SACHSENBURG | UNTERE SACHSENBURG | HAKENBURG | UNTERBURG
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Quelle: Braun, Wolfgang - Rekonstruktionszeichnungen von Burgen Thüringens | 1. Auflage, o.J.
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Allgemeine Informationen
Lage Die Untere Sachsenburg liegt an einem Hang auf dem Wächtersberg dem äußersten Südostausläufers der Hainleite, nördlich über dem gleichnamigen Ort an der Thüringer Pforte.
Nutzung Touristische Nutzung.
Bau/Zustand Von der Untere Sachsenburg hat sich der Bergfried, Teile der Ringmauer sowie Keller und Wallgräben erhalten.
In vorgeschichtlicher Zeit gehörten umfangreiche Wall-Graben-Befestigungen auf dem östlichen Ausläufer der Hainleite zu einem System von vorgeschichtlichen Burgen auf den Höhenzügen Schmücke, Schrecke, Hainleite und Finne. Die Wehranlage auf dem Burgberg hatte eine Ausdehnung von 34 ha und Wälle von über 4 km Länge. Eine permanente Besiedelung seit der Jungen Steinzeit bis ins frühe Mittelalter ist durch archäologische Funde belegt. Es wird vermutet, dass sie als Sächsische Grenzbefestigung nach der Zerschlagung des Thüringerreiches und Aufteilung zwischen Sachsen und Franken diente.
Typologie Höhenburg
Die Burg bewacht den engen Durchbruch des Flusses Unstrut durch die Höhenzüge Hainleite und Hohe Schmücke. Seit vorgeschichtlicher Zeit ist hier ein wichtiger Zugang zum Thüringer Becken.
Sehenswert
  • k.A.
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°17'36.5" N, 11°09'55.0" E
Höhe: 190 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Aus Richtung Erfurt die B4/ B86 oder aus Weimar die B85 in nördliche Richtung fahren. Aus Norden ist die Anfahrt von der A38 aus über die gleichen Bundesstraßen möglich. Im Ortsteil Sachsenburg treffen sich die B85 und B86.
Am westlichen Ufer der Unstrut sind die Sachsenburgen gut zu sehen.
Kostenlose Parkmöglichkeiten am westlichen Ende der Unstrutbrücke.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
Vom Parkplatz ca. 30 m südlich beginnt eine kleine steil ansteigende Straße, die in einem Feldweg endet (immer etwas links halten). Auf dem ersten freien Höhenplateau geht es rechts zur Hakenburg.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Untere Sachsenburg
Quelle: Rudolph, Benjamin - Die Sachsenburgen: Zwei Burgruinen am Unstrutdurchbruch zwischen Schmücke und Hainleite. In: Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Band 5 | Regensburg, 2001
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
2. Hälfte des 11. Jh. Aus dem Allodialbesitz des Grafen Otto von Orlamünde, der 1062-67 auch Markgraf von Meißen war, gelangten die Güter um Sachsenburg in der 2. Hälfte des 11. Jh. an die Grafen von Ballenstädt. Als Bestandteil der Pfalzgrafschaft Sachsen, des Landes zwischen Helme, Unstrut und Saale.
1180 Die Herrschaft gehört zur Landgrafschaft Thüringen.
1247 Der Thüringer Landgraf Heinrich Raspe starb ohne Erben. Nach seinem Tod bemächtigte sich im Thüringer Erbfolgekrieg Graf Siegfried von Anhalt der Pfalzgrafschaft Sachsen. Er errichtete eine Burganlage auf dem Wächterberg, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nur provisorischen Charakter hatte. Im weiteren Verlauf des Krieges unterlag Graf Siegfried dem Markgrafen von Meißen und musste sich dessen Bedingungen beugen.
1. Juli 1249 Der Vertrag von Weißenfels wird zwischen dem Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, und den thüringischen Ständen geschlossen. Heinrich wurde als Landesherr durch 15 thüringische Grafen anerkannt. Es wurde außerdem bestimmt, dass alle seit dem Tod Heinrich Raspes erbauten Burgen zerstört werden sollten, auch die Sachsenburg. Allerdings wurde die Burg nicht geschleift.
1254 Die Burg ist im Besitz von Heinrich von Sachsenberg.
1255 Der Ministeriale Trabodo de Saxenborg und andere als Burgmannen urkundlich erwähnt. Das Weiterbestehen der Burg lässt sich dadurch erklären, dass Siegfried von Anhalt eine Tochter des Markgrafen Heinrich heiratete und Heinrich in diesem Zusammenhang auf die Zerstörung verzichtete. Aus dem Weißenfelser Vertrag ergibt sich eindeutig, dass Siegfried von Anhalt die Sachsenburg errichtete.
1250 - 1300 Der Bergfried wird errichtet.
14. Jh. Wahrscheinliche Erbauung des Wohnbau's.
1316 Nach dem Tod des letzten Grafen von Anhalt 1316 geht die Sachsenburgen in den Besitz der Grafen von Hohnstein über.
1319 Die Grafen von Hohnstein mussten nach einer Fehde 1319 die Lehnshoheit des Landgrafen Friedrich I. anerkennen.
1335 Heinrich von Hohnstein verkaufte das Amt Sachsenburg an den Grafen Heinrich von Beichlingen.
1339 Die Burgen werden erstmalig getrennt. Als Friedrich von Beichlingen die obere Burg an die Grafen von Schwarzburg und die von Honstein verpfändet, selbst aber die untere Burg bewohnt.
ab 1407 Die obere Burg ist Eigentum der Landgrafen von Thüringen.
1428 Nach dessen Tode 1428 in sächsischen Besitz. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Burg schlossähnlich zum Sitz des wichtigen Amtes Sachsenburg ausgebaut. Der überwiegende Teil der mittelalterlichen Bausubstanz ging dabei verloren.
16. Jh. Die Burg hat ihren Wert als Befestigungsanlage verloren. Sie wurde nur noch als Wohn und Wirtschaftsgebäude genutzt. Die Haufen der Bauern im Bauernkrieg zogen durch die Thüringer Pforte ohne die Burgen zu behelligen.
1815 Mit dem Besitzübergang des Amtes von Sachsen an Preußen, wurde das noch im unteren Schloss befindliche Amt in den Ort Sachsenburg und später nach Heldrungen verlegt. Eine weitere Nutzung der unteren Burg erfolgte danach nicht mehr.
19. Jh. Es Werden alle nachmittelalterlichen Bauten nach und nach abgerissen.
1945 Ein mittelalterlicher Brunnenvorbau am Steilabfall zur Saale wird gesprengt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Bienert, Thomas - Mittelalterliche Burgen in Thüringen | Gudensberg, 2000 | S. 156 ff.
  • Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen | München, Berlin, 2003 | S. 1066
  • Köhler, Michael - Thüringer Burgen | Jena, 2003 | S. 136
  • Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996 | S. 526
  • Maresch, Hans und Doris - Sehenswertes Thüringen, Burgen und Schlösser | Erfurt, 1996 | S. 195
  • Neuenfeld, Klaus - Streifzüge durch Thüringer Residenzen | Langenweißbach, 2012 | S. 87 f.
  • Resch, Regina & Alexander - Thüringer Burgen | Meiningen, 2007 | S. 171
  • Rudolph, Benjamin - Die Sachsenburgen: Zwei Burgruinen am Unstrutdurchbruch zwischen Schmücke und Hainleite. In: Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Band 5 | Regensburg, 2001
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Thüringen | Stuttgart, 1995 | S. 450
  • Zunkel, Thomas - Burgen im Kyffhäuserland | Querfurt, 2005 | S. 88-99
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • www.thueringerschloesser.de
    Offizielle Webseite der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
    inhaltliche und Besucherinformationen zu den Sachsenburgen.
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