LA TUOR (BRÜCKENTURM)
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Engiadina Bassa/Val Müstair | Scuol

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Allgemeine Informationen
Möglicherweise im Spätmittelalter angelegter Brückenkopf in Form eines Torturms, der den alten Flussübergang über den Inn bei Scuol bewachte. Über dem Tordurchgang mit Tonnengewölbe befindet sich eine Wächterstube mit Schartenfenstern.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 47' 37.69“ N, 10° 17' 58.52“ E
Höhe: 1178 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 818.380 / 186.500
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Der Hauptstrasse 27 das Unterengadin abwärts bis nach Scuol folgen. Der Brückenturm steht in Scuol sot, dem unteren Ortsteil. Gebührenpflichtige Parkplätze und Parkhäuser im Zentrum. Vom Dorfplatz des Unterdorfs am Fuss des Kirchhügels nach Südosten in Richtung Fluss gehen. Bei der Überquerung der Holzbrücke ist der Turm rechterhand über dem steil abfallenden Nordufer sichtbar.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Rhätischen Bahn bis zur Station Scuol-Tarasp. Von da zu Fuss oder mit dem Ortsbus nach Scuol sot.
Wanderung zur Burg
Der Jakobsweg Graubünden und der Nationalpark-Panoramaweg führen unweit westlich am Turm vorbei.
Öffnungszeiten
nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss La Tuor (Brückenturm)
Quelle: Giovanoli, Diego – Siedlungsinventar Scuol: Die historischen Bauten von Scuol suot, Vih, Stradun und Clozza | Chur, 1988 | Nr. 45 | überarbeitet von O. Steimann, 2006
Historie
Bis zum Bau der Kantonsstrasse im Unterengadin in den 1860er-Jahren führte der direkteste Weg von Tarasp nach Scuol über die Innbrücke südlich des Kirchhügels von Scuol sot. Vom alten Flussübergang zeugt am nördlichen Ufer noch der «La Tuor» genannte Brückenturm. Das rechteckige, zweigeschossige Bauwerk verfügt zwar über Mauern von teilweise nur 0,5 Metern Dicke, doch die über einen Hocheingang auf der Nordseite erreichbare Wächterstube mit sieben Schartenfenstern zeugt von der einstigen Wehrfunktion der Anlage.

Die flussseitige Fassade des Turmbaus trägt das Wappen der drei rätischen Bünde und eine Inschrift, die als Baujahr 1661 angibt. Das Gebäude muss jedoch älter sein, da es bereits 1572 Erwähnung findet. Seine Errichtung dürfte ins 15. oder 16. Jhdt. fallen und war wohl gegen das zu Österreich gehörende Tarasp gerichtet. Ein Maueranschluss auf der Südseite deutet darauf hin, dass der Turm einst Teil einer grösseren Wehranlage gewesen sein könnte.

Auf den ältesten Ansichten aus dem 19. Jhdt. ist zu erkennen, dass der Weg von der Brücke nach Scuol bereits nicht mehr durch das bewehrte Tor, sondern nördlich daran vorbei führte. Als 1877 die alte Innbrücke abgerissen und wenige Meter flussabwärts durch den heute noch vorhandenen Neubau ersetzt wurde, hatte der Torturm endgültig ausgedient. Eine mit den Bauarbeiten verbundene Geländeaufschüttung nahm ihm ausserdem auf der Landseite einiges an Höhe. Das heute im Ufergebüsch versteckte Bauwerk wurde 1960 gründlich saniert.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 334
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 220
  • Giovanoli, Diego – Siedlungsinventar Scuol: Die historischen Bauten von Scuol suot, Vih, Stradun und Clozza | Chur, 1988 | Nr. 45
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 280
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. III: Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin | Basel, 1940 | S. 481
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, III. Teil: Viamala, Schams, Schyn, Albulatal, Oberhalbstein, Bergell, Engadin | Basel, 1944 | S. 76-77
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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