SCHLOSS SONNEWALDE
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Quelle: Theodor Albert - Schloss Sonnewalde (um 1860). Aus der Sammlung Alexander Duncker.
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Renaissance-Schlossanlage aus dem späten 16. Jh., welche sich aus einer Burg des 14. Jh. entwickelte. Vom einstmals prächtigen Hauptbau sind nach dem verheerenden Brand 1947 nur noch verschüttete Kelleranlagen erhalten. An der Südwestspitze der Vorderschlosses befindet sich der letzte erhaltene Ringmauerturm von ehemals acht.
Lage Das Schlossgelände befindet sich an der Nordostecke der Kleinstadt Sonnewalde nahe der Kirche und dem Marktplatz und ist Teil eines Landschaftsparks.
Nutzung Heimatmuseum, Ausstellungen, Stadtarchiv, Trauungszimmer
Bau/Zustand Das Hinterschloss ist eine Ruine.
Die Gebäude des Vorderschlosses sind in einem guten bis mittelmäßigen baulichen Zustand.
Typologie Schloss / Gutshof
Sehenswert
  • k.A.
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°41'45.5" N, 13°38'39.5" E
Höhe: 101 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Vorderschloss Sonnewalde | Schlosstraße 21 | D-03249 Sonnewalde
Tel: +49 035323 63125 | Fax: +49 035323 68318
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Es besteht Einsturzgefahr!
Vom Beklettern der Hinterschlossruine wird dringend abgeraten.
Anfahrt mit dem PKW
Sonnewalde erreicht man von Cottbus aus über die B169 Richtung Senftenberg/Riesa.
Nach der Ortsausfahrt des Dorfes Allmosen, kurz vor Senftenberg, nach rechts abbiegen und der B96 Richtung Großräschen/Finsterwalde folgen.
Die B96 führt durch Finsterwalde, wo man dieser folgt, in dem man am markanten Wasserturm nach rechts in die W.-Liebknecht-Str. abbiegt, der Straße weiter am Bahnhof rechter Hand vorbei folgt und vor der Eisenbahnbrücke nach rechts in die Sonnewalder Str. einbiegt.
Dieser folgt man aus Finsterwalde raus über Münchhausen bis nach Sonnewalde.
Im Ort angekommen, fährt man bis zur Backsteinkirche, an dieser nach rechts und gleich danach links drehen und wieder an der Kirche vorbei auf die K.-Ziegler-Straße. Auf diese Weise kommt man rechter Hand direkt am Schloss vorbei.
Kostenfreie Parkplätze an der Vorburg und im gesamten Stadtgebiet.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Zuerst von Cottbus aus bis Finsterwalde mit den Regionalzügen RB43 Richtung Herzberg (Elster) oder RE10 Richtung Leipzig fahren.
In Finsterwalde steigt man dann auf den Bus 546 Richtung "Trebbus, Kirche" oder den Bus 595 Richtung "Crinitz, Schule" um und fährt bis zur Haltestelle "Sonnewalde, Kirche" direkt vor dem Schloss.
Die Stadt befindet sich im Tarifgebiet des VBB.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außen-/Hofbesichtigung jederzeit möglich.
Besichtigung der Kellergewölbe nur im Rahmen einer Führung möglich.
Heimatmuseum
Dienstag - Donnerstag: von 10:00 - 16:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht möglich.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Sonnewalde
Quelle: Grundriss 1: & 2: Rohde, Marie-Luise & Maether, Bernd - Sonnewalde. Heft 38 der Reihe Schlösser und Gärten der Mark | Berlin, 1999.
Grundriss 3: Brandenburgischer Provinzialverband - Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg Band V Teil I: Die Stadt Luckau. Vossische Verlagsbuchhandlung | Berlin, 1917
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1255 Ein "Johann von Sunnenwalde" wird erstmals in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich III. v. Meißen erwähnt.
bis 1328 Verkauften die Herren von Sunnewalde ihren Besitz an die Herren v. Ileburg (später "Grafen zu Eulenburg"), um in den Deutschritterorden eintreten zu können.
1362 Wurde Sonnewalde in einer Urkunde im Zusammenhang mit den Herren Botho und Otto v. Ileburg als "oppidi et castri" (dt. Stadt und Burg) bezeichnet. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist vom Bestehen einer steinernen Burg mit Wassergraben auszugehen.
um 1470 Die Burg brannte nieder und wurde nur wenig später als befestigtes Wohnschloss neu errichtet. Aus dieser Zeit stammt der Kern des Vorderschlosses, wo Spitzbögen, Kreuzrippengewölbe und der Kragstein seines Erkers erhalten sind.
1477 Herzog Albrecht der Beherzte v. Sachsen erwirbt die Herrschaft Sonnewalde samt anderen Gütern aus dem Besitz des Bode VIII. v. Ileburg. Vier Jahre später belehnt der Herzog seinen Hofmarschall Ritter Hans v. Minckwitz mit dem Schloss.
1530 Beschreibt ein Pirnaer Mönch das Schloss als "auf Erlenpfosten gegründet und mit einem Wall gut befestigt".
1537 Erwirbt der kurfürstlich-sächsische Rat Philipp Graf zu Solms die Herrschaft für 40.000 Gulden.
1577 - 1592 Wird das Schloss auf Geheiß von Otto Graf zu Solms-Sonnenwalde unter Leitung des kurfüstlichen Baumeisters Christoph Trendler "von Grund auf mit schweren Unkosten stattlich erbaut". Das Hauptschloss stellte eine Vierflügelanlage mit drei Geschossen dar. Jede Seite besaß nach außen hin drei Schweifgiebel, an der südlichen Hofseite stand ein schlanker Turm.
1615 Starb mit dem frühen Ableben Friedrich Alberts Graf zu S.-Sonnenwalde die Sonnenwaldsche Linie der Solmser Grafen aus.
1627 Ging das Schloss offiziell an Heinrich Wilhelm I. Graf zu Solms-Laubach.
1626 - 1647 Während des Dreißigjährigen Krieges wurden Stadt und Schloss abwechselnd von kaiserlichen, kurfürstlichen und schwedischen Truppen verwüstet.
1647 Wurde mit dem Wiederaufbau des Schlosses unter Georg Friedrich Graf zu Solms-Laubach-Sonnewalde begonnen, welcher sich über einige Jahrzehnte hinzog.
1766 - 1786 Weiterer Aus- und Umbau des Hinterschlosses.
1814 Nach dem Tod Otto Heinrichs Graf zu S.-L.-Sonnewalde und dem Aussterben dieser Linie ging Sonnewalde durch Lehnserbschaft an Wilhelm Carl P. T. Graf zu Solms-Tecklenburg. Dieser ließ die Vorwerke beträchtlich erweitern und die bis heute erhaltenen Wall- und Grabenanlagen zu einem Park umgestalten.
um 1869 Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten werden am Vorderschloss durchgeführt.
1945/46 Im Zuge der Bodenreform wurde die Familie zu Solms-Tecklenburg-Sonnewalde enteignet und vertrieben. Im Hinterschloss wurden Umsiedler und städtische Einrichtungen untergebracht, während im Vorderschloss Wohnungen, die Stadtverwaltung und eine Bibliothek eingerichtet wurden.
22.12.1947 Das fast vollständig leer stehende Hinterschloss wird durch Brandstiftung zerstört. Eine damals noch mögliche Rekonstruktion oder zumindest Sicherung der Ruinen wurde nicht durchgeführt, da ehemalige "Junkersitze" aus ideologischer Sicht ohnehin vernichtet werden sollten. Stattdessen wurden die Schlossreste ab 1951 unter Beteiligung der Bevölkerung bis auf die Kellergewölbe abgetragen.
ab 1947 Stand auch das Vorderschloss leer.
1988 Nach Plänen des Bezirksrats in Cottbus sollte in den Jahren 1995/96 das Schloss Sallgast, welches zu dieser Zeit durch einen Braunkohletagebau verschlungen worden wäre, auf dem Standort des Sonnewalder Schlosses wieder errichtet werden. Die Wende vereitelte allerdings dieses Vorhaben.
nach 1989 Die denkmalgerechte Sicherung und Sanierung des Vorderschlosses begann. Das Bürgermeisterbüro, Stadtarchiv sowie die Heimatstube samt Ausstellung zogen in die Räumlichkeiten ein.
1993 Bei Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten am Vorderschloss konnten u.a. Wandmalereireste und mittelalterliche Bausubstanz festgestellt werden.
2008 Teile der Kellergewölbe des Hinterschlosses werden gesichert, konserviert und dienen seitdem Fledermäusen als Quartier. Ein anderer Teil wird beim Park- und Heimatfest zu Pfingsten oder beim Tag des offenen Denkmals genutzt. Diese sind Besuchern bei Führungen wieder zugänglich.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Rohde, Marie-Luise & Maether, Bernd - Sonnewalde. Heft 38 der Reihe Schlösser und Gärten der Mark | Berlin, 1999
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Brandenburg und Berlin | Stuttgart, 1993 | S. 244 f
  • Thürmer, Emil - Stadt und Schloss Sonnewalde in alter Zeit | Finsterwalde, 1925, Reprint, 2000
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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