SCHLOSS HARSTENFELS
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Allgemeine Informationen
Schloss Hartenfels ist das größte und schönste unter den vollständig erhaltenen Schlössern der deutschen Frührenaissance. Der Große Wendelstein - eine der wenigen erhaltenen freitragenden Renaissancetreppen - ist fast 20 m hoch und wurde von Dresdener Steinmetzen aus Elbsandstein gefügt. Der Hausmannsturm (wegen dem Turmwächter, dem sog. "Hausmann") ist mit 53 m der höchste Turm der Anlage und hat 162 Stufen. Während der Umbaumaßnahmen 1533-36 wurde versucht, durch den Hausmannsturms eine Verbindung zwischen den Flügeln C und D herzustellen. Aufgrund der Schwere des Turms konnten die Mauern jedoch nicht durchbrochen werden und die doppelte Loggia wurde an der Hofseite des Turms angebaut. Jegliche Fresken im Schloss wurden seit 1505 durch den sächsischen Hofmaler Lucas Cranach d. Ä. geschaffen. Die Hoffassaden der Gebäude hatten ursprünglich eine prächtige Farbfassung (mit Vergoldung), welche 1928 abgelaugt wurde. Der Große Festsaal (Komödiensaal) im Albrechtsbau ist ca. 600 m² groß. Im Komödiensaal des Albrechtsbaus wurde 1627 die erste deutschsprachige Oper - die "Daphne" von Heinrich Schütz - uraufgeführt. Das Schloss diente 1970 als Kulisse für den DEFA-Märchenfilm "Dornröschen".
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°33'32" N, 13°0'31" E
Höhe: 90 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Torgau erreicht man am besten von Leipzig aus. Auf der A9, A14 oder A38 bis Leipzig fahren. Über den Autobahnring auf die A14 und bis zur Abfahrt Leipzig-Nordost fahren. Hier auf die B87 Richtung Eilenburg und Torgau abfahren. Der B87 direkt bis Torgau und durch die Stadt folgen. An der Gabelung vor der Elbbrücke nach rechts in die Hafentraße und gleich nach links in die Elbstraße abbiegen. Der Elbstraße bis zum Parkplatz vor dem Schloss folgen.
Der Elbstraße bis zum Parkplatz vor dem Schloss folgen.
Kostenfreie Parkplätze direkt an der Anlage und im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Lapidarium:
Montag - Freitag: von 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag, Sonntag: von 10:00 - 18:00 Uhr
Führung nach Vereinbarung ganzjährig

Hausmannsturm:
Montag - Sonntag und Feiertage: von 10:00 - 17:45 Uhr
(witterungsabhängig)

Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau:
täglich: von 10:00 - 18:00 Uhr

Schaumagazin:
Bei Interesse im Lapidarium melden

Rosengarten:
01. April - 30. September: von 8:00 - 22:00 Uhr
01. - 30. Oktober: von 10:00 - 18:00 Uhr
01. Nov. - 31. März: geschlossen

Bürgerbüro:
Montag: von 8:00 - 16:00 Uhr
Dienstag: von 8:00 - 19:00 Uhr
Mittwoch: von 8:00 - 16:00 Uhr
Donnerstag: von 8:00 - 17:00 Uhr
Freitag: von 8:00 - 12:00 Uhr
Eintrittspreise
Lapidarium:
Erwachsen: 2,00 EUR
ermäßigt: 1,00 EUR

Hausmannsturm:
Erwachsen: 1,00 EUR

DIZ Torgau:
kostenlos

Schaumagazin:
Erwachsen: 2,00 EUR
ermäßig: 1,00 EUR
Familie: 4,50 EUR
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Restaurant "Herr Käthe":
Montag - Sonntag: ab 11:30 Uhr

Café im Schloss:
Samstag, Sonntag: von 13:00 - 17:00 Uhr
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Hartenfels
  1. Flügel A
  2. Flügel B1
  3. Flügel B2
  4. Flügel C
  5. Flügel D
  6. Flügel E
  7. Hausmannsturm
  8. Rosengarten
  9. Bärengraben
Quelle: Sobotka, Bruno J / Strauss, Jürgen Strauss - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsen. | Witten, 1996 | S.689 ff
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
seit Ende des 6. Jh. Vermutlich befand sich auf dem Porphyrplateau am linken Ufer der Elbe eine slawische Siedlung mit Wallburg an der Stelle des heutigen Schlosses.
937 Erste urkundliche Erwähnung als "castrum torgove".
1181 Ministerialen der Markgrafschaft Meißen verwalten die Burg.
1204 Die Herren von Torgowy sind Burgvögte.
1362 Erste Erwähnung der Martinskapelle.
um 1430 Der Grüne Turm (auch Hasenturm genannt) wird erbaut, welcher sich bis zum 2. OG in seiner ursprünglichen Bausubstanz erhalten hat.
1452 Der Bärengraben wird um die Burg angelegt.
1468/69 Beginn der Vorarbeiten für den "Neuen Bau" (also Flügel B2) durch den Baumeister Arnold von Westphalen.
1471 Der erste Wendelstein wird an der Hofseite des Flügels B2 errichtet.
1482 Vergrößerung des Bärengrabens.
1483-85 Errichtung des Albrechtsbaus (Flügel D) unter Leitung von Konrad Pflüger.
ab 1485 Das Schloss wird nach der Leipziger Teilung Hauptresidenz der Ernestiner.
1516 Das Vorgängergebäude wird des Flügels B1 errichtet.
1533 Der Südturm des Schlosses wird auf 53 m aufgestockt und fortan als "Hausmannsturm" bezeichnet.
1533-36 Errichtung des Johann-Friedrich-Baus mit dem Großen Wendelstein (Flügel C) durch den Hofbaumeister Conrad Krebs.
1538-42 Vergrößerung des Bärengrabens.
1543-44 Der Vorgängerbau des Flügels B1 wird abgetragen. An seiner Stelle wird die Schlosskirche samt heutigem B1-Flügel durch Nikolaus Gromann erbaut und am 5. Oktober 1544 durch Martin Luther, der während der Reformation über vierzig Mal in Torgau weilte, eingeweiht. Im selben Jahr wird der Schöne Erker an der Hofseite des Flügels B2 errichtet.
1547 Erweiterung des Bärengrabens.
seit 1548 Das Schloss wird "Hartenfels" genannt.
1620 Der Balkon wird um die Türmerwohnung des Hausmannsturms angebaut und mit einer eisernen Brustwehr versehen.
1623 Der Flügel A wird durch Hans Steger errichtet und der alte Festsaal im Albrechtsbau wird zum Komödiensaal umgebaut.
1624 Der Bärengraben erhält seine heutige Form.
1636 Nach dem Kurfürst Johann Georg I. v. Sachsen das Bündnis mit dem König Gustav Adolf v. Schweden gebrochen hatte, beschossen und nahmen schwedische Truppen Torgau und das Schloss ein und plünderten beide. Dabei wurde das Schloss in Mitleidenschaft gezogen.
1756-1763 Sitz des preußischen Feldkriegsdirektoriums und Lazarett.
1771 Letzter Nachweis für das Vorhandensein von Bären im Schlossgraben.
1771-1810 Nutzung als Arbeit's-, Zucht-, Weisen- und Irrenhaus.
1791 Der Flügel B wird bei einem Brand stark beschädigt. Auch der alte Wendelstein wird dabei in Mitleidenschaft gezogen und im Zuge der schlichen Rekonstruktion des Flügels abgerissen. Im gleichen Jahr wird der Flügel E errichtet.
1811-1814 Sitz der sächsischen und später französischen Festungsbehörde und Seuchenlazarett. In dieser Zeit wurden der Flaschenturm und der Hasen- bzw. Grüne Turm verstärkt und zu Geschütztürmen ausgebaut.
1817-1905 Preußische Verteidigungskaserne Nr. 1
1915-26 Baumaßnahmen und Nutzung als Lehrerinnenseminar.
1927-1932 Erste größere Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten am Schloss.
1929-1945 Sitz der preußischen Justizverwaltung und des Amts- und Landgerichts.
1951 Gründung des Kreismuseums im Flügel B. Im selben Jahr wird der Bärengraben durch Torgauer Bürger in ca. 5000 freiwilligen Arbeitsstunden für die erneute Tierhaltung hergerichtet.
1952 Restaurierung der Schlosskirche.
1953-1956 Neueinrichtung eines Bärenfreigeheges und Umgestaltung des ehem. Schlossgartens zum Rosengarten.
1965-1972 Restaurierung der Außenfassaden.
1983-1984 Wiederherstellung der alten Farbfassung der Schlosskirche.
1989 Das Lapidarium wird in der ehem. Hofstube eingerichtet.
1991 Beginn einer komplexen Restaurierung der Anlage.
Quelle: Lissner, Erhard - Kreismuseum Torgau - Schloss Hartenfels. Schriftenreihe - Heft 2. | Torgau, 1991
Literatur
  • Lissner, Erhard - Kreismuseum Torgau - Schloss Hartenfels. Schriftenreihe - Heft 2. | Torgau, 1991
  • Maresch, Hans u. Doris - Sachsens-Schlösser & Burgen. | Husum, 2004
  • Sobotka, Bruno J / Strauss, Jürgen Strauss - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsen. | Witten, 1996
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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