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BURG ANNENBERG | CASTEL MONTE ST. ANNA
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Vinschgau
| Latsch (Fraktion Goldrain) |
Informationen für Besucher |
Bilder |
Grundriss |
Historie |
Literatur |
Links
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Allgemeine Informationen
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Bedeutung |
Annenberg wurde im 13. Jahrhundert als Wohnturm eines freien Adelsgeschlechtes errichtet. Seiner strategisch günstigen Lage in großer Höhe über dem Etschtal und gegenüber dem Eingang ins Martelltal verdankt es seinen späteren Ausbau als landesfürstliches Lehen. |
Lage |
Die Burg Annenberg liegt nördlich oberhalb der Fraktion Goldrain des Ortes Latsch. Sie erhebt sich hoch über dem Tal auf einer felsigen Bergkuppe, die den kahlen Hängen der Grauwand spornartig vorgelagert ist. Der Burgplatz fällt nach Osten, Süden und Westen relativ steil ins Tal ab. Nur im Norden ist er von dem ihn überragenden Bergmassiv durch eine kleine, natürliche Senke getrennt. Hier befand sich auch die Hauptangriffsrichtung der Burg. |
Nutzung |
Die Burg befindet sich seit 2010 im Privatbesitz der Familie Fuchs, die plant, sie zumindest teilweise für ein Museum der Öffentlichkeit zugängig zu machen. |
Bau/Zustand |
Die Burganlage Annenberg zeigt sich heute in relativ gut wiederhergestelltem Zustand, allerding mit neuzeitlichen Änderungen (zentraler Wohnbau um ein Stockwerk erhöht).
Den Kern der Anlage bildet ein etwa rechteckiger, dreietagiger Wohnbau, dem nach Norden ein zweigeschossiger Halbrundbau und im Südwesten ein überragender Treppenturm vorgelagert sind. Alle Bauten sind mit grauem Mörtel verputzt. Unterhalb des Felsens, auf dem diese stehen, ist die Burg von einer quadratischen Ringmauer umgeben, in deren Ecken je ein dreiviertelkreisförmiger Turm steht. Der südöstliche davon ist als erdgefüllter Batterieturm ausgeführt, die anderen drei als Schalentürme. Der Zugang zur Burg befindet sich in der nördlichen Ringmauer unterhalb des nordwestlichen Schalenturmes.
Nördlich der Burg steht auf einem Plateau die Burgkapelle, die der heiligen Anna gewidmet ist. Der originale Chorstuhl und der Altar befinden sich jedoch im Landesmuseum in Innsbruck. |
Typologie |
Annenberg wurde als spätromanischer Wohnturm errichtet, der im Spätmittelalter erweitert und mit einer turmbewährten Ringmauer versehen wurde.
Höhenburg - Spornburg - zunächst freier Adelssitz, später landesfürstliches Lehen |
Bewertung |
Der Aufstieg zur Burg lohnt sich nur im Zusammenhang mit einer der an ihr vorbeiführenden Wanderungen oder Mountainbikestrecken. |
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Informationen für Besucher
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Geografische Lage (GPS)
WGS84:
46°37'48.4" N, 10°50'22.1" E
Höhe: 1039 m ü. NN |
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Topografische Karte/n
Burg Annenberg auf der interaktiven Karte des Vinschgau als Bestandteil einer Mountainbike-Tour |
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Kontaktdaten
nicht verfügbar |
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Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Bitte respektieren Sie die Privatsphäre der Eigentümer. |
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Anfahrt mit dem PKW
Die Anfahrt erfolgt auf der Niedervischgaustraße SS.38. Zwischen Latsch und Schlanders von dieser nach Norden in den Latscher Ortsteil Goldrain abbiegen. Ein mit einem PKW befahrbarer Wirtschaftsweg, der von der "Auergasse" abgeht, führt zu dem Bauernhof unterhalb der Burg.
Es ist jedoch empfehlenswerter, vom Ort aus zur Burg zu wandern (siehe unten). |
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Anfahrt mit Bus oder Bahn
In Goldrain befindet sich eine Station der Vinschgaubahn (Meran-Mals). |
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Wanderung zur Burg
Von Goldrain aus kann man in einer ca. einstündigen Wanderung auf dem Weg Nr. 6 die Burg erreichen.
Weitere Wanderwege und Mountainbiketouren führen an der Burg vorbei. |
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Öffnungszeiten
Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. |
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Eintrittspreise
-
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Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Bitte respektieren Sie beim Fotografieren und Filmen die Privatsphäre der Eigentümer.
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Gastronomie auf der Burg
keine
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Öffentlicher Rastplatz
keiner |
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Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
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Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine |
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Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
keine |
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Bilder
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Grundriss
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Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 81
(durch Dr. Olaf Kaiser leicht aktualisiert)
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Historie
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Auf dem späteren Burgplatz befindet sich nachweislich eine prähistorische Siedlungsstätte.
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Im 13. Jh
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bauen die Herren von Burgus-Wangen, ein altes, edelfreies Geschlecht aus Burgeis, hier einen festen Wohnturm.
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1290
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kommt die Burg an den Tiroler Landesfürsten Meinhard II..
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Um 1295
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werden die Vögte von Matsch vom Tiroler Landesfürsten mit der halben Burg belehnt.
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1318
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belehnt Landesfürst Heinrich seinen Burggrafen auf Tirol, Heinrich von Partschins, mit der zweiten Hälfte der Burg Annenberg. Die Belehnung ist mit der Bedingung verbunden, den Matscher Anteil an Annenberg zu erwerben. Das Geschlecht nennt sich fortan von Annenberg.
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1327
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verleiht Vogt Egno von Matsch seine Hälfte an der Burg für acht Jahre an Heinrich von Annenberg. Später erwirbt Heinrich den Matscher Anteil endgültig und wird alleiniger Besitzer von Annenberg.
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1334
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gründet Heinrich von Annenberg das Heilig-Geist-Hospital in Latsch.
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1340
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werden Heinrich und sein Sohn vom Bann befreit, mit dem sie wegen Störung von Begräbnisfeierlichkeiten in der Peter- und Paulskirche in Latsch belegt worden waren.
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1360
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lässt Heinrich auf eigene Kosten eine Brücke über die Etsch errichten. Dafür verleiht ihm Landesfürst Ludwig von Brandenburg die Jagd-, Fischerei- und Holzrechte zwischen Latsch und Schlanders.
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1364
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teilen die Brüder Heinrich, Konrad, Anton und Johann das väterliche Erbe auf. Dabei fällt die Burg Annenberg an Anton von Annenberg.
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1460
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ist Parzival von Annenberg, Hauptmann an der Etsch, Unterhändler von Herzog Sigmund bei den Verhandlungen mit Nikolaus Cusanus, dem Erzbischof von Brixen.
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Um 1470
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begründet Anton von Annenberg auf der Burg eine aus Handschriften und Inkunabeln bestehende Bibliothek.
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Anfang des 16. Jh
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lassen die Herren von Annenberg die Burg umbauen und geben ihr die heutige Gestalt. U.a. wird die quadratische Ringmauer mit den Ecktürmen errichtet.
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1695
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fällt die Burg nach dem Aussterben der Freiherren von Annenberg an die Grafen Mohr.
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Von 1720-1813
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ist die Burg im Besitz der Freiherren von Haussmann.
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Ende des 18. Jh
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beginnt die Burg zu verfallen.
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Im 19. Jh
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geht die Burg in bäuerlichen Besitz über und die Vernachlässigung nimmt weiter zu.
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1896
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erwirbt Rittmeister Martin Stocker die Burg und beginnt mit Erneuerungsarbeiten.
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1910
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wird die Burg versteigert. Der neue Besitzer, Hauptmann Schörger, setzt die Renovierungsarbeiten fort und lässt Palas und Treppenturm um ein Stockwerk erhöhen und bewohnbar machen.
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Von 1923-2010
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ist die Burg nacheinander im Besitz von Paolo Drigo, Conte Benza und Tierazt Karl-Heinz Politzar.
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2010
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erwirbt der heutige Besitzer, die Familie Fuchs die Burg.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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- Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 1: Vinschgau | Bozen, 1980
- Bitterli-Waldvogel, Thomas - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
- Caminiti, Marcello (dt. Franz Hieronimus Riedl) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 251 ff
- Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 36-37
- Lorenzi, Daniele - Burgen und Schlösser im Trentino und in Südtirol | Mailand/Trient | S. 151
- Weingartner, Josef & Hörmann-Weingartner, Magdalena - Die Burgen Tirols (Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol) | Innsbruck, 1981
- Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
- Rampold, Josef - Vinschgau | Bozen, 1974
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Webseiten mit weiterführenden Informationen
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01.04.2014 [EG] |