STADTBEFESTIGUNG HERMANNSTADT | FORTIFICAŢIA ORAŞULUI SIBIU
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Allgemeine Informationen
Hermannstadt ist das Oberzentrum im wichtigsten Siedlungsgebiet der Siebenbürger Sachsen. Der Hermannstädter Stuhl war auch flächenmäßig der größte der sieben Stühle. Entsprechend umfangreich war die Stadtbefestigung, welche vom 13. bis 16. Jahrhundert angelegt und ständig erweitert wurde. 1699 bestand diese aus 5 großen und 2 kleinen Basteien, 34 Türmen und einer teilweise doppelten Ringmauer. Ein weiterer Bestandteil der Stadtbefestigung waren große Teiche, die außerhalb der Mauern um die Stadt herum lagen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 45°47'39.4"N 24°08'40.4"E | Soldischbastion
WGS84: 45°47'35.5"N 24°09'04.6"E | Armbrusterturm
WGS84: 45°47'37.5"N 24°09'08.6"E | Töpferturm
WGS84: 45°47'39.2"N 24°09'11.5"E | Zimmermannsturm
WGS84: 45°47'39.1"N 24°09'14.0"E | Dicker Turm
WGS84: 45°47'44.7"N 24°09'26.2"E | Hallerbastion
WGS84: 45°47'52.8"N 24°09'22.3"E | Barbiersturm
WGS84: 45°48'06.8"N 24°08'58.7"E | Pulverturm
WGS84: 45°48'02.5"N 24°08'50.7"E | Lederturm
WGS84: 45°47'52.8"N 24°08'58.8"E | Sagturm
WGS84: 45°47'51.4"N 24°09'07.5"E | Ratturm
WGS84: 45°47'49.8"N 24°08'57.8"E | Torturm

Höhe: 427 m ü. NN
Topografische Karte/n
Altstadt Hermannstadt auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
Touristen-Informationszentrum | Str. Samuel Brukenthal, Nr. 2 | 550178 Sibiu
eMail: turism@sibiu.ro | Internet: Webseite
Öffungszeiten: | Montag-Freitag: 9.00-17.00 Uhr | Samstag-Sonntag: 9.00-13.00 Uhr
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Sibiu/Hermannstadt ist von Brasov/Kronstadt oder Sebeș/Mühlbach über die -1- / -7- / E68 / E81, von Sighişoara/Schäßburg / Mediaș/Mediasch über die -14- zu erreichen.
Parkmöglichkeiten im Stadtzentrum.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Hermannstadt ist ab Bukarest direkt mit dem Zug IR 1529 erreichbar.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Weite Teile der Stadtbefestigung sind per Rollstuhl zugänglich.
Bilder
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Grundriss
Plan von Hermannstadt aus dem Jahr 1845.
Auf dem Plan sind noch große Teile der Stadtbefestigung zu sehen, die später niedergelegt und abgetragen wurden.


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Plan von Hermannstadt zu Beginn des 20. Jh.
Auf dem Plan ist die Gesamtbefestigung von Hermannstadt und seinen Vorstädten zu sehen.
Historie
Vermutlich 1147 erreichten die ersten deutschen Siedler die Gegend und ließen sich auf einem Hügel über dem Zibin, einem Nebenfluss der Alt, nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1191. Ab 1223 ist der lateinische Namen "Villa Hermanni" überliefert, ab 1241 der deutsche Name "Hermannstorf". Es wird vermutet, dass die ursprüngliche Siedlung als auch die damalige Kirche bereits mit Wällen oder Palisaden befestigt war. 1241 wurde Hermannsdorf wie viele andere Orte Siebenbürgens im Mongolensturm zerstört, konnte sich aber von der Zerstörungen erholen. Das Stadtrecht erhielt Hermannsdorf in der Mitte des 14. Jahrhunderts, der Name "Hermannstadt" wurde erstmals 1401 erwähnt. Hermannstadt entwickelte sich zu einem überregionalen Handelszentrum und zu einer der wichtigsten Städte in Siebenbürgen sowie zu einer der größten Befestigungen. 1438 belagerten die Türken die Stadt, konnten diese jedoch nicht einnehmen. Die Stadt wurde infolge der Bedrohung durch die Türken mit drei Mauerringen umgeben die durch 39 Türme und mehrere große Tore gesichert waren. Hermannstadt widerstand noch mehrfach Belagerungen durch die Türken, denen es nie gelang, die Stadt einzunehmen. 1445 bezeichnete deshalb Papst Eugen IV. Hermannstadt als Mauer und Schild der Christenheit. Nur einmal gelang es dem ungarischen Fürsten von Siebenbürgen, Gabriel Báthory, durch eine Finte die Stadt zu besetzen und zu plündern. Hermannstadt war Sitz der "Universitas Saxonum", einer Art Siebenbürger Parlament, das sich bis 1878 um siebenbürgisch-sächsische Belange kümmerte und ein Symbol der politischen Einheit und Unabhängigkeit der Siebenbürger Sachsen war.

Innerere Befestigungsringe

Torturm:
Der Wehrturm an den Mauern des Alten Rathauses wurde im 14. Jh. erbaut und ist gehörte zum dritten Befestigungsring.

Ratturm:
Der Turm ist eines der Wahrzeichen Hermannstadts,er trägt seinen Namen weil er unmittelbar neben dem ersten Rathaus Hermannstadts steht. Vermutlich wurde der Turm zwischen 1224 und 1241 erbaut, vom ursprünglichen Bau ist wohl nur der Kern bis zum ersten Geschoss übriggeblieben. In seiner ursprünglichen Form hatte er nicht mehr als vier Geschosse.

Sagturm:
Der ehemalige Sagturm ist als einziger der drei Zugänge des ersten Befestigungsrings erhalten geblieben. Er stammt aus dem 13. Jh. und ist damit das älteste erhaltene Bauwerk Hermannstadts. Seine heutige Form stammt von 1542.

Türme der äußeren Statdmauer

Zimmermannsturm:
1337-1366 erbauter Flankenturm des dritten Befestigungsrings. Der runde Unterbau setzt sich in einem achteckigen Prisma fort und wird durch einen vorkragenden oberen Teil mit Konsolen und Pechnasen abgeschlossen. 1967 wurde der Turm restauriert.

Töpferturm:
Der Turm wurde im 15. Jh. aus Stein gebaut. Das vorkragende Obergeschoss wird von einer Konsolenreihe mit Wurföffnungen getragen. Unter dem Dach umringen den Turm Schießscharten für Armbrüste.

Armbrusterturm:
Der 1357-1366 Turm besitzt einen achteckigen Grundriss. Später ist er als Tuchmacherturm belegt, nach der Zunft, in deren Obsorge er sich befand. Sein vorkragender Oberbau stützt sich auf Konsolen, in deren Verbindungsbögen sich Wurföffnungen befinden. Im ersten Geschoss sieht man Schlüssellochscharten.

Dicker Turm:
Ein halbkreisförmiger wuchtiger Ziegelbau mit Unterbau aus Steinmauerwerk mit mehreren Verteidigungsebenen. Der U-förmige Turm ragt etwa 25 m aus der Ringmauer hervor und wurde um 1540 von Marcus Pempfflinger gestiftet. 1778 wurde in dieser Bastei das erste Theater Hermannstadts erbaut, heute ist es Sitz der Hermannstädter Staatsphilharmonie.

Basteien

Hallerbastei:
Zur Amtszeit des Bürgermeisters Petrus Haller erbaute Bastei, Architekt war Alessandro Clippa, die Bauaufsicht hatten Peter Nürnberger und Georg Waahll. 1553 wurde der Bau beendet. Insgesamt 223 m lange und 9 m hohe Ziegelmauern umgeben einen Erdkörper. Zur besseren Verteidigung waren die Mauern etwa einen Meter unterhalb der Mauerkrone mit einem Steinband versehen, welches das Anbringen von Sturmleitern verhindern sollte. Man kann noch die Geschützscharten erkennen, sowohl Richtung Dicker Turm (zwei) als auch gegen die Reitschulgasse zu (drei).

Soldischbastei:
1622-1627 zur Verteidigung der Oberstadt errichtet, chronologisch die letzte der Hermannstädter Basteien. Die Mauer trägt ein stark vorspringendes Steinband, welches das Anbringen der Sturmleitern verhindern sollte. Im Vergleich zur Hallerbastei ist die Soldischbastei etwas kleiner. An der Außenseite der Basteimauer ist ein wunderschönes Stadtwappen aus weißem Marmor angebracht. In der Mauer sind auch heute noch vier Kanonenkugeln zu sehen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Creanga, Emit et al. - Sibiu: a missing link in the city’s memory | 15th International Conference on “Cultural Heritage and New Technologies“ | Wien, 2010.
  • Olrean, Radu - Cetâti, Castele, si alte Fortificatii din România | Bukarest, 2016.
  • Roth, Harald - Hermannstadt: kleine Geschichte einer Stadt in Siebenbürgen | Köln, 2006.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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  • [30.03.2020] - Überarbeitung der Seite, Hinzufügen neuer Bilder, Pläne und Informationen.
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  • [03.03.2007] - Neuerstellung
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