ALT-SCHAUENBURG
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Allgemeine Informationen
Konservierte Mauerreste einer kompakten Burganlage mit dicker Schildmauer auf dem zerklüfteten Felskopf «Chleiflüeli», 500 Meter südlich der Schauenburgfluh. Dieser jüngere Wohnsitz der Herren von Schauenburg wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. errichtet und nach der Zerstörung durch das Erdbeben von Basel 1356 aufgegeben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 29' 44.03" N, 07° 40' 23.72" E
Höhe: 643 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 617.680 / 260.560
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Schnellstrasse A22 durch das Ergolztal zwischen Liestal und Frenkendorf verlassen und anschliessend der Schauenburgerstrasse nach Westen in Richtung Arlesheim folgen. Nachdem links die Zufahrtsstrasse zum Hotel Bad Schauenburg abzweigt, führt die Strasse in einem weiten Bogen dem Waldrand entlang bergauf. Kostenlose Parkplätze oberhalb von Bad Schauenburg am Strassenrand. Von hier führt ein markierter Wanderweg steil bergauf in Richtung Neu-Schauenburg. Nachdem der Weg aus dem Wald kommt, zweigt eine ebenfalls markierte Route links ab und führt wiederum durch den Wald hinauf zum Aussichtspunkt «Chleiflüeli», wo auch die Ruine steht. Genaue Karte empfehlenswert.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der S-Bahn ab Basel oder Liestal nach Pratteln. Vom Bahnhof aus dem markierten Wanderweg zum Hof Neu Schauenburg und dann in Richtung Bad Schauenburg folgen. Nachdem der Weg beim Berghof den höchsten Punkt erreicht hat, nach etwa 80 Metern rechts in den Wald abbiegen und dem Weg zum «Chleiflüeli» zu Burg hinauf folgen. Ab Pratteln dauert der Weg rund 80 Min.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Alt-Schauenburg
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 81 | überarbeitet von O. Steimann, 2006/2015
Historie
Trotz ihrer heutigen Bezeichnung ist die Alt-Schauenburg jünger als die rund 700 Meter weiter nordöstlich gelegene Neu-Schauenburg. Schriftliche Nachrichten zu ihrer Geschichte sind kaum vorhanden, doch gemäss den archäologischen Befunden wurde sie in der Zeit um 1275 errichtet. Sie gehörte zum selben Güterkomplex wie die Neu-Schauenburg, weshalb die Herren von Schauenburg als Erbauer gelten dürfen. Als erster sicher nachweisbarer Vertreter der Familie taucht Heinrich von Schauenburg 1255 in einer Urkunde als Gefolgsmann der Grafen von Frohburg auf. Die Gründung der Burg auf dem «Chleiflüeli» muss im Zusammenhang mit einer Erweiterung der Rodungszone der Schauenburger geschehen sein.

Die Anlage bestand aus einem kompakten Wohntrakt, der bergseitig durch eine über 4 Meter dicke Schildmauer mit runden Eckrisaliten geschützt wurde. Die verschiedenen Felsspalten auf dem Burgareal wurden teilweise künstlich verbreitert. Einerseits konnte so ein Burggraben geschaffen, andererseits Baumaterial gewonnen werden. Im südwestlichen Vorgelände lag eine bescheidene Vorburg mit mindestens zwei Holzhäusern. Sie war durch Trockenmauern und Palisaden geschützt.

Im grossen Basler Erdbeben von 1356 wurde die Alt-Schauenburg zusammen mit zahlreichen anderen Burgen der Region zerstört. Zeitgenössische Schadensinventare führen zwei zerstörte Schauenburgen auf. Im Vergleich zur benachbarten Burg wurde die jüngere Anlage jedoch nicht wieder aufgebaut und erhielt deshalb wohl die Bezeichnung Alt-Schauenburg.

Der Standort der Burg geriet später in Vergessenheit, obwohl er immer wieder von Schatzgräbern aufgesucht wurde. Bei Sondierungen in den Jahren 1949 bis 1954 stiess man verschiedentlich auf Mauerreste. Ausgegraben und konserviert wurde die Alt-Schauenburg aber erst 1976/77. Manche Teile der Anlage liess man dabei aber aus, um den wertvollen Baumbestand nicht zu gefährden. Unter den Funden befindet sich eine aussergewöhnlich breite Auswahl an Fragmenten von unterschiedlichen Öfen: Becherkacheln, Napfkacheln, Pilzkacheln, Tellerkacheln, Blatt- und Kranzkacheln, sowie ein mit Blattranken verzierter Ofenaufsatz. Ausserdem wurde eine 15 cm hohe Tonfigur gefunden, die eine adlige Dame in reicher Tracht darstellt. Das weitgehende Fehlen von Metallgegenständen im Fundgut dürfte bedeuten, dass die Burg unmittelbar nach ihrer Zerstörung gründlich nach noch brauchbaren Dingen abgesucht wurde.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 70
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 7: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn | Kreuzlingen, 1971 | S. 65
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. II: Der Bezirk Liestal | Basel, 1974 | S. 122
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 80-81
  • Müller, C. A. - Burgen des Kantons Basel-Landschaft | Liestal, 1966 | S. 52-53
  • Tauber, Jürg - Herd und Ofen im Mittelalter [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 7] | Olten/Freiburg i.Br., 1980 | S. 69-77
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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