SCHLOSS/FESTUNG SONNENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Festung des 16. - 17. Jahrhundert, welche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zur Heilanstalt umgebaut wurde und aus einer Burg des 13. Jahrhundert hervorging.
Das Schloss thront etwa 80 m über der Elbe und ist eines der Wahrzeichen der Stadt Pirna. Von der eigentlichen Festung haben sich primär nur die Nordflanke und ein Teil der Westflanke mit insgesamt vier mächtigen Bastionen erhalten. Die Schlossgebäude aus der Zeit der Renaissance und des Barocks wurden vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert stark verändert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°57'42.2" N, 13°56'46.8" E
Höhe: 156 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Schloss Sonnenstein | Schloßhof 2-4 | D-01796 Pirna
Tel: +49 03501 5150 | E-Mail: anfrage@schloss-sonnenstein.eu
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Bitte achten Sie die Privatsphäre der Bewohner.
Anfahrt mit dem PKW
Pirna erreicht man von Dresden aus über die A 17 Richtung Pirna. Über die Abfahrt Pirna auf die B 172a wechseln und Richtung Pirna fahren. Vor der Elbbrücke nach rechts auf die B 172 Richtung Pirna-Zentrum abbiegen und dieser durch die Stadt folgen. An einer Gabelung nach rechts abbiegen und der B 172 (hier "Schandauer Str.") weiter bis zum Amtsgericht Pirna folgen, welches in den Gebäuden des Schlosses untergebracht ist.
Parkplatz an der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.
Kostenfreie und -pflichtige Parkmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Sonnenstein
  1. Terassengärten
  2. Weißer Turm mit Abschnitten der südlichen Stadtmauer
  3. Südflügel
  4. Westbastion
  5. Abschnitt der östlichen Stadtmauer mit Schalenturm
  6. Niederes Werk
  7. Mittleres Werk
  8. Hohes Werk
  9. Nord-bzw. Elbflügel
  10. Schlosshof
Quelle: Hinweistafel auf dem Schlossgelände
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
10. Jh. Die slawische Siedlung "Na Pernem" (dt.: auf dem harten Stein) befindet sich auf dem Schlossberg.
um 1200 Unter den Markgrafen von Meißen entsteht aus der slawischen Wallanlage die erste Burg zur Sicherung der nahen Elbfurt.
05.12.1269 Erste urkundliche Erwähnung der Burg als "castrum Pirne" in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich III. v. Meißen.
ab 1293 War die Burg im Besitz der böhmischen Könige, welche oft ihre Vasalen damit belehnten.
1405 Kommt die Burg an die Markgrafen v. Meißen zurück.
um 1450 Die Burg wird Sitz des Amtes Pirna.
um 1470 Entstehen zwei Türme und eine Kemenate.
1486/89 Die Burg wird durch Brand und Unwetter zerstört.
ab 1491 Wird die Anlage unter Markgraf Albrecht III. v. Meißen (Herzog Albrecht v. Sachsen) wieder aufgebaut.
1545 - 1548 Auf Geheiß des Kurfürsten Moritz v. Sachsen beginnt der Aus- und Umbau des gotischen Schlosses zur Festung.
1570 - 1573 Unter dem italienischen Festungsbaumeister Rochus Q. Graf zu Lynar und später Hans Irmisch entstehen die Grundformen der heutigen Festungsanlagen mit drei Türmen (teilweise verbaut erhalten) und etlichen Bastionen. Wegen ihrer Stärke und strategisch wichtigen Lage wurde sie zur sächsichen Hauptfestung erklärt.
nach 1588 Der Sonnenstein wird für Kurfürst Christian I. v. Sachsen als Wohn- und Jagdschloss eingerichtet.
1604 Kurfürst Christian II. v. Sachsen lässt im Schlossgarten ein Lusthaus errichten.
23.04. - 25.09.1639 Belagerung der Festung durch die Schweden im 30jährigen Krieg. Die Truppen des Feldmarschalls Johann Banér nehmen die Stadt Pirna ein, scheitern aber an der Festung. Durch monatelangen Artilleriebeschuss wurde die Festung stark beschädigt. Die erfolgreiche Verteidigung wurde von Oberstleutnant Johann S. v. Liebenau (Kommandant der sächsischen Feldartillerie), welcher den Befehl über die Festung ein Jahr zuvor erhalten hatte, geführt.
bis 1644 Wurden die Wohnhäuser und Außenwerke der Festung wieder instand gesetzt. Auch ein neuer Brunnen auf dem inneren Festungshof sowie ein Brauhaus entstanden.
1668, 1672 Wurden die Außenwerke nach Süden und Osten erweitert.
ab 1675 Lässt der Baumeister und Festungskommandant Wolf Caspar v. Klengel die Festung weiter ausbauen und verstärken. Aus dieser Zeit stammt unter anderem das Kommandantenhaus an der Westseite des äußeren Schlosshofes.
1735 - 1737 Unter Leitung des französischen Architekten Jean de Bodt wurde der Nordflügel (sog. Elbflügel) der Anlage, welcher sich größtenteils aus dieser Zeit erhalten hat, sowie die Neue Kaserne erbaut. Die Vorgängerbauten an dieser Stelle waren seit 1639 nicht wieder aufgebaut worden.
1.09 - 16.10.1756 Belagerung bei Pirna. Die kursächsische Armee wurde im Lager Pirna konzentriert und durch die Preußen umzingelt. Wegen deutlicher Überzahl des Feindes, fehlender Versorung von außerhalb und mehrerer gescheiterter Ausbruchversuche gibt Kurfürst Friedrich August II. v. Sachsen schließlich am 16.10.1756 das Einverständnis zur Kapitulation seiner Truppen. Darauf folgte die Auflösung des kursächsischen Heeres. Dieses Ereignis war der Auftakt des Siebenjährigen Krieges.
15. Okt. 1758 Aufgrund der fehlenden Unterstützung durch das aufgelöste kursächsische Heer sieht sich die Festungsgarnison ebenfalls zur Kapitulaion vor den Preußen gezwungen. Unter den Preußen sowie dem österreichischen Feldmarschall Leopold J. Graf v. Daun werden vor allem die Süd- und Ostwerke der Festung erheblich geschleift. Die Festung beginnt zu verfallen.
1764 Der Festungsstatus wird offiziell aufgehoben. Ab dann dienten die Schlossgebäude als Wohnungen pensionierter Offiziere sowie als Magazin.
18. Juli 1811 Wird im Schloss eine Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke als erste ihrer Art auf deutschem Boden eröffnet. Deren erster Direktor und Hausarzt war Ernst Gottlob Pienitz, welcher durch seine Arbeits-, Musik- und Spieltherapie europaweit bekannt wurde.
Sept. 1813 Französische Truppen marschieren im Schloss ein, zwingen die Heilanstalt zur Evakuierung und versetzen die Festungswerke in Verteidigungsbereitschaft. Die Garnisohn wehrt darauf hin erfolgreich Angriffe der Alliierten ab. Doch schon im November des selben Jahres ziehen die Franzosen nach der Kapitulation Dresdens wieder ab. Wenige Monate später wird der Betrieb der Heilanstalt notdürftig wieder aufgenommen.
Ende des 19. Jh. Werden die Hänge des Schossbergs parkmäßig gestaltet.
1855 - 1914 Die Anlage erhält durch viele An- und Umbauten ihr heutiges Erscheinungsbild.
1939 Wird die Heilanstalt geschlossen. Das Schloss wurde während des Zweiten Weltkriegs als Reservelazarett und Umsiedlerlager genutzt.
1940 - 1941 Wurde in den Schlossgebäuden die bekannte Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein eingerichtet.
bis 1949 Wurde der Sonnenstein als Flüchtlingslager und Quarantänelager für entlassene Wehrmachtsoldaten genutzt. Später wurde hier das Landratsamt und eine Polizeischule untergebracht.
1954 Entstand auf dem Schlossgelände der VEB Entwicklungsbau Pirna.
1977 Zog das Kreisrehabilitationszentrum Pirna ins Schloss ein, welche 1991 in die Werkstatt für behinderte Menschen umgewandelt wird.
2007 Kauft der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge das Schloss Sonnenstein dem Freistaat Sachsen ab und stellt ein Konzept zur Sanierung und Umnutzung zum Landkreisverwaltungssitz vor.
01.2009 - 12.2011 Baumaßnahmen und Restaurierungen mit Gesamtkosten von ca. 45 Mio. Euro werden realisiert. Seit 2012 ist das Schloss Verwaltungssitz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Das Projekt wurde 2011 mit dem Innovationspreis PPP in der Kategorie "Verwaltung/Bau" für die "gelungene Verbindung von Denkmalschutz, Instandsetzung nach fortschreitendem Verfall und die Schaffung eines modernen Verwaltungssitzes" ausgezeichnet.
2009 - 05. April 2012 Freilegung, Sicherung und Konservierung der erhaltenen Bastionen. Dabei wurden 3500 m² Schutt, welcher ab 1758 in die Bastionen gekippt wurde, entsorgt. Verschiedene Funde wie Kanonenkugeln, Pfeifenköpfe, Tierknochen und sogar Reste eines Brunnens wurden freigelegt. Der Bund und das Land Sachsen unterstützten das Projekt mit ca. 1,2 Mio. Euro.
Mai 2012 Feierliche Einweihung der Terrassengärten am Schlossberg nach zweijähriger Restaurierung und Modernisierung. Dabei wurde auch der in die Gärten integrierte Stadtmauerabschnitt mit dem Rest des Weißen Turms instand gesetzt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Informationsstafeln auf dem Schlossgelände.
Literatur
  • Böhm, Boris - Die Festung Sonnenstein in Pirna. Reihe Pirnaer Miniaturen. Band 1 | Pirna, 2012
  • Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen 1 | München, Berlin, 1996 | S. 703 f
  • Kluttig-Altmann, Ralf & Lehmann, Karsten - Pirna. Stadt und Burg im Mittelalter. Archaeonaut Heft 11 | Dresden, 2013
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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