10. Jh.
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Die slawische Siedlung "Na Pernem" (dt.: auf dem harten Stein) befindet sich auf dem Schlossberg.
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um 1200
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Unter den Markgrafen von Meißen entsteht aus der slawischen Wallanlage die erste Burg zur Sicherung der nahen Elbfurt.
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05.12.1269
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Erste urkundliche Erwähnung der Burg als "castrum Pirne" in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich III. v. Meißen.
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ab 1293
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War die Burg im Besitz der böhmischen Könige, welche oft ihre Vasalen damit belehnten.
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1405
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Kommt die Burg an die Markgrafen v. Meißen zurück.
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um 1450
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Die Burg wird Sitz des Amtes Pirna.
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um 1470
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Entstehen zwei Türme und eine Kemenate.
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1486/89
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Die Burg wird durch Brand und Unwetter zerstört.
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ab 1491
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Wird die Anlage unter Markgraf Albrecht III. v. Meißen (Herzog Albrecht v. Sachsen) wieder aufgebaut.
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1545 - 1548
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Auf Geheiß des Kurfürsten Moritz v. Sachsen beginnt der Aus- und Umbau des gotischen Schlosses zur Festung.
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1570 - 1573
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Unter dem italienischen Festungsbaumeister Rochus Q. Graf zu Lynar und später Hans Irmisch entstehen die Grundformen der heutigen Festungsanlagen mit drei Türmen (teilweise verbaut erhalten) und etlichen Bastionen. Wegen ihrer Stärke und strategisch wichtigen Lage wurde sie zur sächsichen Hauptfestung erklärt.
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nach 1588
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Der Sonnenstein wird für Kurfürst Christian I. v. Sachsen als Wohn- und Jagdschloss eingerichtet.
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1604
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Kurfürst Christian II. v. Sachsen lässt im Schlossgarten ein Lusthaus errichten.
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23.04. - 25.09.1639
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Belagerung der Festung durch die Schweden im 30jährigen Krieg. Die Truppen des Feldmarschalls Johann Banér nehmen die Stadt Pirna ein, scheitern aber an der Festung. Durch monatelangen Artilleriebeschuss wurde die Festung stark beschädigt. Die erfolgreiche Verteidigung wurde von Oberstleutnant Johann S. v. Liebenau (Kommandant der sächsischen Feldartillerie), welcher den Befehl über die Festung ein Jahr zuvor erhalten hatte, geführt.
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bis 1644
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Wurden die Wohnhäuser und Außenwerke der Festung wieder instand gesetzt. Auch ein neuer Brunnen auf dem inneren Festungshof sowie ein Brauhaus entstanden.
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1668, 1672
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Wurden die Außenwerke nach Süden und Osten erweitert.
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ab 1675
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Lässt der Baumeister und Festungskommandant Wolf Caspar v. Klengel die Festung weiter ausbauen und verstärken. Aus dieser Zeit stammt unter anderem das Kommandantenhaus an der Westseite des äußeren Schlosshofes.
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1735 - 1737
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Unter Leitung des französischen Architekten Jean de Bodt wurde der Nordflügel (sog. Elbflügel) der Anlage, welcher sich größtenteils aus dieser Zeit erhalten hat, sowie die Neue Kaserne erbaut. Die Vorgängerbauten an dieser Stelle waren seit 1639 nicht wieder aufgebaut worden.
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1.09 - 16.10.1756
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Belagerung bei Pirna. Die kursächsische Armee wurde im Lager Pirna konzentriert und durch die Preußen umzingelt. Wegen deutlicher Überzahl des Feindes, fehlender Versorung von außerhalb und mehrerer gescheiterter Ausbruchversuche gibt Kurfürst Friedrich August II. v. Sachsen schließlich am 16.10.1756 das Einverständnis zur Kapitulation seiner Truppen. Darauf folgte die Auflösung des kursächsischen Heeres. Dieses Ereignis war der Auftakt des Siebenjährigen Krieges.
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15. Okt. 1758
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Aufgrund der fehlenden Unterstützung durch das aufgelöste kursächsische Heer sieht sich die Festungsgarnison ebenfalls zur Kapitulaion vor den Preußen gezwungen. Unter den Preußen sowie dem österreichischen Feldmarschall Leopold J. Graf v. Daun werden vor allem die Süd- und Ostwerke der Festung erheblich geschleift.
Die Festung beginnt zu verfallen.
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1764
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Der Festungsstatus wird offiziell aufgehoben. Ab dann dienten die Schlossgebäude als Wohnungen pensionierter Offiziere sowie als Magazin.
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18. Juli 1811
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Wird im Schloss eine Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke als erste ihrer Art auf deutschem Boden eröffnet. Deren erster Direktor und Hausarzt war Ernst Gottlob Pienitz, welcher durch seine Arbeits-, Musik- und Spieltherapie europaweit bekannt wurde.
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Sept. 1813
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Französische Truppen marschieren im Schloss ein, zwingen die Heilanstalt zur Evakuierung und versetzen die Festungswerke in Verteidigungsbereitschaft. Die Garnisohn wehrt darauf hin erfolgreich Angriffe der Alliierten ab. Doch schon im November des selben Jahres ziehen die Franzosen nach der Kapitulation Dresdens wieder ab. Wenige Monate später wird der Betrieb der Heilanstalt notdürftig wieder aufgenommen.
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Ende des 19. Jh.
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Werden die Hänge des Schossbergs parkmäßig gestaltet.
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1855 - 1914
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Die Anlage erhält durch viele An- und Umbauten ihr heutiges Erscheinungsbild.
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1939
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Wird die Heilanstalt geschlossen. Das Schloss wurde während des Zweiten Weltkriegs als Reservelazarett und Umsiedlerlager genutzt.
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1940 - 1941
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Wurde in den Schlossgebäuden die bekannte Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein eingerichtet.
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bis 1949
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Wurde der Sonnenstein als Flüchtlingslager und Quarantänelager für entlassene Wehrmachtsoldaten genutzt. Später wurde hier das Landratsamt und eine Polizeischule untergebracht.
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1954
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Entstand auf dem Schlossgelände der VEB Entwicklungsbau Pirna.
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1977
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Zog das Kreisrehabilitationszentrum Pirna ins Schloss ein, welche 1991 in die Werkstatt für behinderte Menschen umgewandelt wird.
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2007
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Kauft der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge das Schloss Sonnenstein dem Freistaat Sachsen ab und stellt ein Konzept zur Sanierung und Umnutzung zum Landkreisverwaltungssitz vor.
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01.2009 - 12.2011
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Baumaßnahmen und Restaurierungen mit Gesamtkosten von ca. 45 Mio. Euro werden realisiert. Seit 2012 ist das Schloss Verwaltungssitz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Das Projekt wurde 2011 mit dem Innovationspreis PPP in der Kategorie "Verwaltung/Bau" für die "gelungene Verbindung von Denkmalschutz, Instandsetzung nach fortschreitendem Verfall und die Schaffung eines modernen Verwaltungssitzes" ausgezeichnet.
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2009 - 05. April 2012
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Freilegung, Sicherung und Konservierung der erhaltenen Bastionen. Dabei wurden 3500 m² Schutt, welcher ab 1758 in die Bastionen gekippt wurde, entsorgt. Verschiedene Funde wie Kanonenkugeln, Pfeifenköpfe, Tierknochen und sogar Reste eines Brunnens wurden freigelegt. Der Bund und das Land Sachsen unterstützten das Projekt mit ca. 1,2 Mio. Euro.
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Mai 2012
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Feierliche Einweihung der Terrassengärten am Schlossberg nach zweijähriger Restaurierung und Modernisierung. Dabei wurde auch der in die Gärten integrierte Stadtmauerabschnitt mit dem Rest des Weißen Turms instand gesetzt.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Informationsstafeln auf dem Schlossgelände.
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