SCHLOSS SALLGAST | BURG ZUSCHAK
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Renaissance-Wohnschloss aus der Mitte des 16. Jh., welches aus einer Wasserburg (Burg Zuschak) des 14. Jh. entstanden ist. Die Grundzüge der Burg sind im nahezu viereckigen Grundriss, den vier Ecktürmen und den Schießscharten im Kellerbereich erkennbar. Einstmals war die Burg von einem Erdwall und zwei Wassergräben umgeben. Davon erhalten sind ein kleiner Teil des inneren Wassergrabens sowie eine Erderhebung südöstlich des Schlosses.
Lage Das Schloss befindet sich am Südwestrand des Dorfes Sallgast am Eingang zum angrenzenden Landschaftspark.
Nutzung Restaurant und Hotel, Hochzeitssuite, Heimatmuseum, Tagungsraum, Bürgermeisterbüro, Standesamt.
Bau/Zustand Das Schloss befindet sich in einem guten baulichen Zustand.
Typologie Schloss
Sehenswert
  • k.A.
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°35'15.3" N, 13°50'46.0" E
Höhe: 127 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Heimatverein Sallgast e.V. | Parkstraße 3/4 | D-03238 Sallgast
Tel: +49 035329 55575
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Sallgast erreicht man von Cottbus aus über die B169 Richtung Senftenberg/Riesa. Nach der Ortsausfahrt des Dorfes Allmosen, kurz vor Senftenberg, nach rechts abbiegen und der B96 Richtung Großräschen/Finsterwalde folgen.
Im Dorf Dollenchen biegt man gleich nach dem Ortseingang nach links in die Sallgaster Str. ab und folgt dieser bis Sallgast, wo sich die Straße in einer Kreuzung aufteilt.
Hier nach rechts in die Senftenberger Str., an der folgenden Gabelung abermals nach rechts in die Finsterwalder Str. und nach dem Dorfplatz linker Hand nach links in die Parkstraße einbiegen.
Diese führt in den Schlosspark, wo auch bald das Schloss in Sicht kommt.
Kostenfreie Parkmöglichkeiten in Nähe des Schlosses im Park.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Zuerst von Cottbus aus bis Finsterwalde mit den Regionalzügen RB43 Richtung Herzberg (Elster) oder RE10 Richtung Leipzig fahren.
Hier steigt man um auf den Bus 599 oder 602 - beide Richtung "Senftenberg, Busbahnhof" und fährt bis zur Haltestelle "Sallgast, Schule".
Wanderung zur Burg
Von der Haltestelle "Sallgast, Schule" läuft man ca. 500 m zu Fuß in südlicher Richtung bis kurz vor die Dorfkirche und biegt hier nach rechts in die Parkstraße ein, welche zum Schloss führt.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Innenbesichtigung nur für Hotelgäste.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
In der ehemaligen Schlossscheune ist das Restaurant Paulisch & Paulisch untergebracht.
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
In der ehemaligen Schlossscheune ist das Schlossparkhotel Paulisch & Paulisch untergebracht.
Link zur Webseite der Unterkunft
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Der Schlosspark ist für Rollstuhlfahrer bedingt zugänglich.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Sallgast
  1. Innenhof
  2. Diele mit Treppenanlage
  3. ehem. Salon, heute Küche
  4. ehem. Damenzimmer, heute Küche
  5. ehem. Wohn-oder Herrenzimmer, heute Restaurant
  6. ehem. Rittersaal, heute Restaurant bzw. Gesellschaftsraum
  7. ehem. Rauch und Kneipzimmer, heute Restaurant bzw. Gesellschaftsraum
  8. ehem. Schlossküche, heute Heimatverein Sallgast
  9. ehem. Verbindungsgang zwischen Diele und Ostturm
  10. Terrasse
  11. Altan
  12. ehem. Arkadengang
Quelle: Schulte, Klaus - Sallgast. Heft 26 der Reihe Schlösser und Gärten der Mark | Berlin, 2006
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1208 Eine Urkunde des Grafen Friedrich II. v. Brehna u. Wettin nennt erstmals einen "Wernerus de Salegast".
Ende 13. Jh. Anhand des Ostturms als ältesten Teil des Schlosses ist belegt, dass spätestens zu dieser Zeit eine steinerne Burg existiert hat. Damals hat der Turm vermutlich die Funktion eines Wohnturms/Bergfrieds gehabt.
um 1400 Der Ritter Heinz v. Waldow (auch "von Waldau"; urspr. bayerisches Adelsgeschlecht) erwarb die Herrschaft Sallgast samt Burg, welche er weiter ausbauen ließ.
1487 Wurde Christoph v. Kottwitz durch die Zisterzienserabtei Dobrilugk mit dem Rittergut Sallgast belehnt.
um 1550 Nach dem Sallgast endgültig aus dem Besitz der während der Reformation aufgelösten Abtei Dobrilugk an die Familie v. Kottwitz fiel, wurde die Burg zum Schloss ausgebaut, dessen Gestalt sich bis heute weitgehend erhalten hat. Aus dieser Zeit stammt auch der markante, fast unveränderte spätgotische Giebel neben dem Südturm sowie die Hauben des Nord- und Ostturms.
um 1630 Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde Sallgast etliche Male durch schwedische Truppen niedergebrannt. Nur das von Wällen und Wassergräben umgebene Schloss konnte nie eingenommen werden.
1652 Beschenkte der sächsische Kurfürst Johann Georg I. den Rittmeister Joachim Bernhard v. Rohr aufgrund seiner Verdienste im Dreißigjährigen Krieg mit dem Rittergut.
18. Jh. Der West- und Südturm erhielten ihre barocken Hauben. Bis in das 19. Jh. wechselten die Schlossbesitzer oft.
1878 Kaufte Robert Fedor v. Loebenstein das Rittergut und nutzte es als erster Schlossherr der letzten hundert Jahre als ständigen Wohnsitz. Er ließ auch den bis heute erhaltenen angrenzenden Landschaftspark anlegen.
1880er Die nordwestliche Seite des Schlosses mit Freitreppe wird in ihrer bis heute erhaltenen Gestalt repräsentativ ausgestaltet.
1910 Verkaufte Robert F. v. Loebenstein aufgrund von Geldmangel das Anwesen an die Baltische Landesbank Rostock.Im gleichen Jahr rückte der Rittergutsherr Adolf v. Schönberg das Schloss ins Blickfeld des angesehenen Architekten und Burgenforscher Bodo H. Ebhardt. Dieser stufte kurz darauf das Schloss in der Zeitschrift 'Der Burgwart' als "gefährdet" ein.
Anfang 1911 Erwarb der Berliner Bankier Max Abel das Schloss und ließ es unter Leitung Ebhardts fachgerecht dokumentieren, sanieren und vor allem im Innern grundlegend umbauen. Der Giebel neben dem Westturm entsteht und die Mauer mit offenem Wehrgang zwischen Ost- und Südturm wird zu einem geschlossenen zweigeschossigen Verbindungsgang ausgebaut.
1917 Wurde in der oberen Etage ein Kurheim für Soldaten des I. Weltkriegs eingerichtet.
ab 1937 Ließ die 'Braunkohle- und Brikett-Industrie AG' als Schlossbesitzerin einige unscheinbare Ausbaumaßnahmen durchführen.
1946 Sollte auf Befehl der Kreiskommandantur Luckau im Zuge der "Beseitigung von Spuren der Junkerherrschaft" das Schloss abgebrochen werden. Glücklicherweise verhinderte eine durch Bürgerinitiative einberufene sowjetische Offiziers-Kommission den Abbruch. Zwei Jahre später wurde im Schloss ein Erholungs- und Kinderheim eingerichtet.
1968 An Stelle des Heims traten eine Gaststätte, ein Jugendklub sowie eine Betriebsakademie.
1972 - 1976 Wurden umfassende Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Die Dächer wurden rekonstruiert und die Fassade erhielt ihre heutige farbliche Gestaltung.
1989/90 Nach Plänen des Bezirksrats in Cottbus sollte Sallgast in den Jahren 1994/95 einem nahen Braunkohletagebau zum Opfer fallen und wurde deshalb schon 1988 aus der Denkmalliste des Bezirks Cottbus gestrichen. Aufgrund der Wende und durch die Bürgeraktion "Rettet Sallgast" wurden diese Pläne jedoch gestoppt. Seit der Gebietsreform 1990 steht der Ort Sallgast auf der Kulturdenkmalliste des Bundeslandes Brandenburg.
1995 - 1997 Das Schloss wurde grundlegend restauriert und danach seiner heutigen Nutzung zugeführt.
2008 Ein Feuer bricht im Dachstuhl des Schlosses aus. Wegen des schnellen Löschens konnten jedoch größere Schäden verhindert werden.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Schulte, Klaus - Sallgast. Heft 26 der Reihe Schlösser und Gärten der Mark | Berlin, 2006
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Brandenburg und Berlin | Stuttgart, 1993 | S. 238 f
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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