BURG ZWING URI Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Uri | Silenen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Zwing Uri nimmt in den Schweizer Freiheitssagen eine zentrale Rolle ein. Gemäss dem «Weissen Buch von Sarnen» soll die Burg Ende des 13. Jhdts. zur Unterdrückung der Innerschweizer errichtet und bei deren Aufstand gegen die Habsburger zerstört worden sein. Die archäologischen Untersuchungen haben diese Sichtweise aber widerlegt: Auf dem Felskopf «Flüeli» zwischen Amsteg und Obersilenen entstand bereits im frühen 13. Jhdt. aus einem Gehöft eine Turmburg, die um 1310/1320 hätte erweitert werden sollen. Diese Bauarbeiten wurden jedoch nie vollendet. Heute sind noch die konservierten Mauern des Turmstumpfs erhalten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 1: Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug | Zürich, 1981 | S. 39 | überarbeitet von O. Steimann, 2016 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Falsches Bild aus den Schweizer Freiheitssagen
Das um 1470 entstandene «Weisse Buch von Sarnen», eine historische Quelle, auf welcher der grösste Teil der Schweizer Freiheitssagen gründet, vermeldet für die Zeit nach 1291 über die Innerschweizer: «(…) wa böse Türnli waren die brachen sy und viengen zu Üre am erstenan die hüser brechen. Nu hat derselb herr ein Turn angefangen under steg auf ein bül, den wolt er nemmen Twing Üren (…)». Bis weit ins 20. Jhdt. hat die Forschung die Burgruine unterhalb von Amsteg deshalb in direkten Zusammenhang mit dem sagenhaften «Burgenbruch» gebracht, mit welchem sich die Innerschweizer vom Joch der Habsburger befreit haben sollen. Die archäologischen Untersuchungen auf Zwing Uri haben dieses traditionelle Bild mittlerweile aber als Erfindung des 15. Jhdts. enttarnt. Eine Gründung lokaler Adliger Anhand von Keramikfunden konnte gezeigt werden, dass der Platz bereits in der Bronze- und Eisenzeit besiedelt war. Auch die mittelalterliche Anlage kann keine Neugründung der Habsburger gewesen sein, denn bereits um 1150 stand auf dem Burgareal ein bäuerliches Gehöft mit drei kleinen Häusern aus Trockenmauern, einer Feuerstelle und einem Viehpferch. Im frühen 13.Jhdt. wurde die Hofanlage durch einen mächtigen Turm mit rund 2 Meter dicken Mauern ersetzt. Er misst im Grundriss 9,8 x 9,8 Meter. Diese Anlage ist wohl als Zeichen des sozialen Aufstiegs der Besitzer zu werten: Die Anlage entsprach nun dem Typus der im Urnerland von vielen lokalen Adelsfamilien bewohnten Turmburg (siehe z.B. Silenen, Hospental oder Schweinsberg). Vom Turminventar konnten ein Kachelofen und Überreste von Truhen gefunden werden. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt ein Vorrat an Bergkristallen mit einem Gesamtgewicht von über 10 kg. Wem Zwing Uri im 13. Jhdt. gehörte, bleibt unklar. In Frage kämen eventuell die Herren von Silenen. Nicht vollendeter Ausbau im 14. Jhdt. Die jüngsten mittelalterlichen Kleinfunde vom Burgareal stammen aus dem Zeitraum zwischen 1310 und 1320. Damals wurde mit einer grossangelegten Erweiterung der Wehranlage begonnen: Östlich des Turms fanden die Archäologen das unvollendete Fundament einer Ringmauer, auf der Nordseite einen nicht fertig ausgehobenen Graben. Zwischen Beginn und Abbruch der Bauarbeiten lagen offenbar nur etwa sechs Wochen. Der Ausbau zu einer mittleren Festung ist wohl einer Familie mit landesherrlichem Anspruch zuzuweisen. Ob diese jedoch im Zusammenhang mit Habsburg stand, ist äusserst fraglich. Uri gehörte zu jener Zeit zur Reichsvogtei der Waldstätte, und diese befand sich in den Händen der Grafen von Homberg. Vom Zerfall bis zur Erforschung Nach dem abgebrochenen Erweiterungsvorhaben wurde Zwing Uri aufgegeben und dem Zerfall überlassen. 1868 wurde auf dem Burgareal unter Verwendung von Steinen der Ruine ein Wirtshaus erbaut, das ab 1888 dem österreichischen Maler Josef Hoffmann als Wohnung diente. Dieser wollte Zwing Uri später dem Deutschen Kaiser Wilhelm II. vermachen, der das Geschenk aber ablehnte. Also übergab Hoffmann die Ruine mit dem Haus der allgemeinen deutschen Künstlergenossenschaft als Ferienheim. 1928 gelangte die gesamte Anlage in den Besitz des Schweizerischen Burgenvereins. Dieser liess das Wirtshaus abbrechen und stellte die Ruine notdürftig in Stand. 1978 wurde Zwing Uri ausgegraben und konserviert, weitere Sondierungen erfolgten 1988. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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