STADTBEFESTIGUNG NECKARBISCHOFSHEIM
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Quelle: Oechelhäuser, Adolf von - Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden: Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) | Tübingen, 1909
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Allgemeine Informationen
"Denen zu Helmstatt gehörig. Liegt im Kraichgau" ist alles was in Merians Topographia Sveviae über Bischofsheim geschrieben steht. Dabei hat die Stadt auch heute noch interessante Baudenkmäler auzuweisen: Der fünfeckige "Hohe Turm" der Stadtbefestigung aus dem Jahr 1448 ist mit 24 Metern Höhe weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. Dieser vollständig erhaltene Wehrturm in Form eines unregelmäßigen Fünfeckes besteht aus vier Geschossen mit jeweils unterschiedlichen, aufwändig gestalteten Schießscharten für den Gebrauch von Hakenbüchsen. 100m westlich des großen fünfeckigen Turmes, Ecke Hauptstraße/ Sinsheimer Straße, ist von einem Parkplatz aus der "Kleine fünfeckige Turm" zu sehen, der mit zwei Schießscharten die Südwestecke der Stadtmauer sicherte. Die Häuser des Nord-Süd verlaufenden Teils der Brunnengasse bilden den östlichen Abschluss der Stadtmauer. Dort ist der nordöstliche Eckturm als Turmstumpf erhalten. Hauptsehenswürdigkeit Neckarbischofheims ist die Totenkirche nördlich der Altstadt, die als Grablege der Herren von Helmstatt fungierte. Spätmittelalterliche Wandmalereien und über 30 Grabplatten und Epitaphien des 14. - 16. Jahrhunderts sind erhalten geblieben. Die Stadtkirche am Marktplatz wurde 1611 im Stil der Renaissance großzügig ausgebaut, wobei vor allem die prächtige Kanzel hervor sticht. Von der ehemaligen Wasserburg blieb das "Alte Schloss", im Kern ein Gebäude des 14. Jahrhundert, erhalten. Der "Rittersaal" weist Wandmalereien des 15. und 16. Jahrhunderts auf.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°17'28.2" N, 8°57'39.8" E | Hohe Turm
Höhe: 188 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Ein Besuch in Neckarbischofsheim sollte vorab geplant werden, da viele Sehenswürdigkeiten nur auf Anfrage besichtigt werden können.
Anfahrt mit dem PKW
Neckarbischofsheim liegt auf halber Strecke zwischen Heidelberg und Heilbronn. Von (Süd)westen kommend erreicht man die Stadt über die A6 Ausfahrt Sinsheim, oder von (Süd)osten kommend über die A6 Ausfahrt Bad Rappenau.
Die Sehenswürdigkeiten sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt und nur fußläufig zu erreichen.
In der Stadt sind ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Der Bahnhof in der Stadt wird nicht mehr regulär angefahren.
Die S-Bahn von Heidelberg kommend verkehrt bis "Neckarbischofsheim Nord".
Von dort muss man mit dem Bus noch 2 km weiterfahren.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.

FÜNFECKIGER TURM
Der Turm wird vom Odenwaldklub Neckarbischofsheim als Klubhaus genutzt.

ALTES SCHLOSS
April - Oktober
jeden 1. Sonntag im Monat: von 15:30 - 17:00 Uhr
Sonst nach Absprache mit der Stadtverwaltung.

TOTENKIRCHE (JOHANNESKIRCHE) 6 STADTKIRCHE
In den Sommermonaten an bestimmten Sonntagen geöffnet, sonst nach Vereinbarung.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Stadtbefestigung Neckarbischofsheim
Quelle: Oechelhäuser, Adolf von - Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden: Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) | Tübingen, 1909
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1274 Die Herren von Helmstatt erhalten Bischofsheim als Reichslehen, zuvor waren sie bereits vom Wormser Bischof belehnt worden. Erste Erwähnung der Wasserburg.
14. Jh. Bischofsheim erhält die Stadtrechte was umfangreiche Baumaßnahmen nach sich zieht. Der heute noch vorhandene Palas der Wasserburg wird errichtet. Als Bauherr kommt Weiprecht I. (†1408) in Frage, dessen monumentale 3m lange Grabplatte in der Totenkirche erhalten ist. Er war kurpfälzischer Vogt in Bretten und enger Vertrauter des Königs Ruprecht I. Seine Söhne waren Weiprecht II., Kanzler König Ruprechts († 1421) und Raban, Bischof von Speyer und Erzbischof von Trier († 1439).
1420 Im Gelände der Vorburg entsteht das "neue Steinhaus". Weiter wird im Zuge einer ersten Stadterweiterung wird die Alexanderburg gebaut, wobei hier das Baujahr unklar ist. Das einfache Steinhaus wird heute als Rathaus genutzt.
1448 Die Stadt wird bedeutend nach Süden erweitert. Gräben im Stadtinnern werden zugeschüttet, um einem Marktplatz und einer neuen Stadtkirche Platz zu machen. Mit dem fünfeckigen "Hohen Turm" erhält die Stadt nun ein weithin sichtbares Wahrzeichen.
1546 Das "Alte Schloss" wird von Philipp von Helmstatt um weitere Gebäudeflügel erweitert. Der Treppenturm "Schneck" entsteht, der Rittersaal wird mit einem Erker verziert und neu ausgemalt.
1590 Im Schlossgarten wird das Prachttor errichtet.
1742 Durch Erwerb der Grafschaft Mörchingen erhalten die Herren von Helmstatt-Bischofsheim den Grafentitel.
1806 Bischofsheim wird badisch. Um nicht mit Tauberbischofsheim und Rheinbischofsheim verwechselt zu werden heißt es fortan Neckarbischofsheim, obwohl es 15km vom Fluss entfernt ist.
1829 Auf dem Gelände der Vorburg wird das "Neue Schloss" errichtet, heute ein Hotel.
1859 Das oberste Stockwerk des "Alten Schlosses" brennt aus. Querflügel und Wirtschaftsgebäude werden später abgerissen.
1952 Die Familie von Helmstatt stirbt im Mannesstamm aus.
1975 Die Stadt Neckarbischofsheim erwirbt das Alte Schloss.
1977 Die Wandmalereien im Rittersaal aus dem 15. und 16. Jahrhundert werden freigelegt und restauriert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Beisel, Peter - Die Grabsteine und Epitaphien der Totenkirche. In: Neckarbischofsheim gestern und heute | Neckarbischofsheim, 2010
  • Oechelhäuser, Adolf von - Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden: Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) | Tübingen, 1909
  • Riehl, Hartmut A.E. - Adelswappen in Neckarbischofsheim. In: Neckarbischofsheim gestern und heute | Neckarbischofsheim, 2010
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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