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BURG GOYEN/GOIEN | CASTELLO GAIANO
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Südtirol
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Burggrafenamt
| Schenna (Fraktion Oberdorf) |
Informationen für Besucher |
Bilder |
Grundriss |
Historie |
Literatur |
Links
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Allgemeine Informationen
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Bedeutung |
Die Burg Goyen, auch Goien, wird als romanischer Wohnturm im 12. Jahrhundert errichtet. Sie ist in der Folge Lehen bedeutender regionaler Adelsgeschlechter, wie der Herren von Schenna, Milser, Starkenberg und Stachelburg. Selbst nicht besonders wehrhaft gelegen, konnte von ihr aus der südlich unterhalb gelegene Eingang ins Naiftal überwacht werden. |
Lage |
Die Burg liegt am südlichen Ortsrand von Schenna auf einem Hügelvorsprung am westlich abfallenden Gebirgsstock des Ifinger. Nach Süden fällt das Gelände relativ steil ins Tal ab. In alle anderen Richtungen ist der natürliche Schutz relativ gering. |
Nutzung |
Die Burg Goyen ist in Privatbesitz und wird bewohnt. |
Bau/Zustand |
Der älterste Teil der Burg ist der auf der höchsten Bergstufe stehende, massive bergfriedartige Wohnturm, dessen Inneres nur durch wenige Lichtschlitze erhellt wurde. Er wird von einer hohen, zinnengekrönten Ringmauer umschlossen, die offensichtlich torlos war. Um den Turm zu erreichen, musste man zunächst von der ehemaligen Vorburg mit Leitern über die Ringmauer klettern und dann dessen Hocheingang ersteigen. Südwestlich schließen sich zwei jeweils um etwa 6 Meter tiefer liegende Höfe an. Der obere, die ehemalige Vorburg, beherbergt den kleinen, ursprünglichen Palas und die Burgkapelle. Außerdem gewährt er den Zugang zum Renaissancepalas in der Südspitze der Burg. Der untere wird vom sogenannten Milserturm, einem zweiten Wohnturm in der Nordspitze, dominiert. Außerdem befand sich hier ein abgegangener Wohnbau. Interessant ist, dass der Zugang zu den beiden Höfen durch separate Tore erfolgte. |
Typologie |
Goyen war im Ursprung ein romanischer Wohnturm.
Höhenburg - Spornburg - Ministerialenburg |
Sehenswert |
- das Gesamtensemble der Burg
- der von eine hohen, zinnengekrönten Ringmauer umstandene, massive und nur mit ein paar Lichtschlitzen versehene Bergfried
- der in einigen Teilen mit historischer Innenausstattung versehene Renaissancepalas
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Bewertung |
Die Burg Goyen besitz mit ihrem gewaltigen, in seiner schlichten Ursprünglichkeit erhaltenen Wohnturm und ihrer baulich strukturellen Gliederung Alleinstellungsmerkmale in der Region. Deshalb ist es schade, das man sich mit einer Außenbesichtigung begnügen muss. |
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Informationen für Besucher
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Geografische Lage (GPS)
WGS84:
46°40'27.8"N 11°11'46.6"E
Höhe: ca. 600 m ü. NN |
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Topografische Karte/n
Burg Goyen auf OpenTopoMap |
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Kontaktdaten
k.A. |
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Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Bitte respektieren Sie die Privatsphäre der Eigentümer. |
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Anfahrt mit dem PKW
Die MEBO (Schnellstraße zwischen Bozen und Meran) am Abzweig Meran-Süd/Sinich nach Norden verlassen und immer der Hauptstraße SP117, dann SP8 in Richtung Schenna folgen. Kurz hinter dem Ortseingang nach rechts in den Goyenweg/Via Goyen abbiegen und diesem bis zum Ende folgen. Die Burg hat die Adresse Goyenweg/Via Goyen 9. |
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Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Meraner Bahnhof fährt ein Linienbus (231) Richtung Verdins. Diesen am Haltepunkt "Tannerhof Schenna" verlassen und von dort in ca. 10-15 Minuten zu Fuß zur Burg laufen. |
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Wanderung zur Burg
Vom Brunnenplatz in Obermais (390 m; in unmittelbarer Nähe Parkplatz) auf einer der Straßen ostwärts hinan zur PIantastraße, dann auf dem Naifer Weg und später auf der nach Hafling führenden Straße ostwärts bis unter das Schloß Goyen, bei Straßenbaustelle links auf Feldweg zum Fuß des Burgfelsens und auf dem alten Burgweg hinauf zum Bauernhof nahe der Burg Goyen (ca. 610 m), nun dem Wegweiser "St. Georgen« folgend durch Obstgüter nordwärts und zuletzt auf der Straße zur Höhensiedlung St. Georgen mit weithin sichtbarer Kirche und Gastbetrieben (716 m); ab Obermais knapp 1'/, Std. -Abstieg: Vom Uhlenhof nahe der Kirche, dem Wegweiser "Schenna« folgend, auf steilem Weglein und später auf der Straße rechts haltend hinunter nach Sc henna, auf der Dorfstraße kurz nordwärts bis zum links abzweigenden Weg nach Meran (Wegweiser), auf diesem (teils Fahrweg, teils ursprünglich belassen und hier etwas steil, daher "stickle Gasse« genannt) die Obsthänge im Abstieg südwärts querend zum Maiser Waal und über die Pflanzenstein-und Virgilstraße zurück zum Ausgangspunkt.
Höhenunterschied: ca. 330 Meter | Gesamtgehzeit: ca. 3 Std. | Orientierung und Schwierigkeit: Leicht und problemlos, an wichtigen Punkten beschildert.
Quelle: Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 60-61
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Öffnungszeiten
Die Burg ist in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden. |
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Eintrittspreise
- |
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Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Bitte respektieren Sie beim Fotografieren und Filmen die Privatsphäre der Eigentümer. |
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Gastronomie auf der Burg
keine
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Öffentlicher Rastplatz
keiner |
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Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
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Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine |
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Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A. |
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Bilder
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Grundriss
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- bergfriedartiger Wohnturm
rechteckiger Grundriss bei 10 x 16,5 Meter Kantenlänge, 2 Meter Mauerstärke, 20 Meter Höhe, 4 Stockwerke, ursprünglicher Eingang in 6 Meter Höhe
- Ringmauer der Kernburg
1 Meter Mauerstärke, 9 Meter Höhe, zinnengekrönt
- Zugang zum oberen Hof
- oberer Hof
ca. 6 Meter unter dem Niveau von 1
- Burgkapelle am oberen Hof
- Wohnbau aus dem 16. Jahrhundert (Renaissance)
- Zugang zum unteren Hof
- unterer Hof
ca. 12 Meter unter dem Niveau von 1
- Wohnturm (Milserturm)
quadratischer Grundriss bei 10 Meter Kantenlänge, 20 Meter Höhe
- Wohnbau am unteren Hof
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Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 218
(durch Autor leicht aktualisiert)
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Historie
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Im 12. Jh.
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wird der romanische Wohnturm auf der höchsten Geländestufe errichtet. Genaue Informationen aus der Frühzeit der Burg liegen leider nicht vor.
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1294
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sind die Herren von Schenna im Besitz der Burg.
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1369
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stirbt der Burggraf von Tirol, Petermann von Schenna. Die Burg ist zu diesem Zeitpunkt in seinem Besitz. Doch bald nach seinem Ableben kommt Goyen an die ursprünglich aus dem Inntal stammenden Milser von Klamm.
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1384
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verkauft Oswald Milser von Klamm die Burg an den Ritter Hans von Starkenberg.
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1400
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setzt der Burgherr Sigmund von Starkenberg den Jörg von Auer als Pfleger auf Goyen ein.
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1422
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belagert der Landeshauptmann Vogt Ulrich von Matsch im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Herzog Friedrich "mit der leeren Tasche" und dem Tiroler Adelsbündnis "Falkenbund" die Burg und zwingt die Besatzung zur Übergabe. Die Starkenberger gehören zu den führenden Vertretern des Bundes. Nach der Eroberung wird die Burg von sieben Knechten besetzt gehalten und von Landesfürstlichen Pflegern verwaltet.
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1498
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belehnt Kaiser Maximilian I. die sehr vermögenden Brüder Gaudenz und Georg Botsch mit Burg Goyen.
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Im 16. Jh.
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wird die Burg durch die Botsch wohnlich umgebaut und erweitert. Es entsteht der Renaissancepalas an der Südspitze des Burggeländes.
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1646
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wird nach dem Tod des letzten Botsch, Hans Gaudenz, das heimgefallene Lehen an die die Brüder Sebastian Georg und Leopold von Stachelburg aus Partschins vergeben.
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1698
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werden die Herren von Stachelburg in den Grafenstand erhoben.
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1809
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fällt der letzte männliche Stachelburger, Graf Johann von Stachelburg, in der Schlacht am Berg Isel als Tiroler Freiheitskämpfer.
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1811
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geht der Besitz als freies Eigentum an die Töchter des Grafen Johann, die alle in die Familie der Freiherren von Giovanelli heiraten.
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Um 1840
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wird die Burg von bäuerlichen Pächtern bewohnt und ist in sehr schlechtem Zustand.
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1850
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erwirbt Franz Graf Mohr die Burg.
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1856
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erwirbt Dr. Josef Innerhofer die Burg.
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In den 1890er Jahren
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verkauft Hans Innerhofer die Burg an den Hamburger Arzt Dr. Ahrens.
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1927
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erwirbt Jan van Heek Goyen. Er lässt die Burg 1928/29 durch den Meraner Architekten Adalbert Erlebach verständnisvoll restaurieren und von störenden jüngeren Einbauten befreien.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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- Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 2: Burggrafenamt | Bozen, 1973
- Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 187-189
- Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 60-61
- Spiegelfeld, Franz Graf - Burgen und Schlösser (In: Innerhofer, W. (Hrsg.) - Schenna Dorfbuch 2002) | Bozen, 2002
- Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
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Webseiten mit weiterführenden Informationen
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