10. Jhdt.
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Auf Nagelfluhmauern, die angeblich noch aus der Römerzeit stammen sollen, wird vermutlich eine erste Burganlage errichtet.
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1176
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Der Name taucht mit Heinrich von Mindelburg erstmals urkundlich in einem Verzeichnis der Ottobeurer Lehensträger auf.
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1185
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Urkundliche Erwähnung eines Fridericus de Mindelburch, welcher als Zeuge auftritt.
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1188
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Erneute urkundliche Erwähnung eines Fridericus de Mindilburc. Es darf angenommen werden, dass die Burg bereits zu dieser Zeit bestand. Diese Vermutung wird durch romanische Bauteile am Hauptgebäude (gekuppelte Rundbogenfenster mit romanischen Säulchen etc.) unterstützt.
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vor 1363
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Die Burg ist im Besitz der Schwigger von Mindelberg, welche sie ursprünglich von den Grafen von Hohenberg zu Lehen hatten.
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22. Juni 1363
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Elsper von Aychheim, Witwe Schwiggers VI. von Mindelberg verkauft Burg und Stadt an den Augsburger Domkustos Heinrich von Hochschlitz und dessen Neffen, Walter von Hochschlitz.
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1365
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Die Mindelburg wird weiter an den Augsburger Bischof Markwart von Randeck verkauft. Bis zur Zahlung der Kaufpreises wurden die Burg und Güter Herzog Friedrich I. von Teck und dem Ritter Heinrich von Randeck zu treuen Händen und zinsfreier Verwaltung übergeben.
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1368
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Markwart von Randeck erhält das Patriarchat Aquijela. Neuer Augsburgen Bischof wird Walter von Hochschlitz. Letzterer verzichtet auf Mindelburg und Mindelheim zugunsten der Augsburger Kirche. Der die Burg verwaltene Herzog Friedrich von Teck weigert sich jedoch, die Burg zu übergeben. Daraufhin rückt der Augsburger Bischof mit Waffengewalt gegen den Herzog an und belagert die Stadt Mindelheim.
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1369
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Unterstützt von den Grafen von Werdenberg, Veringen, Zollern und diversen anderen Adeligen, hält der Herzog dem Angriff des Bischofs stand. Am 4. Oktober wird Bischof Walter von Hochschlitz durch einen Pfeilschuß des Grafen von Werdenberg getötet. Die Belagerung der Stadt wird anschließend aufgehoben.
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1370
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Heinrich von Hochschlitz verkauft die Besitzhälfte der Augsburger Kirche an den Herzog von Teck. Über die andere Hälfte des Besitzes setzt er den Herzog als Verwalter ein. Die Burg blieb anschliessend im Besitz der von Teck bis zu ihrem Aussterben.
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1389
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Nach dem Tode Friedrichs I. von Teck übernimmt Friedrich II. von Teck die Nachfolge.
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1413
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Tod Friedrich II. von Teck. Neuer Herrscher über die Mindelburg wird sein Bruder Herzog Ulrich von Teck.
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1432
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Nach dem Tode Ulrichs von Teck kommt die Burg in den Besitz Ludwigs von Teck, Patriarch von Aquijela.
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1433
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Da Ludwig von Teck als Patriarch die Herrschaft nicht ausüben kann, wird sein Neffe Bero I. von Rechberg Regent.
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1439
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Ludwig von Teck stirbt als letzter seines Geschlechts.
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1447
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Bero I. von Rechberg besitzt die Mindelburg.
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1462
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Nach dem Tod Beros I. von Rechberg bekommt sein Sohn Bero II. von Rechberg die Burg.
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1467
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Da Bero II. von Rechberg jedoch Acht und Interdikt über Burg und Stadt bringt, muß er die Herrschaft an die aus Tirol stemmenden von Frundsberg verkaufen: Ritter Ulrich von Frundsberg und dessen Bruder Hans. Die von Frunsberg ziehen auf der Burg ein. Sie behalten die Herrschaft bis 1586. Während der 119 Jahre, in denen die Mindelburg im Besitz der Frundsberger ist, weilen viele bedeutende Persönlichkeiten auf ihr: Kaiser Maximilian I., der Mailänder Herzog Franz Sforza, Karl von Bourbon, Martin Luther u.v.m.
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1473
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Georg I. von Frundsberg, welcher später kaiserlicher oberster Feldhauptmann und Vater der Landsknechte wird, wir geboren.
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1518
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Georg I. von Frundsberg übernimmt die Herrschaft und die Mindelburg.
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1528
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Georg I. von Frundsberg stirbt auf der Mindelburg.
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1586
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Als letzter seines Stammes stirbt Kaspar von Frundsberg, welcher ebenso wie sein Vater kaiserlicher Feldhauptmann war.
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1587
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Hans von Fugger erhält die Burg als Reichslehen und herrscht zusammen mit Wolf Wilhelm von Maxlrain.
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1599
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Nach dem Tode Hans von Fugger übernimmt sein Sohn Christoph von Fugger das Lehen.
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1614
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Wolf Veit I. von Maxlrain, Sohn des Mitregenten Wolf Wilhelm von Maxlrain, überträgt seine Rechte auf Herzog Maximilian von Bayern.
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1616
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Wolf Veit I. von Maxlrain stirbt. Herzog Maximilian von Bayern übernimmt die Burg mit Gewalt.
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1617
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Die Familie Fugger wird zur förmlichen Abtretung aller Ansprüche an Burg und Herrschaft gedrängt.
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1634
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Während des Dreissigjährigen Kriegs ist Benedikt von Oxenstierna, Bruder des schwedischen Kanzlers, kurzzeitig Herr auf der Burg. Die Burg kehrt anschliessend wieder in bayerischen Besitz zurück.
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1706
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John Churchill, Herzog von Marlborough, welcher im spanischen Erbfolgekrieg mit Prinz Eugen kämpfte, erhält Burg und Herrschaft mit einem erblichen Titel eines Fürsten von Mindelheim von Kaiser Josef I.
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1714
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Im Frieden von Rastatt verliert John Churchill die Herrschaft wieder an Bayern, darf jedoch den Fürstentitel behalten.
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1806
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Nachdem Kurfürst Maximilian Josef IV. König von Bayern wird, wird die eigenständige Herrschaft Mindelheim der bayerischen Krone einverleibt.
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1878
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Der in Mindelheim geborene Architekt Ludwig Schramm erwibt die Burg und läßt in den Folgejahren verschiedene Um- und Einbauten durchführen.
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nach 1903
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Nach dem Tode Schramms und seiner Frau wechselt der Besitz der Burg häufig.
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1927
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Die Stadt Mindelheim erwibt die Burg und eröffnet ein Heimatmuseum auf ihr.
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1933/34
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Die Reichsbauernführerschule zieht auf der Burg ein.
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1940-49
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Die Burg findet Verwendung als Versehrten-Lazarett.
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1949/50
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Die Stadt Mindelheim vermietet die Hauptburg an den Sachon-Verlag.
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2021
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Der Verlag beendet das Pachtverhältnis. Die Stadt kann wieder frei über die Burg verfügen.
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2021
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Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege erhebt die Burg in den Rang eines Denkmals von nationaler Bedeutung.
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seit 2021
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Es finden umfangreiche Forschungen statt, um mehr über die Entstehungsgeschichte der Burg zu erfahren.
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Mai 2024
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Eine Expertenkommission kommt zu dem Ergebnis, dass die Burg von Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut wurde (siehe auch den Bericht des BR unten).
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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