VATIKANISCHE MAUER UND LEONINISCHE MAUER
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Allgemeine Informationen
Als Vatikanische Mauer wird die festungsartige Außenmauer der Vatikanstadt bezeichnet.
Die Leoninische Mauer ist eine mittelalterliche Befestigung, die den größten Teil der Vatikanstadt und den römischen Stadtteil Borgo umschloss. Heute bilden die Reste der Mauer nicht mehr die äußere Grenze der Vatikanstadt, sie liegen innerhalb der neueren Stadtmauer.
Überreste der Mauer befinden sich im westlichen Teil des in Rom gelegenen Kleinstaates auf dem Vatikanischen Hügel innerhalb der Vatikanischen Gärten.
Die ursprüngliche Mauer besteht aus Tuffsteinblöcken, war am Sockel 4 m dick, 6 m hoch, besaß einen mit Zinnen ausgestatteten, unbedeckten Wehrgang und hatte 44 Türme von etwa 14 m Höhe. Die neue Mauer hingegen wurde aus Backstein mit Travertinwülsten ("Condongesims"; Umbruch zwischen Futtermauer und Brustwehr) gebaut. Der Torrione di Niccolò V, also der Nordostturm, wird auch "(zweit-) mächtigstes Bollwerk der Christenheit gegen die Türken" genannt und hat eine Mauerstärke von 9 m. Im Nordwestturm hat das Radio Vatikan seine Sende- und Verwaltungsräume. Auf dem Turm ragt der Sendemast in die Höhe. Beim Abbruch der Porta Angelica wurden Fragmente dieser geborgen und in die restaurierten Mauern (an der Viale dei Bastioni di Michelangelo) eingebaut. Während des Ausbaus der Piazza del Sant'Uffizio wurde eine Bresche in die Mauern links neben dem Schalenturm (Südostturm) geschlagen. Die Porta Cavalleggeri wurde dabei geborgen und in die Mauer neben dem Durchbruch integriert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 41°54'05.5"N 12°26'51.2"E (geografische Daten des Johannesturmes innerhalb der Loeninischen Mauer)
Höhe: ca. 74 m ü. NN
Topografische Karte/n
Die vatikanische Mauer auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Vatikanstadt erreicht man über den Autobahnring A90. Von hier aus beliebig in die Innenstadt fahren. Der Weg ist ausgeschildert. Kostenpflichtige Parkplätze um die Vatikanstadt im unterirdisches Parkhaus Terminal Gianicolo (Einfahrt über die Via Urbano VIII).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
keine Empfehlungen
Öffnungszeiten
Die Besichtigung der vatikanischen Mauer ist von Außen jederzeit möglich.
Eine Besichtigung der Reste der Leoninischen Mauer ist nur im Rahmen einer Führung durch die Vatikanischen Gärten möglich (Anmeldung erforderlich).
Eintrittspreise
Eintrittspreis Vatikanische Gärten mit Führung: 32,00 € (Ermäßigung: ja) [incl. freie Besichtigung der Museen]
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
Bestandteil des "Terminal Gianicolo" sind 3 Restaurants, davon eines mit Selbstbedienung
Link zur Webseite des Terminal Gianicolo
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Die Außenbesichtungung der vatikanischen Mauer ist möglich, eine Teilnahme an der ausgewiesenen Führung durch die Vatikanischen Gärten hingegen nicht.
Bilder
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Grundriss
Grundriss der Vatikanstadt mit den Mauern
Quelle: gezeichnet durch den Autor Y. Porkhun, 2012
Historie
Zw. 848 und 852 lässt Papst Leo IV., als der Vatikan noch außerhalb der Stadt lag, die erste Mauer zum Schutz gegen Sarazenen errichten.
1277 lässt Pabst Nikolaus III. einen ca. 800 Meter langen Fluchtgang innerhalb eine massiven Mauer zwischen dem Vatikan und der Engelsburg (genannt Passetto di Borgo) anlegen.
Zw. 1410 und 1415 wird unter dem Gegenpapst Johannes XXIII. der alte Passetto fast vollständig abgerissen und in seiner heutigen Gestalt wiedererrichtet.
1453 werden unter Papst Nikolaus V. zur Verstärkung der alten Leoninischen Mauer vier Türme (drei runde Ecktürme und ein Schalenturm) errichtet, von denen der Nordostturm der mächtigste ist.
Um 1500 wird der Passetto unter Papst Alexander VI. restauriert.
Am 18.04.1543 beginnt wegen der neuen Türken-Bedrohung unter Papst Paul III. die Errichtung eines breiteren Verteidigungsrings in moderner Festungsbauweise in Verantwortung der Architekten Michelangelo und Antonio da Sangallo d. J.. Aus dieser Zeit stammen die Nordostbastion (errichtet durch Michelangelo) und die Südostbastion (errichtet durch Antonio da Sangallo d. J.).
Am 8.05.1561 lässt Papst Pius IV. eine (heute nicht mehr erhaltene) Mauer ähnlich dem Passetto von der Nordostbastion der Vatikanstadt bis zur Nordbastion der Engelsburg bauen, weil das Viertel Borgo über die Grenzen des Passetto hinausgewachsen war. Unter Papst Pius IV. wird der größte Teil der Mauern errichtet. Da da Sangallo schon 1546 stirbt, leitet Michelangelo die Arbeiten bis zu seinem Tod 1564 allein.
Vor 1563 wird die Porta Angelica erbaut.
1564 wird die Westbastion (westlichster Punkt der Vatikanstadt) errichtet.
Zw. 1566 und 1572 werden erst unter Papst Pius V. die Arbeiten an den äußeren Verteidigungswerken der Vatikanstadt vollständig abgeschlossen.
1888 werden aus verkehrstechnischen Gründen der Graben entlang der Kurtinen verfüllt und die Porta Angelica abgetragen, da sich das Viertel Prati, welches sich nördlich an den Vatikan anschließt, stark entwickelt hat.
Anfang des 20. Jh. werden umfassende Restaurierungsarbeiten an den Mauern ausgeführt.
1904 werden die Mauern für die Piazza del Sant'Uffizio durchbrochen. Die Porta Cavalleggeri wird abgebrochen und versetzt wieder aufgebaut.
1932 erhalten die Vatikanischen Museen einen separaten Eingang. Das Portal besteht aus Travertin und wird von den Skulpturen Michelangelos und Raffaels gekrönt.
2000 wird der neue (heutige) Eingang in die Vatikanischen Museen in der Nordostbastion geschaffen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Quercioli, Mauro - Le mura e le porte di Roma | Rom, 1982/2005
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • mv.vatican.va
    Webseite der Vatikanischen Museen
    inhaltliche und Besucherinformationen
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