SCHLOSS MÜHLBERG
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Allgemeine Informationen
Renaissance-Schloss des 16. Jh. auf den Resten einer Wasserburg des 12./13. Jh. Über die Gestalt der Burg kann nur wenig gesagt werden. Sie entsprach flächenmäßig in etwa dem heutigen Schloss und besaß einen mächtigen Bergfried. Von der Burg haben sich Keller sowie teilweise Bruchstein-Mauerwerk bis zum zweiten Geschoss (Nordflügel) erhalten. Eine Besonderheit ist die vermutlich spätromanische Burgkapelle, deren Apsis als Unterbau des Osttrums dient. Die Erdgeschoss- und Kellermauern erreichen eine Dicke von 1,5 m. Die Westseite des Schlosses sicherte die bis 1853 daran vorbeifließende Elbe. Die übrigen Seiten waren von Wassergräben und einem mit Palisaden besetzten, sternförmigen Erdwall umgeben. An der Westseite ist der Rest einer orthogonal zum ehemaligen Wall verlaufenden Zwingermauer (einstmals mit Wehrgang) zu sehen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°26'05.4" N, 13°12'38.9" E
Höhe: 91 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das Schloss ist teilweise bewohnt. An den Schlossberg grenzt ein Gartenverein.
Bitte beachten Sie die Privatsphäre der Bewohner und Anlieger.
Auch ist der Schlossberg stark verwildert und die Anlage leicht baufällig.
Anfahrt mit dem PKW
Mühlberg erreicht man von Leipzig oder Dresden über die A 14. Über die Abfahrt Döbeln-Nord auf die B 169 Richtung Riesa fahren und dieser bis zur und durch die Stadt folgen. Am Elbufer auf der letzten Kreuzung vor der Elbbrücke nach rechts und gleich nach links auf die B 182 Richtung Torgau fahren. Nach Seydewitz auf dem nächsten Abzweig nach rechts abbiegen und über die große Elbbrücke Richtung Mühlberg/Elbe fahren. Nach der Elbbrücke an der nächsten Kreuzung nach rechts abbiegen und der Straße bis zum Schloss, welches sich rechterseits gut sichtbar befindet, fahren.
Kostenfreie Parkmöglichkeiten direkt vor dem Schloss und im gesamten Stadtgebiet.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Bei geöffnetem Schlosstor kann der Hof besichtigt werden. Eine nähere Außenbesichtigung kann teilweise vom angrenzenden Gartenverein aus erfolgen (soweit nicht geschlossen).
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Mühlberg
Quelle: Petsch, Martin - Schloss Mühlberg: Schlösser und Gärten der Mark (Heft 122) | Berlin, 2011
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
8./9. Jh. An Stelle des heutigen Schlosses entstand ein ovaler slawischer Burgwall (der Schlossberg), welcher den nahen Elbübergang sicherte.
1272 Erste urkundliche Erwähnung des "castrum mulberch". Die Burg wird aber, nicht zuletzt wegen der wahrscheinlich zwischen 1150 und 1235 erbauten Burgkapelle als älter eingestuft. Zu dieser Zeit waren die Grafen von Ileburg Burgherren.
1280 Geht die Burg an Ulrich von Pack über.
1331/32 Kam die Burg in den Besitz von Gebhard von Querfurt.
um 1347 Die Familie von Querfurt verkauft die Burg an Karl I. (röm.-dt. und böhm. König, später zum röm.-dt. Kaiser Karl IV. gewählt). Dieser hielt sich nicht selten auf der Burg auf.
um 1370 Fallen Burg und Herrschaft Mühlberg endgültig durch Verkauf an das Königreich Böhmen. Ein böhmisches Amt wird eingerichtet.
um 1390 Belehnt König Wenzel IV. v. Böhmen seinen Bruder Herzog Johann v. Görlitz mit der Herrschaft Mühlberg. Dieser verpfändet Mühlberg wiederum 1397 an Markgraf Wilhelm I. v. Meißen.
1422 Verzichtet Kaiser Sigismund auf die Ansprüche an der Burg (1459 auch an der gesamten Herrschaft Mühlberg) und tritt sie an den Markgrafen Friedrich IV. v. Meißen ab. Ein Vogt übernahm die Verwaltung.
1443 Tauschen die Herzöge von Sachsen die Burg und Herrschaft Mühlberg gegen die Burg Hohenstein (Sachsen) und 570 Schock Groschen. Die Burg kam somit an den böhmischen Ritter Hinko Bircke von der Duba (andere Schreibweise: Berka von Dubá).
15./16. Jh. Wird auf die Apsis der Burgkapelle der Ostturm aufgesetzt.
1519 Stirbt das Geschlecht Bircke v. d. Duba auf Mühlberg aus. Die Herrschaft kam an das Herzogtum Sachsen zurück und es wurde das Amt Mühlberg gegründet. Christoph v. Polenz wird 1520 erster Amtmann.
1535 Ein Großbrand zerstört nicht nur weite Teile der Neustadt, sondern auch zum großen Teil die Burg.
1545 Veranlasst Herzog Moritz v. Sachsen (ab 1547 Kurfürst) den Wiederaufbau als Renaissance-Schloss unter Einbezug der Burgreste.
um 1560 Wird das Schloss unter Kurfürst August v. Sachsen fertiggestellt.
1572 Wird eine Steinbrücke anstelle einer hölzernen Zugbrücke erbaut.
1593 Wird der 1554 aus dem nahen Kloster Marienstern zum Schloss gebrachte Uhrturm (sog. "Seiger") auf das Dach des Westflügels gesetzt und fand um 1700 seinen heutigen Platz über dem Schlosstor.
1625 Wird der Schlossbrunnen erwähnt, welcher möglicherweise noch von der Wasserburg stammt.
1642 Das Mobiliar des Schlosses wird während des Dreißigjährigen Krieges vernichtet.
18. Jh. Der Schlossraben wird trockengelegt.
1706 Wird das Amt Mühlberg Wittum der Königin Christiane Eberhardine, der Gemahlin Friedrich Augusts I. (des Starken) v. Sachsen.
17. Nov. 1757 König Friedrich II. (der Große) v. Preußen weilte nach der Schlacht von Rossbach auf dem Schloss.
5. Mai 1813 Wird während der Befreiungskriege im Schloss ein preußisch-russisches Lazarett eingerichtet.
1815 Wird das Amt Mühlberg aufgelöst. Sein größter Teil mit Schloss und Stadt wurde zum preußischen Domäneamt. Während des 19. Jh. wurde die Schlossfassade vereinfacht, Giebelschmuck entfernt und weitere kleinere Veränderungen vorgenommen.
1825 Die Schlossbrücke wird neu errichtet.
1827 Der Wall an der Nord- und Ostseite des Schlosses wird eingeebnet.
1859 - 1880 Wurden im Schloss das Königliche Hauptsteueramt, ein Amtsgericht und Gefängniszellen untergebracht.
um 1900 Unter dem Berliner Maler und Architekten August H. Oetken erhält die Kapelle eine prächtige historisierende Ausmalung bzw. Ausstattung, welche nach 1945 überstrichen und entfernt wurde. Auch die Rundbogenfenster stammen aus dieser Zeit.
1936 Wird bei Grabungen im Schlosshof das Fundament des großen Bergfrieds der Burg freigelegt (heute nicht mehr zu sehen).
nach 1945 Wurden einige Räume als Flüchtlingsunterkünfte und von der FDJ genutzt.
ab 1952 Dienten die Schlossräume als Hilfsschule und als Wohnungen.
1999 Bis zur Privatisierung des Schlosses waren im Schloss ein Jugendclub, eine Bibliothek und das Stadtarchiv untergebracht. Seitdem wird das Schloss gelegentlich für Veranstaltungen genutzt, steht aber größtenteils leer. Es wurden vor allem innen umfangreiche Ausbesserungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Petsch, Martin - Schloss Mühlberg: Schlösser und Gärten der Mark (Heft 122) | Berlin, 2011
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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