Fehde die werdenbergischen Angreifer besiegt haben sollen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 44' 22.00" N, 09° 12' 32.90" E
Höhe: 1014 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 735.300 / 178.000
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 das Rheintal aufwärts bis zur Ausfahrt Reichenau. Nun auf der Hauptstrasse 19 das Vorderrheintal hinauf über Flims bis nach Ilanz. Ab hier weiter der Strasse ins Lugnez (Via Sogn Martin) folgen, welche direkt am alten Tor vorbeiführt. Wenige Parkmöglichkeiten vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindung von Chur nach Ilanz. Hier umsteigen auf das Postauto (Linie 441) in Richtung Vrin. Aussteigen bei der Haltestelle Cumbel, Farmarins. Anschliessend der Talstrasse rund 600 Meter weiter talaufwärts folgen bis zum Tor.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Porclas
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2012
Historie
Zwischen Luven und Cumbel passiert die Talstrasse ins Lugnez (Val Lumnezia) eine Felsrippe, die sich ihr als natürliche Barriere in den Weg stellt. Der einst schmale Absatz der Wegspur wurde längst durch Sprengungen verbreitert. Doch im Mittelalter war die Stelle ideal, um den Zugang zum Tal effizient zu sperren. Vermutlich um 1300 wurde hier eine rund 6 Meter hohe und 1,15 Meter dicke Letzimauer errichtet, mit einem spitzbogigen Tor als einzigem Durchlass. Der alte Weg lag etwas tiefer als die moderne Strasse und passierte die Sperrmauer am äusseren Rand der kleinen Terrasse. Der Durchgang ist 2,1 Meter breit und aus schönen Gewändesteinen gefügt. An den teilweise noch vorhandenen Eisenkloben ist erkennbar, dass er früher mit einem doppelflügligen Tor verschlossen werden konnte.

Über die Bauherrschaft dieser Sperranlage liegen keine historischen Nachrichten vor. Die Bezeichnung «Frauentor» erhielt sie aufgrund einer legendenhaften Überlieferung zur Belmonter Fehde, wonach die Lugnezer Frauen am 12. Mai 1352 hier die Truppen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg zurückgeschlagen haben sollen. Auch in späteren Jahrhunderten bildete «Porclas» – wie die Anlage in rätoromanischer Sprache heisst – den Eingang zum Lugnez. Wenige Schritte oberhalb der Strasse ist auch ein Grenzstein aus dem Jahr 1715 erhalten, der die Namen der damaligen Landammänner des Lugnez und von Ilanz trägt.

Beim Bau der neuen Strasse wurde zwar der obere Teil der Mauer abgerissen und ein neuer Durchgang aus dem Fels gebrochen. Das eigentliche Tor aber blieb erhalten und wurde 1858 und 1912 restauriert. Bei der letzten Sanierung wurde das Mauerwerk mit einem groben Verputz versehen. Ausserdem brachte man damals ein Mauritiusrelief und eine Inschrifttafel an.
Die Gemeinde Lumnezia trägt das Frauentor in ihrem Wappen. Es gilt den Bewohnern des Lugnez auch heute noch als Grenze zwischen ihrem Tal und der Aussenwelt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 277
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 95
  • Mooser, Anton - Das Frauentor (Porclas) und die Werdenbergisch-Belmontsche Fehde von 1352 | In: Bündnerisches Monatsblatt, Heft 2/1928 | Chur, 1928 | S. 33-51
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 248
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. IV: Die Täler am Vorderrhein, I. Teil: Das Gebiet von Tamins bis Somvix | Basel, 1942 | S. 152-153
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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