ROCHER DES FÉES (GROTTENBURG MOLLENS I)
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Allgemeine Informationen
Kleine, baulich interessante Grottenburg an einer Steilwand auf halbem Weg zwischen Mollens und Aminona. Die Anlage besteht aus zwei Gebäuden, die sich schräg übereinander eng an den überhängenden Fels schmiegen. Sie entstand im späten 12. Jhdt. und diente vermutlich als verteidigungsfähiges Vorratslager in Notzeiten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 19’ 32.10“ N, 07° 31’ 13.60“ E
Höhe: 1265 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 606.300 / 130.470
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sierre-Est verlassen und im Kreisverkehr nach Nordwesten abbiegen (Hauptstrasse 9, Viaduc d’Anniviers). Dieser Strasse über den nächsten Kreisverkehr geradeaus folgen, dann im dritten Kreisverkehr rechts abbiegen (Rue de la Signièse). Nach ca. 500 Metern rechts abbiegen auf die Route de Riondaz, die gleich darauf in die Hauptstrasse hinauf nach Crans-Montana mündet. Der Route de Montana bzw. Route de Sierre über mehrere Kilometer bergauf folgen bis nach Mollens. Kurz nach dem Dorfzentrum zweigt rechts die Strasse nach Aminona ab. Dieser über 1,6 km folgen. In der Strassenkehre unterhalb der Burg befindet sich ein Parkplatz mit Wegweiser zur Ruine (Zustieg 5 Min.).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Sion mit der Bahn nach Sierre. Ab hier weiter mit der Buslinie 422 (in Richtung Crans) bis zur Haltestelle Mollens. Nun in nördlicher Richtung dem ausgeschilderten Wanderweg nach Aminona bis nach Les Echerts folgen. Bei diesen Häusern scharf links abbiegen und zur Strasse (Route de l’Aminona) aufsteigen, wo man direkt auf den Parkplatz unterhalb der Burg trifft (Zustieg ca. 40 Min.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Rocher des Fées
Quelle: Högl, Lukas - Burgen im Fels [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 12] | Olten, 1986 | Planbeilage 17 | überarbeitet von O. Steimann, 2021
Historie
Die «Rocher des Fées» (Feenfels) genannte Grottenburg bei Mollens besteht aus zwei Gebäuden, die sich auf schräg übereinanderliegenden Felsbalkonen eng an eine überhängende Steilwand schmiegen. Der untere Bau steht auf einem nur 2,5 Meter breiten Felsband. Er umfasst drei Stockwerke, darüber neigt sich die Mauer der Felswand zu und bildet so ein Dach. In jedem Stockwerk befindet sich ein Schartenfenster, der Hocheingang wird in der zweiten Etage vermutet.
Der obere Bau hat vergleichbare Dimensionen, allerdings ist die Stockwerkeinteilung weniger gut erkennbar. Eine breite Felsspalte im südlichen Bereich sorgte hier für etwas mehr Bewegungsfreiheit. Auch hier sind im Mauerwerk Lichtschlitze und Schartenfenster angebracht. Der Zugang erfolgte wohl über eine Leiter und eine Tür am südlichen Ende des Felsbands.

Zu den Erbauern und zur Nutzung dieser engräumigen Grottenburg liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die dendrochronologische Datierung eines Stützholzes im unteren Bauwerk ergab ein Fälldatum von 1179. In der lokalen Überlieferung werden der Anlage verschiedenste Funktionen zugesprochen: Beobachtungsposten für die Jagd auf Raubtiere, Einsiedelei, Versteck eines Falschmünzers oder Fluchtort für verurteilte Verbrecher. Sagen berichten zudem von Feen mit Schafsfüssen, die hier gelebt und über einen unterirdischen Gang die Mühle von Mollens ausgeraubt haben sollen.
Eine dauerhafte Besiedlung der Anlage scheint aufgrund der sehr engen Raumverhältnisse unwahrscheinlich. Vermutlich diente die Grottenburg Mollens I, ebenso wie das 2 km weiter nordöstlich gelegene Mollens II, als verteidigungsfähiger Verwahrungsort für Vorräte in Notzeiten. Beide Anlagen dürften vom 12. bis ins 15. Jhdt. benutzt worden sein. Abbildungen in verschiedenen spätmittelalterlichen Chroniken weisen denn auch explizit auf solche kleinen Grottenburgen in den Walliser Bergen hin.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel bei der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 737
  • Högl, Lukas - Burgen im Fels [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 12] | Olten, 1986 | S. 44-46
  • Högl, Lukas - Walliser Grottenburgen aus Holz und Stein | In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 56. Jhg./Nr. 4 | Zürich, 1983 | S. 26-30
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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